© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-08 vom 20. Dezember 2008

MELDUNGEN

Überraschender Aktenfund

Königsberg – Alla Fedorowa, Chefin des Königsberger Staatsarchivs, hat unlängst moderne Scanner und Computerprogramme zur Bearbeitung von Dokumenten für ihr Amt bekommen. Mit ihrer Hilfe machte Anatoli Bachtin, leitender Dokumentarist des Archivs, einen aufregenden Fund: Bündel von deutschen Militär- und Polizeiakten ab 1937 aus ganz Ostpreußen. Diese Dokumente blieben erhalten, weil nach Kriegsende in Königsberg enorme Papierknappheit herrschte und die Sowjetbehörden deshalb die freien Rückseiten deutscher Akten benutzten. In dieser Form blieben die Unterlagen, darunter lange Namenslisten von Wehrmachtsangehörigen, zunächst in ihrem dokumentarischen Wert unentdeckt. Das erklärte Archiv-Chefin Fedorowa, die nur eine Schwierigkeit beklagt: Die deutschen Akten enthalten so viele Fachtermini, daß das Königsberger Archiv überfordert ist und Übersetzungshilfe bei Spezialisten der russischen Geheimdienste angefordert hat.  W.O.

Hochmeister exhumiert

Marienwerder – Polnische Wissenschaftler haben die sterblichen Überreste von drei Hochmeistern des Deutschen Ordens in der Kathedrale von Marienwerder identifiziert. Das bericht der deutsche Nachrichtensender n-tv. Laut dem Forschungsleiter Bogumil Wisniewski erlauben anthropologische Untersuchungen und DNA-Analysen den Schluß, daß es sich bei den Überresten mit 96prozentiger Sicherheit um die Hochmeister Werner von Orseln, Ludolf König von Wattzau und Heinrich der Ältere von Plauen handelt, die von 1324 bis 1330, 1342 bis 1345 beziehungsweise 1410 bis 1413 dieses hohe Ordensamt bekleidet haben. Die Särge mit den Skeletten waren im Mai 2007 in einer Krypta unter dem Presbyterium der Kathedrale gefunden worden. Bei den Skeletten lagen Stücke von Seidenstoff und kostbare Kleiderspangen, die auf Ordensmitglieder von hohem Rang schließen ließ. Die Untersuchung des Sargholzes ergab den Archäologen zufolge, daß es aus derselben Zeit stammt.            PAZ

Entlassungen im Hafen geplant

Königsberg – Die Weltfinanzkrise, die sich allmählich zu einer Weltwirtschaftskrise auswächst, scheint nun auch das Königsberger Gebiet erreicht zu haben. So soll die Hälfte der noch 1000 Mitarbeiter des Hafens der Gebietshauptstadt demnächst entlassen werden. Das teilt die Nachrichten­agentur „Regnum“ mit. Der Hafen solle, so die Begründung der Verantwortlichen, dadurch konkurrenzfähiger gegenüber den baltischen, polnischen und bundesdeutschen Häfen werden.            PAZ