26.04.2024

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20.12.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-08 vom 20. Dezember 2008

Leserforum

Putin bekommt Probleme

Zu: „Finanzkrise gefährdet das System Putin“ (Nr. 45)

Auch wenn sich Putin schlecht als Demokrat verkaufen läßt, hat er es doch geschafft, daß es vielen Bürgern Rußlands besser geht, was ihm auch hoch angerechnet wird. Wer sich in Moskau und im Lande umsieht, kann daran nicht zweifeln. Wenn die Finanzkrise auch auf Rußland durchschlägt, wobei es nur noch um das Wie geht, fehlen die Rubel, die die allgemeine Zufriedenheit finanzieren. Und wenn dann in den USA auch noch anstelle Bushs ein Farbiger Präsident wird, taugt auch das Feindbild nicht mehr, das Rußlands Bürger hinter Putin und Medwedjew versammelt.

Gunther Knafel, Halle/Saale

 

 

Dank eines neuen PAZ-Lesers aus Luxemburg

Zur Arbeit der PAZ

Eine beiläufige Lobsagung: Ich schreibe Ihnen diese Nachricht nach Erhalt der zweiten Ausgabe des Probeabos, auf welches aber sicherlich bald ein Jahresabonnement folgen wird.

Ich möchte Ihnen hiermit für Ihre journalistischen Recherchen danken; Recherchen, um deren Resultate sich eigentlich alle Tages- und Wochenzeitungen bemühen sollten, denn kritische Stellungsnahmen und Sachlichkeit sind meiner Meinung nach die Pfeiler einer jeden medialen Vermittlung von Information. Neben dieser Korrektheit im Hinblick auf Ihre Arbeit möchte ich Sie aber auch für die Wahl der thematischen Schwerpunkte belobigen, denn so selbstverständlich es doch ist, Erkenntnisse der Geschichtsschreibung mit der Aktualität zu verbinden, so sehr verfehlen es andere Zeitungen, Rück-griffe auf die Geschichte Preußens und Deutschlands zu Papier zu bringen. Ich schätze mich sehr glücklich, auf eine Zeitung gestoßen zu sein, die meinen Ansprüchen genügt und das nötige Maß an Niveau, Wahrhaftigkeit und Furchtlosigkeit vor Sachlichkeit aufzeigt. Ich weiß nicht, ob die PAZ noch weitere Abonnenten in Luxemburg hat, doch möchte ich Ihnen versichern, daß es gerade in diesem Land schwer ist, eine gehaltvolle Zeitung zu finden; um so mehr schätze ich Ihre Arbeit.

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und hoffe, daß Ihre Leistungen ferner auch auf ziemende Anerkennung stoßen werden.

Fabien Müller, Luxemburg

 

 

Nur mit der Kneifzange anzufassen

Zu: „Im Wald von Katyn blühen die Rosen“ (Nr. 42)

Der Massenmord von Katyn ist ja nicht das einzige Menschheitsverbrechen, das den Sowjets anzulasten ist. Und wer sich ernsthaft dafür interessiert, wie viele Opfer auf das Konto der Lenins und Stalins oder des gesamten Kommunismus kommen, der dürfte eigentlich Kommunisten nur mit einer Kneifzange anfassen. Ein moralisch denkender Mensch kann für diese Mordideologie kein Verständnis haben, und das bezieht alle Antifas mit ein, in denen sich Kommunisten und Sympathisanten hinter ihrem „Kampf gegen rechts“ verstecken. Und auch wenn die werte deutsche Presse besonders gern auf Rechts einschlägt, kann doch nicht ganz verborgen bleiben, wie viel Gewalt von linken Gruppierungen auch heute ausgeht.

Und wenn wir uns an 1945 erinnern wollen, wo allein in Berlin an die 100000 unserer Frauen von den sowjetischen Befreiern vergewaltigt worden sind, dann werden dadurch zwar die Verbrechen des NS-Staates nicht besser, aber es wird überdeutlich, daß auch Kommunisten unter uns nichts zu suchen haben.

Otto Eberhardt, Heilbronn

 

 

Offizier rettete Mädchen vor Vergewaltigung

Zu: „Frauen als Kriegsbeute“ (Nr. 44)

Noch auf der Flucht Ende Januar 1945, eingeholt von den Sowjets und kurz vor Heilsberg von der Landstraße abgedrängt, gerieten wir (meine Eltern und ich – 14 Jahre alt) in das Insthaus eines Gutshofes. In einer kleinen Stube, wo sich nur ein Bett befand, nahmen wir 13 Personen, meistens in der Hocke sitzend, Platz.

Inzwischen kamen auch die Sowjetsoldaten ins Haus. Nebenan in einer großen Wohnküche befanden sich zirka 15 Soldaten, die bald immer lauter wurden, denn sie genehmigten sich großzügig den Schnaps aus der Gutsbrennerei. Dazu schleckten sie Honig aus den auf einem langen Tisch angehäuften Waben. Die hatten sie den im Garten ausgekippten Bienenstöcken (es herrschten 30 Grad Frost) entnommen.

Irgendwann bei angefangener Nacht kam ein Russe in unser Stübchen. Mit einer Taschenlampe beleuchtete er uns allen die Gesichter, bis er fand, was er suchte: Es war die junge Nachbartochter.

Er ließ das Bett, auf dem ältere Flüchtlinge saßen, für die darauffolgende Vergewaltigung räumen. Noch währenddessen öffnete sich die Türe, Licht drang ein, ebenso ein betrunkener Soldat, der versuchen wollte, sich am Vorgang im Bett zu beteiligen. Dann: Eine rettende Stimme, wahrscheinlich eines Offiziers, rief laut: „Spakojno, spakojno Towarisch Komissar!“ Was auf Deutsch lautet: „Ruhig, ruhig Genosse Kommissar!“

Kommissare waren staatlich-politische Vorgesetzte der sowjetischen Soldateska.

Franz Schubert, Köln

 

 

Er muß anknüpfen

Zu: „Wer steht hinter Obama?“ (Nr. 46)

Das wissen wir alle nicht. Aber die Zukunft wird uns zeigen, ob und wie er abhängig ist, wenn man einmal davon absieht, daß er sich auch in den Leitlinien US-amerikanischer Politik bewegen muß. Es gibt für ihn keine Stunde Null oder einen noch nicht bearbeiteten Boden. Er muß anknüpfen, Zwängen folgen, sicher auch Einflüsse akzeptieren. Es wird spannend,

Obama als Präsidenten zu erleben. Enttäuschungen dürften nicht ausbleiben.

Gisela Klopein, Berlin

 

 

Werkzeug Medien

Zu: „Verdruß“ (Nr. 47)

Da hatte man schon den Kopf zu schütteln, als unser gestriegelter Außenminister sich anmaßte, sich in die Belange von Kanzlerin und Finanzminister einzumischen. Schuster bleib bei deinen Leisten. Er hat andere Aufgaben, die er mehr schlecht als recht und vor allem mit viel leerem Gerede absolviert, und hat mit der deutschen Autoindustrie nun wirklich gar nichts zu schaffen.

Aber was tut man nicht alles, um in die Medien zu kommen und Aufmerksamkeit zu erregen. Da ist Herr Steinmeier schon mal auf einem Segelboot zu sehen, und selbst seine Haare sind vom Winde bewegt.

Warum sich nur so viele Medien zum Werkzeug der Selbstdarstellung machen lassen?

Zur Zeit ist zu lesen, daß die SPD am Erhalt der Großen Koalition interessiert sei. Dazu müßte doch wohl gehören, daß ihre Minister und Parteibosse sich angemessen benehmen.

Rüdiger Wilhelm, Böblingen

 

 

Verbrecher Klar

Zu: „Jünger des Teufels“ (Nr. 49)

Klar ist ein Schwerverbrecher. Daran gibt es nichts zu deuteln. Claus Peymann ist ohne Not sehr an ihn herangerückt, was ihn in meinen Augen zum Mitschuldigen gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen macht.

Klars Taten müssen auch im Vergleich zu ähnlichen Straftaten gemessen werden, wobei es doch nicht sein kann, daß deutsche Richter mit unterschiedlichem Maß messen, was zu der Frage führen könnte, ob denn politische Morde bessere Morde sind. Ich hoffe, daß wir keinen Grund haben, an der Gleichheit aller Täter vor dem Gesetz zu zweifeln. Peymann würde ich boykottieren!

Karlheinz Busch, Fellbach

 

 

Ich habe als Wolfskind Dramatisches erlebt

Zu: „Wolfskindern auf der Spur“ (Nr. 43)

Ich freue mich, daß die litauische Botschaft darüber eine Ausstellung präsentiert. Ich bin selbst ein Wolfskind mit meinem Bruder gewesen. Ich war 14, mein Bruder elfeinhalb Jahre alt, als unsere Eltern 1947 verhungerten. Wir beide haben meinen Vater und meinen Opa, beide an einem Tag gestorben, meine Mutter zehn Tage später, ins Massengrab gebracht.

Danach sind wir auf dem Dach eines Zuges nach Litauen gefahren, wo wir bis 1949 bettelnd durch Litauen und Lettland zu Fuß gegangen sind. Die litauischen Bauern haben uns immer Essen und auch teilweise einen Schlafplatz gegeben. Sie haben wirklich vielen Kindern das Leben gerettet. In Lettland sind wir geblieben, weil dort angekommen, ich mir das Bein gebrochen habe, dann später konnten wir jeweils zu einer Bauernfamilie. Meine Familie wollte mich adoptieren, aber ich wollte nach Deutschland. Dann haben wir uns beide bei der russischen Polizei in Königsberg gemeldet, die schick-ten uns nach Heinrichswalde bei Tilsit, dort haben wir dann zwei Jahre auf den Transport nach Deutschland gewartet.

Mein Bruder fuhr inzwischen wieder zurück nach Lettland, so verpaßte er den Transport. Er glaubte nicht an eine Ausreise und sagte immer wieder: Ich will nie, nie mehr hungern. So blieb er in Lettland, hat dort seine Frau gefunden und eine Familie gegründet. Dann haben wir uns 29 Jahre nicht gesehen. Ich bin öfter zur russischen Botschaft nach Berlin, aber sie lehnten es immer ab, daß ich mal zu ihm konnte. Nach der Wende in Deutschland sehen wir uns nun öfter.

Im Mai 1951 ging mein Transport und kam in Fürstenwald bei Frankfurt an der Oder an. Wir waren zirka 1000 junge Menschen, ich war da noch nicht ganz 18, vier Wochen im Quarantänelager, von dort wurden wir dann entlassen, wer Verwandte hatte, konnte da hin, ich kam erst in ein Lehrlingswohnheim in Potsdam, lernen ging aber nicht, weil ich allein war und mit dem Lehrlingsgeld nicht existieren konnte. Dann war ich 42 Jahre bis zur Rente bei der Deutschen Reichsbahn.

Vielleicht ist es für Sie interessant, von so einem Wolfskind mal was zu hören!

Edeltraut Budick, Potsdam

 

 

Schlesische Kriege und Reichsgründung

Zu: 150 Jahre Schlesische Zeitung 1742 bis 1892

1892 veröffentlichte die einst bedeutende Breslauer Schlesische Zeitung anläßlich ihres 150jährigen Jubiläums ein äußerst informatives, 430seitiges Buch über die Geschichte der eigenen Zeitung sowie über die deutsche und europäische Historie während des Zeitraumes von 1742 bis 1892. Das Buch schildert den Verlauf von meist dramatischen Ereignissen aus Sicht der Zeitung, die während ihres gesamten Bestehens bis 1945 zu den namhaften Tageszeitungen Preußens bzw. des Deutschen Reiches gehörte.

Durch die von der Schlesischen Zeitung ausführlich dokumentierten und kommentierten 150 Jahre zieht sich eine Spur ständiger politischer und kriegerischer Auseinandersetzungen. Hierzu gehören die Schlesischen Kriege, die Zeit der französischen Revolution und Napoleons, die Vormachtkämpfe zwischen Frankreich, Preußen, Österreich und Rußland und schließlich der Weg zur deutschen Reichsgründung im Jahre 1871. Parallel berichtet das Jubiläumsbuch aus Sicht einer konservativen preußischen Zeitung über die sozialen Veränderungen und politischen Machtkämpfe in den deutschen Ländern. Die Historie der Zeitung selbst nimmt ebenfalls einen breiten Raum ein und bietet Einblick in das schwierige Presseumfeld in Zeiten monarchischer Herrschaft mit seinen strikten Zensurbestimmungen.

Manche Texte aus der Zeitung mögen heute Kopfschütteln oder Erstaunen auslösen. Hierbei ist jedoch zu bedenken, daß sich die Ausführungen auf Zeitungsinhalte aus der Zeit von 1742 bis 1892 stützen. Gerade dies macht das Buch so lesenswert. „150 Jahre Schlesische Zeitung“ ist gleichermaßen für Historiker wie für Journalisten eine ergiebige Fundgrube.

„150 Jahre Schlesische Zeitung“ ist nun als Neuausgabe in Gestalt eines digitalen E-Buches erhältlich. Zwischen dem Originalbuch mit Frakturschrift und dem nun verfügbaren E-Buch mit neuzeitlicher Gestaltung liegen somit nicht nur epochale historische Ereignisse, sondern auch umwälzende technologische Entwick-lungen. Ausführliche Einzelheiten zu dem neuen E-Buch sind über die Internet-Adresse des Herausgebers Abruf: www.Raether-Buch.de zu erhalten.

Manfred Raether, Schönbeck

 

 

Zeichen der deutschen Geschichtslosigkeit

Zu: „Krude Prägung – Post feiert SED-Gründung mit Gedenkmünze“ (Nr. 48)

Wen wundert das? Zwar wurde dieses Glanzstück der Bundespost wieder eingezogen, aber es dokumentiert doch die Geschichtslosigkeit unserer Gegenwart. Was wissen viele Bundesbürger über die DDR, die SED, was über den Zweiten Weltkrieg, was über die Vertreibungen?

Wenn Geschichte gegenwärtig ist, dann doch nur der Holocaust und deutsche Untaten, die nie vergessen werden dürfen. Daneben bleibt nichts.

So können auch zeitgeistgeprägte Postler die SED-Gründung auf einer Gedenkmünze feiern.

Und sitzen denn nicht die Erben der SED im Senat der deutschen Hauptstadt?

Regina Heese, Minden

 

 

Was tut die EU in der Finanzkrise?

Zu: „Der Abschwung ist da“ (Nr. 47)

In der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise hört man bemerkenswerterweise nichts aus Brüssel zur Problemlösung. Die EU-Bürokraten demonstrieren, daß das riesige überdehnte Gebilde erkennbar unfähig ist, den Mitgliedsstaaten in der Not von Nutzen zu sein. Jeder Staat muß das Kunststück fertigbringen, sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Die EU entpuppt sich als Schönwetterveranstaltung. Schlimmer noch: Durch offene Grenzen wurden autark lebensfähige Volkswirtschaften abgebaut zugunsten von spezialisierten Produktionen, die auf Exporthandel angewiesen sind, der jetzt weltweit stockt. Die EU war als Kind des neo-liberalen Wirtschaftsdogmas geplant – und das ist nun an der Realität gescheitert.

Karl-H. Dittmar, Bad Arolsen


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