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03.01.09 / Traurige Realität in Nahost / Hunderte Tote in Gaza nach Provokationen der Hamas – die Politik scheint ratlos

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-09 vom 03. Januar 2009

Traurige Realität in Nahost
Hunderte Tote in Gaza nach Provokationen der Hamas – die Politik scheint ratlos

Die Bilder von getöteten, oft gräßlich entstellten Bombenopfern schockieren, doch die politischen Reaktionen auf den israelischen Militärschlag im Gaza-Streifen klingen unangenehm routiniert: Am schärfsten reagierten die arabischen Staaten, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hielt Israel immerhin in harten Worten die „Unverhältnismäßigkeit“ seiner Vergeltungsmaßnahmen vor. Die USA reagierten hingegen am zurück­haltendsten. Die EU, die Uno und auch Berlin schließlich forderten wie üblich „ein Ende der Gewalt“ und zeigten sich „besorgt“. Selbst die ersten Kundgebungen auf den Straßen arabischer Metropolen fielen mager aus, vergleicht man sie mit den gut inszenierten Empörungsmärschen in Reaktion auf gewisse Karikaturen.

Nahost-Kenner Peter Scholl-Latour blieb es dieser Tage überlassen, jene traurige Wahrheit auszusprechen, um die sich die Großen der Politik qua Amts drücken müssen: „Die Öffentlichkeit muß sich daran gewöhnen, daß es Konflikte in der Welt gibt, die unlösbar sind.“

Es wundere ihn, daß immer noch von „Friedensprozeß“ und „Zwei-Staaten-Lösung“ gesprochen werde. Scholl-Latour wirft Israel zwar mangelnde Verhandlungsbereitschaft vor, wendet aber auch ein, daß ein Palästinenserstaat mit offenen Grenzen eine „existenzielle Bedrohung“ für Israel wäre. Damit ist die triste Realität treffend umrissen.

Indes: Kein Politiker kann vor die Welt treten mit dem Bekenntnis, daß er mit seinem Latein in Sachen Nahost am Ende sei. Niemand möchte öffentlich einräumen, daß er sich etwa abgefunden habe mit dem Grauen, dem Haß und der Gewalt. Die formelhaften Äußerungen aus den Zentralen den Macht aber lassen erkennen, daß wahre Hoffnung nirgends mehr besteht. Hans Heckel


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