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17.01.09 / Kein Plan B? / CDU setzt vorerst weiter voll auf Althaus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-09 vom 17. Januar 2009

Kein Plan B?
CDU setzt vorerst weiter voll auf Althaus

Wir fahren Plan A und der heißt Althaus“, sagte seine Stellvertreterin, Finanzministerin Birgit Diezel noch kurz vor der Verlegung des verletzten thüringischen Ministerpräsidenten in seine Heimat. Schon diese Äußerung warf Fragen auf: Bedeutet das nicht, daß ein Plan B zumindest in der Schublade liegt? Genau das bestreiten CDU-Politiker entschieden. Man rechne fest mit der vollen Genesung der unumstrittenen Nr. 1 in Thüringen – rechtzeitig vor der Landtagswahl am 30. August. Momentan übernimmt Amtsvorgänger Bernhard Vogel seine Vorwahlkampf-Termine.

Jeder wird dem 50jährigen aus dem Eichsfeld rasche Genesung wünschen, doch große Sorgen treiben die CDU um. Zum einen klingen die Stellungnahmen der Ärzte mehr als gedämpft. Sein Zustand schwanke trotz der gesundheitlichen Fortschritte, immer wieder zeigten sich aber Gedächtnislücken und Orientierungsprobleme. Althaus könne zwar das Bett ohne Unterstützung verlassen, doch manchmal könne er sich „an Dinge nicht mehr erinnern, die ihm eine Viertelstunde vorher erzählt wurden“, berichtete der behandelnde Direktor des Jenaer Universitätsklinikums, was allerdings „ein völlig normaler Krankheits- und Genesungsverlauf“ sei. Weiterhin dürfen nur die engsten Angehörigen Althaus besuchen, Fernsehen und Radio sind aus seinem Zimmer verbannt. Althaus darf weder Zeitungen lesen noch Handy oder Laptop benutzen.

Deswegen weiß er offenbar auch noch nicht, daß österreichische Staatsanwälte gegen ihn wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermitteln und er – selbst im Falle minimaler Schuld – nach österreichischem Recht kaum um einen Gerichtstermin herumkommen wird. Die Schadenersatzforderungen des Anwalts der Hinterbliebenen sind da wohl die kleinere Sorge. Hier könnten Versicherungen einspringen. Das Resümee der Ärzte klingt auch hier noch sehr gedämpft. Althaus sei sich nur in guten Phasen über seine eigenen Verletzungen im klaren. „Die volle Tragweite des Unfalls wird er erst mit Verlauf der Behandlung vollständig wahrnehmen.“ Für die CDU gilt womöglich dasselbe.          K.B.


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