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24.01.09 / Alles, was rechts ist...

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-09 vom 24. Januar 2009

Alles, was rechts ist...

Was ist rechts, was ist links? Die Einteilung geht auf die Sitzordnung der französischen Nationalversammlung 1789 zurück: Rechts vom Parlamentspräsidenten saß der Adel, links das Bürgertum. In der Frankfurter Paulskirche 1848 wurden rechts die Befürworter der konstitutionellen Monarchie plaziert, links deren republikanische Gegner. Seither steht „links“ für sozial, fortschrittlich, international, „rechts“ für konservativ, bürgerlich, national.

Heute haben sich die weltanschaulichen Grenzen verwischt. Konservative können durchaus, wie Strauß einst formulierte, „an der Spitze des Fortschritts“ stehen, während sich im linken Lager Technologie- und Fortschrittsfeindlichkeit breitgemacht hat. Zudem haben sich Linke wie Rechte liberale Elemente angeeignet und reklamieren gern die „Mitte“ für sich.

In den Gründerjahren der Bundesrepublik galt unter Demokraten der Konsens, sich klar gegen beide radikale und extremistische Ränder abzugrenzen. CDU und CSU duldeten „rechts von uns“ keine politische Kraft, SPD-Chef Kurt Schumacher brandmarkte die Kommunisten als „rotlackierte Nazis“.

Unter dem Einfluß der 68er wurde dieser Konsens aufgekündigt. Der verlogene DDR-Antifaschismus bemächtigte sich auch der westdeutschen Linken. Die SPD machte erst die Grünen, nun auch die SED-Erben als potentielle Koalitionspartner salonfähig. Und um zu verhindern, daß auch die Union neue „rechte“ Partner findet, wurde der „Kampf gegen Rechts“ in Szene gesetzt. Er richtet sich nur vordergründig gegen Radikale und Extremisten, in Wahrheit gegen alles, was rechts ist – und in der Praxis heißt das oft: gegen alles, was nicht stramm links ist.                 H.J.M.


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