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24.01.09 / »Brücken der Verständigung« / Seit mehr als vier Jahrzehnten tritt die Sing- und Spielschar »Klingende Windrose« auf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-09 vom 24. Januar 2009

»Brücken der Verständigung«
Seit mehr als vier Jahrzehnten tritt die Sing- und Spielschar »Klingende Windrose« auf

Wir wollen Brücken der Verständigung in Europa bauen in gegenseitiger Achtung unter Wahrung der kulturellen Vielfalt der Völker“, betont Barbara Schoch, die Initiatorin und Leiterin der Sing- und Spielschar Nord­rhein-Westfalen (NRW) „Klingende Wind­rose“. Sie fügte hinzu: „Ein vereintes Europa vom Atlantik bis zum Ural, in dem alle Völker ihre eigene Kultur entfalten und entwickeln können, in dem es einen lebendigen Austausch an Gedanken und Ideen gibt und in dem die Menschen über alle Grenzen hinweg einander achten und verstehen und sich jederzeit begegnen können – das ist unsere Zukunftsvision.‘“

Die „Klingende Windrose“ – die seit 1966 bestehende Sing- und Spielschar NRW des Verbandes Deutsche Jugend in Europa (DJO) – trat im Laufe der mehr als vier Jahrzehnte in vielen Ländern West-, Mittel- und Nordeuropas, darunter Rumänien, Polen, Ungarn, Tschechien und Rußland auf. Auch in den Vereinigten Staaten, in Kanada, Japan und Brasilien gab es Kulturvorführungen. Bei all diesen Gelegenheiten lernten die Mitglieder des Ensembles die Mentalität anderer Völker kennen und ihre Andersartigkeit verstehen und achten.

Vor kurzem sind die Mitglieder der Sing- und Spielschar NRW von einer Reise in die Zips zurückgekehrt, wo es Begegnungen mit slowakischen und karpatendeutschen Kulturgruppen gab. Im Frühjahr 2009 steht eine Fahrt nach Ungarn auf dem Programm, bei der das ungarndeutsche Folklore-Ensemble Nadasch / Mecseknadasd besucht wird.

Bei den nationalen und internationalen Auftritten tragen die Mitglieder der Gruppe bunte Trachten aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die sie nach Originalvorlagen aus Archiven selbst genäht und bestickt haben. Zum umfassenden Repertoire gehören unter anderem Volkstänze und Volkslieder, die häufig mit traditionellem oder jahreszeitlichem Brauchtum verbunden sind. Ensemble-Leiterin Barbara Schoch berücksichtigt bei der Vorbereitung eines Programms immer auch das unverwechselbare Liedgut des historischen deutschen Ostens und den spezifischen Volkstanz der jeweiligen Region. Absolute Veranstaltungs-Höhepunkte sind sicherlich die im Zweijahresrhythmus stattfindenden Internationalen Begegnungswochen mit Folkloregruppen aus europäischen Ländern. Die „Klingende Wind­rose“ – auch Mitglied von European Folk Culture Organisation (EFCO) – übernimmt bei dieser Veranstaltungsreihe einen zentralen Part und setzt die gute Tradition des Austausches zwischen den Jugendlichen Europas fort. Die nächste „Internationale Woche der Begegnung“ wird m Herbst 2009 in Olpe über die Bühne gehen.

Die Gruppe ist sich im Wandel treu geblieben. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Volksmusik, Volkstänze und Volkslieder aus allen Landschaften Deutschlands lebendig zu erhalten und weiterzuentwickeln. Viele der rund 40 Mitglieder der „Klingenden Windrose“ leben in verschiedenen Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens, haben jedoch ihre Wurzeln in den Vertreibungsgebieten  mittel-, Ost- und Südosteuropas. Daß die Freude am gemeinsamen Singen und Tanzen auch den Nachwuchs begeistert, zeigt die 2001 gegründete Kinderspielschar. Gemeinsam werden Lieder, Tänze und Programme für Veranstaltungen wie Barbarafest, Weihnachten in Europa oder Reise durch Rußland erstellt.

Barbara Schoch ist davon überzeugt, daß Musik, Lied und Tanz geeignete Botschafter für ein Land sind und als Brückenbauer zwischen den Völkern agieren. Daher bilden das Bewahren, Erhalten und Integrieren des Kulturerbes aus den Landschaften im ehemaligen Osten Deutschlands sowie die Pflege der Tradition der deutschen Minderheiten in Osteuropa besondere Schwerpunkte im reichen Veranstaltungsprogramm.       Dieter Göllner

Foto: Über alle Grenzen hinweg: Die Sing- und Spielschar NRW im DJO.


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