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07.02.09 / Wozu brauchen wir Astronomie und Raumfahrt?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-08 vom 07. Februar 2009

Wozu brauchen wir Astronomie und Raumfahrt?

Angesichts Finanzkrise und Konjunkturflaute fragen sich viele Bürger, ob unser Staat sich noch Ausgaben für Astronomie, Weltraumforschung und Raumfahrt leisten soll. Allerdings muß man hier auch die Relationen sehen. Die für diesen Bereich im Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung veranschlagten Ausgaben liegen knapp unter einer Milliarde Euro. Das sind knapp über ein Prozent der bislang beschlossenen Konjunkturpakete und bewegt sich in Bezug auf das Bankenrettungspaket im Promillebereich. Zur Krisenbewältigung könnte ein Verzicht auf diese Forschungskosten also nicht nennenswert beitragen.

Es geht aber nicht nur um die Kosten. Astronomische Grundlagenforschung ist auf langfristige Effekte angelegt. Oft von uns selber unbemerkt, profitieren wir heute von den genialen Erkenntnissen eines Kepler, Kant oder Einstein. Auch die Beteiligung an Raumfahrtprojekten wie der ISS oder diversen unbemannten Planetenmissionen macht sich irgendwann bezahlt. Wer hier kurzfristig spart, verspielt langfristig die Zukunft.

Noch eins: Seit der Mensch zu denken begann, denkt er darüber nach, woher die Welt, in der er lebt, kommt und wohin sie geht. Schon die frühesten Zeugnisse menschlicher Kultur wenden sich Himmlischem zu, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Immanuel Kant sagt es treffend: Ohne die gläubige Demut, die ihn beim Blick in die Sternenwelt übermannte, wäre ihm die Formulierung seines Sittengesetzes nicht gelungen. Dieses moralische Gesetz, dieser kategorische Imperativ der Freiheit in Verantwortung – dies bräuchten wir zur Krisenbewältigung genauso wie die Milliardenpakete unserer Regierung.    H.J.M.


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