26.04.2024

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07.02.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-08 vom 07. Februar 2009

Leserforum

Wir fanden Westerwelle gut, Pofalla nur peinlich

Zu: „Projekt 18?“ (Nr. 4)

Wir fanden nach der Hessen- Wahl den strahlenden Westerwelle gut, den Generalsekretär der Union Pofalla nur peinlich. Sicher ist die erste Anlaufstelle für ehemalige Unions-Wähler die FDP, wenn sie denn mit ihrem Pfunde zurückhaltend wuchert. Die Union und besonders Frau Merkel bieten konservativen Wählern der Mitte viele Gründe, sich von ihr zu trennen. Die FDP kann da Anschluß bieten, wenn sie die Gemeinsamkeiten der Mitte in den Vordergrund ihres Tuns stellt. Frau Merkel sollte endlich begreifen, daß sie sich von der SPD weit fern halten sollte. Ihr fehlt die emotionale Bindung zu ihrer Partei, sie ist ihr fremd geblieben, anerkannt tüchtig, aber nicht mitreißend oder herzerwärmend. Und weiß man eigentlich, was sie denkt und was wirklich von ihr zu halten ist?             

Konstantin Haucke, Dessau

 

 

So lange die Hamas existiert, gibt es keinen Frieden

Zu: „Eine prekäre Waffenruhe“ (Nr. 4)

Auch wenn jeder Tag, an dem nicht geschossen wird, ein guter Tag ist, müssen wir uns fragen, ob die Kampfeinstellung der Israelis zum richtigen Zeitpunkt erfolgt ist und ob die zu frühe Kampfbeendigung nicht zu noch größeren Opfern unter der Zivilbevölkerung führen wird. Die Hamas hat den Rückzug der Israelis als Sieg gefeiert, was nicht auf Friedenswillen und Aussöhnung schließen läßt. Mubaraks Ägypten hat die Aufrüstung der Hamas nicht verhindert und wird es wohl auch jetzt nicht tun. Ich vermag nicht zu erkennen, daß die Hamas genug Schläge erhalten hat, um den Frieden mit Israel zu wünschen. Ich fürchte, daß erst dann Palästina zur Ruhe kommen kann, wenn die Hamas nicht mehr unterstützt wird oder vernichtet ist.  

Richard Gehring, Moers

 

 

Klüngelgruppen

Zu: „Zurück zur Mitte“ (Nr. 4)

Im Gegensatz zum Verfasser Ihres Artikels bin ich der Überzeugung, daß es längst keine Volksparteien mehr gibt. Vielmehr haben wir in den heutigen Parteien organisierte Klüngelgruppen, die einzig dem Ziel dienen, einer klar bestimmten Anzahl von Funktionären weiblichen wie männlichen Geschlechts Pfründe und geldwerte Perspektiven zu eröffnen, die höchstens ein Bruchteil der Begünstigten außerhalb bezahlter Mandate ehrlich und anständig zu erwerben in der Lage wäre. Berufliche Praxis in erlernten Berufen vor dem Einstieg in die bezahlte Politik ist eher hinderlich.

Der Bogen dieser sich euphemistisch weiterhin „Parteien“ nennenden Klüngelgruppen spannt sich von der CDU/FDP bis hin zur SED/PDS beziehungsweise ihrer umgetauften Folgeorganisation.

Von dieser politischen Kaste positive Änderungen zu erhoffen, dürfte sich als mehr als naiv erweisen.

Da singe ich doch gerne und laut: „Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wiederhaben!“   

Joachim Ruhnau, Döttesfeld

 

 

Mitspracherecht

Zu: Zentrum gegen Vertreibungen

Für mich ist noch lange nicht klar, ob Frau Merkel ihr Wort auch halten wird. Wenn endlich dem Bund der Vertriebenen (BdV) sowie Frau Steinbach ein Mitspracherecht für ein Vertriebenenzentrum bekommen soll, so ist damit auf Grund historischer Verhinderungstaktiken noch lange nicht gesichert, daß die Betroffenen, die deutschen Vertriebenen, ihr Anliegen tatsächlich durchsetzen können.

Wo bleibt der Druck durch die Vertriebenen und ihrer Verbände an die Politik? Zum Beispiel mit Postkartenaktion oder E-Mails an die Politiker?

Bald ist Wahl. Politiker reagieren bekanntlich nur auf Druck. Wohlverhalten honorieren Politiker nicht, die Vergangenheit hat es gezeigt.

Wolfgang Fiedler, Moorrege

 

 

Bereits im Frühjahr ein Massengrab gesehen

Zu: Massengrab in Marienburg

Ich bin seit Jahren Abonnent Ihrer Zeitung. In Ihren Ausgaben habe ich Berichte über den Fund eines Massengrabes in Marienburg gelesen. Hiermit möchte ich mein Erlebnis von diesem Massengrab berichten. Wir, meine Mutter, Schwester und ich (acht Jahre alt), sind am 15. Januar 1945 von Osterode geflüchtet. Es waren die Rotkreuzwagen der Wehrmacht, die uns bis Marienburg mitnahmen. Dort sind wir am Abend desselben Tages angekommen und in einer Schuhfabrik untergebracht worden. Am nächsten Tag gingen meine Schwester und ich spazieren. Plötzlich standen wir vor einem Massengrab. es waren fast alle Frauen und Kinder, das Massengrab wurde von deutschen Soldaten bewacht, nach einer Weile sagte uns ein Soldat, wir sollten weitergehen. Mir kam es vor, als wenn die Menschen dort von irgendwo hingebracht worden sind.

Benno Waschkowitz, Neuwied

 

 

Solidarität mit Guantánamo-Häftlingen?

Zu: „Ein Akt der Solidarität“ (Nr. 1)

Es gibt viele Wörter, die sich nach Bedarf auslegen lassen, wozu sicher auch „Solidarität“ gehört. Warum soll ich eine Solidarität mit den Guantánamo-Häftlingen empfinden, die fremden Völkern angehören und von denen ich nicht sicher weiß, ob sie nicht doch der Gewalt zuneigen. An radikalen Zuwanderern oder Asylanten haben wir keinen Mangel. Weniger sind zu wünschen.

Unser werter Außenminister ist gegenwärtig bemüht, möglichst oft in die Medien zu kommen, wovon er sich Vorsteile zu versprechen scheint. Wenn man nur seinen Namen oft genug gehört hat, dann ist vielleicht schnell vergessen, was für Müll sich mit seinem Namen verbinden läßt. Wenn er einen Guantánamo-Häftling finden kann, den er in seinem Haushalt oder im Erich-Ollenhauer-Haus beschäftigen kann, dann bitte, aber nicht mit uns.

Felicia Märker, Cottbus

 

 

PAZ: Für einen gesunden Blick aufs Leben

Zur Kolumne „Moment Mal!“ von Klaus R. Röhl

Seit einigen Jahren bin ich leidenschaftlicher Leser der Preußischen Allgemeinen Zeitung. Obwohl ich keine Wurzeln in Preußen habe – ich kam durch die Trakehnerpferde zur PAZ –, lese ich die PAZ mit Genuß, was man heutzutage nicht von jeder Zeitung behaupten kann, da man mehr oder weniger für dumm verkauft wird.

Um so mehr freue ich mich darauf, jede Woche die PAZ in meinen Händen zu halten und die Röhl-Kolumne zu lesen. Da man ja bekanntlich aus seiner Kindheit geprägt ist und die Normen und Werte der Eltern übernommen hat, fallt es einem heutzutage sehr schwer, sich in dieser „Gesellschaft“ zurecht zu finden, und das obwohl ich Jahrgang 1971 bin! Um so schöner ist es dann, wenn ich Herrn Röhls Gedanken folgen kann und ein Stück Denkweise meiner Jugend und Kindheit wiederfinde.

Da ich mit der linken Szene nichts gemein habe, war mir auch Klaus R. Röhls Vergangenheit nicht bekannt. Um so mehr er-staunte es mich, als ich erfuhr, daß seine Wurzeln im linken Spektrum liegen. Vor kurzem sah ich den Film „Der Baader Meinhof Komplex“, in dem Herr Röhl ja auch „mitspielt“. Diese Zeit kenne ich nur aus meiner Kindheit, kann sie aber durch den Film besser verstehen. Inwieweit der Film realistisch ist, kann ich nicht beurteilen, da ich diese Zeit nur aus Filmen und Tagesschauberichten meiner Kindheit kenne, Herr Röhl aber ist live dabei gewesen.

Ich bitte Sie darum, auch weiterhin zeitkritisch unserer „Gesellschaft“ auf die Finger zu schauen und dies zu publizieren, damit ich nicht ganz den Glauben der Erziehung meiner Eltern verliere. Ich selbst habe auch eine sechsjährige Tochter und möchte ihr einen gesunden Blick fürs Leben vermitteln.

Stefan Möller, Schlüchtern

 

 

Mehr Demokratie

Zu: „CSU will Bürger zur EU befragen“ (Nr. 3)

Die CSU muß verlorenes Land zurückgewinnen. Mit der steuerlichen Entlastung war das nicht so toll, da hat Seehofer etwas blaß ausgesehen. Nun die Befragung der Bürger. Mehr Demokratie braucht die EU dringend, in der die Bürger Null-Beziehungen zu denen haben, die über ihr Schicksal das Sagen haben. Gut durchdachte Volksbefragungen können die Beteiligung der Bürger stärken und sie in das politische Geschehen einbinden. Das wäre ein notwendiger Schritt, den die CSU mit Nachdruck gehen sollte.

Dieter Winkelmann, Leverkusen

 

 

Die Begabungen zählen

Zu: „Linke fühlt sich verladen“ (Nr. 1)

„Verladen“ sollten sich vor allem die vielen ehemaligen West-Berliner mit ihren Kindern fühlen, denen die Zusammenlegung der Hauptschulen mit den Realschulen und den Gesamtschulen aufgezwungen oder aufgequatscht wird.

Was bedeutet denn dieser sozialistische Einheitsbrei? Daß Schülerinnen und Schüler zusammengesperrt werden, nur weil bescheuerte Ideologen meinen, daß damit soziale Grenzen eingerissen werden und alle unsere Kinder so wunderbar gleich sind. Die Gymnasiasten hat man noch verschont, wohl weil hier der Elternwille Wahlergebnisse beeinflussen könnte oder auch linke Funktionäre ihre Kinder nicht gern der Massenbeschulung aussetzen wollen.

Ich meine, daß das Ziel jedes Unterrichts sein muß, die im Kind angelegten Fähigkeiten und Begabungen zu ihrer Reife zu bringen, wozu relativ homogene Lerngruppen und für sozial geschädigte oder intellektuell schwache Schüler mehr Lehrer, auch Sozialarbeiter, und kleinere Lerngruppen gehören. Und natürlich muß Durchlässigkeit gegeben sein.     

Hansheinz Gutherz, Berlin

 

 

Unsere Zeit leidet an der Regelungswut der Behörden

Zu: „Signal unserer aktivsten Leser“ (Nr. 1)

Laut Ihrer Meldung möchten Sie ein Meinungsbild zur Anwendung der neuen beziehungsweise alten Rechtschreibregeln erfassen. Ich votiere eindeutig für die alte Rechtschreibung.

Objektive Gründe dafür gibt es viele. Ich brauche sie Ihnen nicht aufzuzählen. Sie kennen diese Gründe und bewerten sie auch angemessen, sonst würden Sie die alten Rechtschreibregeln nicht bis heute anwenden.

Subjektive Gründe bekommen für mich ein immer größeres Gewicht. Je länger der Unfug mit den überflüssigen Konsonantenverdopplungen und -verdreifachungen andauert, desto mehr leide ich darunter, daß ich als Beamter des Landes Baden-Württemberg dienstlich zur Anwendung der neuen Regeln gezwungen bin. Als Beschäftigter der Landesanstalt für Umwelt muß ich fast täglich die Wörter Meßstelle oder Meßstation mit drei „s“ in der Mitte schreiben oder lesen. Nur privat darf ich noch meine Muttersprache unverfälscht genießen. So bin ich schizophren geworden. Aber der Genuß der Muttersprache wird immer seltener, denn immer mehr Printmedien stellen um.

Als ich neulich einer befreundeten Ausländerin eine deutsche Bibel schenken wollte und im christlichen Buchladen nach Restbeständen mit alter Rechtschreibung fragte, waren solche nicht mehr erhältlich. Das Wort Brennessel wird zu einem Ungetüm (Brennnessel) und zur Entzifferung des Wortes Flußseeschwalbe benötigt man jetzt eine Rechenmaschine um Konsonanten zu zählen: Flussseeschwalbe. Von der Praktikabilität einmal ganz abgesehen beleidigt die überzogene Bedeutung, die von der neuen Rechtschreibung allein der Logik beigemessen wird, mein ästhetisches Empfinden.

Unsere Zeit leidet ohnehin schon an der Regelungswut der Behörden. Aus Flüssen, die einstmals mit Mäandern die Landschaft belebten, haben wir schnurgerade ausbetonierte, tote Abwasserkanäle gemacht. Mühsam und mit viel Geld werden jetzt einige Flußabschnitte wieder renaturiert. In dieser Situation kann die Anmaßung eines kleinen, parteiisch zusammengesetzten und einem Erfolgszwang unterliegenden Gremiums, die darin liegt, auch unsere Sprache, die ja allen Deutschen gleichermaßen gehört, vergewaltigen zu wollen, in mir nur Rebellion auslösen. Oder soll ich mich der Diktatur der politischen Korrektheit unterwerfen?

Dr. K. T. von der Trenck, Weinheim

 

 

Aus Dummen werden nie Gescheite

Zu: Leserbrief „Das Zusammensperren schadet allen“ (Nr. 4)

Auf der Welt wimmelt es von Ungereimtheiten, von denen einige durchaus als betrachtenswert erscheinen.

Beginnen wir mit der Pisa-Studie. Nicht ohne Häme wird uns da der geistige Verfall unseres Volkes eingeredet, wobei verschwiegen wird, daß Begabung und steter Fleiß die Grundvoraussetzungen für schulischen Erfolg sind und daß kein Schulsystem der Welt aus Dummen Gescheite machen kann. Doch ganz so dumm, wie man uns gerne sehen möchte, sind wir Deutschen offenbar doch noch nicht, denn sonst wären wir nicht Exportweltmeister, was ohne das nötige Wissen und Können unmöglich wäre. Und dieses Wissen und Können wird in hohem Maße durch unsere Schulen und Hochschulen vermittelt, gerade auch in Bayern. Mehr Kinder bräuchte unser Volk, wird uns ständig eingehämmert. Ja, doch Kinder, die sich in unserer gnadenlosen Hochleistungsgesellschaft auch zurechtfinden und die die geistigen Voraussetzungen dafür mitbringen, was vor allem einwanderungslustigen Ausländern nicht rechtzeitig genug verdeutlicht werden kann. Da unser einziger Rohstoff Geist ist, können wir uns nämlich kein geistiges Proletariat leisten.  

Helmut Schrickel, Coburg


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