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14.02.09 / Dresden-Gedenken / Jahrestag der Zerstörung im Jahre 1945

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-09 vom 14. Februar 2009

Dresden-Gedenken
Jahrestag der Zerstörung im Jahre 1945

Wieder einmal mischt sich am 13. und 14. Februar aus Anlaß der Zerstörung Dresdens vor 64 Jahren das stille Gedenken an Zehntausende Opfer mit lauten Propaganda- und Protestaktionen. Seit einigen Jahren versucht die Stadt Dresden, die Initiative bei der Erinnerung an die Opfer zurückzugewinnen. Der Versöhnungsgedanke spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie die Partnerschaft mit der englischen Stadt Coventry, die im November 1940 – wenn auch in weit geringerem Ausmaß – von deutschen Bombern angegriffen wurde. In diesem Jahr hält Polens Ex-Außenminister Wladyslaw Bartoszewsky die Gedenkrede.

Seit 1998 mischen sich Rechtsradikale unter die trauernden Teilnehmer der Gedenkveranstaltungen oder richten eigene „Trauermärsche“ aus. 2005 zogen gut 5000 von ihnen durch die Innenstadt. Vielen von ihnen geht es weniger um das Betrauern der Opfer als vielmehr unter dem Stichwort „Bombenholocaust“ um die propagandistische Herausstellung westlicher Kriegsverbrechen.

Diese Aufmärsche gehören inzwischen zu den großen bundesweiten Aktionen der Rechtsextremen, die auch der Vernetzung des eigenen Lagers dienen. Im Superwahljahr 2009 dürfte daran vor allem die NPD Interesse haben, die auf einen Wiedereinzug in den sächsischen Landtag hofft. In diesem Jahr haben die Veranstalter rund 6000 Teilnehmer angemeldet. Linksradikale Anti-Gruppen befürchten sogar 8000 Teilnehmer.

Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) appellierte deshalb an die Dresdner, „dem Mißbrauch der Erinnerung entgegenzutreten“ und die offiziellen Mahn- und Gedenkveranstaltungen zu besuchen. Dem werden viele Linke wohl nicht folgen. Stattdessen haben sie einen eigenen Protest gegen den „rechten“ Aufmarsch organisiert. Im Vorfeld wurden bereits „geläufige Problematiken des Demonstrierens“ durchgespielt. Wie so häufig dient eine Versammlung des rechten Randes dem linken Saum zur Mobilisierung. Sachsens Justizminister Geert Mackenroth (CDU) bedauerte, daß die SPD im Landtag das neue Versammlungsgesetz blockiere. Mit ihm hätte man Aufmärsche in der Innenstadt untersagen können.                Jost Vielhaber


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