© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-09 vom 14. Februar 2009

MELDUNGEN

Polen droht schwere Krise

Frankfurt am Main – Der Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann sieht Polen in eine verhängnisvolle Abwärtsspirale rutschen, die sich im Niedergang des Zloty-Kurses bereits niederschlage. Bekam man im vergangenen Sommer einen Euro noch für 3,35 Zloty, so mußten zuletzt 4,60 Zloty dafür gezahlt werden. Dadurch würden die immensen Auslandschulden zu einer zunehmenden Last für Warschau. Zudem versuche die polnische Regierung, durch ein rigides Sparprogramm die Voraussetzungen für einen Beitritt zur Eurozone im Jahre 2011 zu schaffen. Das verschärfe aber noch die Folgen der Weltfinanzkrise für die polnische Wirtschaft. Am Ende könnte sich Polen damit in eine tiefe Krise stürzen, an welcher der ersehnte Euro-Beitritt dann womöglich scheitert, so Leuchtmann in der „Welt“.            H.H.

Lettlands BIP stürzt ab

Riga – Die Wirtschaft von EU-Neuling Lettland ist zum Jahres­ende 2008 geradezu abgestürzt: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im vierten Quartal um 10,5 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zurück. Im Gesamtjahr 2008 nahm die Wirtschaftsleistung um 4,6 Prozent ab. Die Baltenrepublik mit ihren 2,5 Millionen Einwohnern ist erst seit 2004 in der EU und galt als aufstrebender „Tigerstaat“. Vor dem Absturz erreichte die lettische Wirtschaft 2007 noch ein Wachstum von zehn Prozent. Ende des vergangenen Jahres konnte Lettland nur durch eine milliardenschwere internationale Nothilfe vor dem Staatsbankrott bewahrt werden. Von dem 7,5-Milliarden-Euro-Kredit trug die EU 3,1 und der Internationale Währungsfonds (IWF) 1,7 Milliarden Euro. Zudem sagten die nordischen Nachbarländer Schweden, Dänemark, Finnland und der Nicht-EU-Staat Norwegen einen Notkredit in Höhe von zusammen 1,8 Milliarden Euro zu.      H.H.