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14.02.09 / DVD: Hildegard Rauschenbach erinnert sich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-09 vom 14. Februar 2009

DVD: Hildegard Rauschenbach erinnert sich

Langsamen Schrittes geht ein Paar auf den gepflegten Wegen des ehemaligen Standortfriedhofs in Berlin-Neukölln. Sie hat sich stützend bei ihm untergehakt. Vor einem Stein aus hellem Granit bleiben sie stehen. Der Blick der Frau wandert fast liebevoll über den kalten Stein – und dann beginnt sie zu erzählen. Von der Geschichte des Denkmals, aber auch von der Geschichte, die dahinter steckt. Von den Zwangsarbeitern im Lager Schadrinsk östlich des Ural, von denen sie eine war und denen der Stein gewidmet ist. Nachempfunden ist er einem ähnlichen Gedenkstein im heutigen Schadrinsk, der von jungen Russen gepflegt wird. Hildegard Rauschenbach sieht in diesen beiden Steinen eine Brücke zwischen den Völkern. Eine Brücke, welche die ostpreußische Kulturpreisträgerin mit ihren Büchern und Vorträgen seit langem schlägt, immer unter dem Motto „Vergeben ja, vergessen nie“. So lautet denn auch der Titel einer DVD, die jetzt das Osteuropa-Zentrum Berlin herausgegeben hat (zu beziehen über Verlagshaus Würzburg, Beethovenstraße 5 b, Laufzeit 120 Minuten, 19,90 Euro). Im Mittelpunkt der auch für Schüler geeigneten DVD steht eine Lesung aus verschiedenen autobiographischen Büchern der erfolgreichen Autorin. In einer gelungenen Mischung aus Lesung und freiem Vortrag bringt Hildegard Rauschenbach dem Zuschauer ihr Schicksal nahe, ein Schicksal, das mit ihr Zehntausende Frauen und Mädchen erleiden mußten, die aber verstummten und denen sie auf diese Weise eine Stimme gegeben hat.      Os


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