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21.02.09 / Opernsommer in Sanssouci / Musikveranstaltung zu Ehren von Carl Heinrich Graun, Kapellmeister Friedrichs des Großen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-09 vom 21. Februar 2009

Opernsommer in Sanssouci
Musikveranstaltung zu Ehren von Carl Heinrich Graun, Kapellmeister Friedrichs des Großen

Gemeinsam mit dem Potsdamer Ensemble „I Confidenti“ präsentiert die Stiftung Staatliche Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg den Barocken Opernsommer Sanssouci 2009. Er ist dem königlichen Hofkapellmeister und Tenorsänger Carl Heinrich Graun (1703/4–1759) gewidmet, dessen Todestag sich am 8. August zum 250. Mal jährt.

Musikfreunde sind eingeladen, am authentischen Ort, im Schloßtheater des Neuen Palais zu Sanssouci, in zwei Produktionen ab Ende Mai das Schaffen des seinerzeit hoch gerühmten Komponisten wieder zu entdecken. Mit Friedrich dem Großen verband Graun ab 1733 eine lebenslange künstlerische Zusammenarbeit: Er vertonte die meisten Libretti des Königs und war, neben Johann Joachim Quantz, sein wichtigster musikalischer Berater. In Berlin und Potsdam wurde Graun als Opernkomponist enthusiastisch gefeiert; er galt als der „zärtliche“, empfindsame Komponist, der seinen Sängern die feinsten Regungen der Seele auf den Leib schrieb. Das musiktheatralische Werk Grauns ist heute kaum mehr bekannt. Die Partituren seiner Opern sind als Handschriften in verschiedenen europäischen Bibliotheken erhalten.

Das Ensemble „I Confidenti“ widmet sich neben der wissenschaftlichen Erforschung auch der Aufbereitung und Aufführung vergessener Bühnenwerke der Berlin-Potsdamer Frühklassik und Aufklärung. Mit den beiden Inszenierungen des Barocken Opernsommers 2009 erweckt das Ensemble die dramatischen ebenso wie die pastoralen, lyrischen Facetten der Opern Grauns zu neuem Leben. Die Besucher erwartet ein farbenprächtiger und zugleich überaus kurzweiliger Eindruck der virtuosen Bühnenkunst des friderizianischen Rokoko. Gesang, Tanz, Spiel und Erzählung führen in einer barocken Operngala die ganze Farbpalette der Kompositionen Grauns vor Augen und Ohren; darunter bislang unaufgeführte Konzerte und musikalische Szenen aus Grauns Rheinsberger Zeit, anmutige Tänze sowie Arien und Duette aus seinen großen Opern.

Ob Orpheus’ Liebesklage oder leidenschaftliche Szenen aus dem antiken Rom: Grauns Gesänge sollen seinen König oft zu Tränen gerührt haben. Die renommierte Sopranistin Doerthe Maria Sandmann, der junge englische Tenor Simon Wallfisch sowie die Berliner Barocktänzerin Jutta Voß bringen Feinheit und Raffinesse der Graunschen Opernkunst stilgerecht, farbig und plastisch auf die Bühne. Premiere ist am Freitag, den 28. August, um 19 Uhr. Die erfolgreiche Produktion „La Pastorale à Sanssouci“ von 2008 entführt Musikfreunde auch in dieser Saison noch einmal ins Land der Sehnsüchte und galanten Träume der höfischen Gesellschaft: nach Arkadien.

Unter dem betörenden Einfluß eines Satyrs (Steffen Findeisen) verwandelt sich das barocke Schloßtheater in ein Garten-Arkadien des 18. Jahrhunderts. Nymphen, Kavaliere und belebte Statuen bevölkern die Bühne, erscheinen und verschwinden wieder in einem Reigen von Verwandlungen und Maskierungen. Die Musik stammt von Carl Heinrich Graun, Johann Joachim Quantz sowie von Friedrich II. höchstpersönlich. In den Rollen der arkadischen Liebenden, Götter, Damen und Kavaliere sind die israelische Sopranistin Dana Marbach und der amerikanische Sopranist Robert Crowe zu erleben. Wiederaufnahme der Produktion am Sonnabend, 23. Mai, 19 Uhr. spsg

Karten unter Telefon (01805) 4470 oder online unter www.ticketonline.com, Preis: 10 bis 22 Euro.

Foto: Carl Heinrich und Luise Graun: Gemalt von Antoine Pesne Bild: spsg


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