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21.02.09 / Im Glauben an Gott / Das Schicksal zweier Frauen im Umfeld der Bahnauer Bruderschaft

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-09 vom 21. Februar 2009

Im Glauben an Gott
Das Schicksal zweier Frauen im Umfeld der Bahnauer Bruderschaft

Lothar von Seltmann erzählt in „Fräulein Martha und die fünfte Himmelsrichtung“ die Geschichte der Bahnauer Bruderschaft. Diese Geschichte beginnt in Ostpreußen um 1900, als ein paar junge Menschen und ein Pfarrer beschlossen, eine neue geistliche Ausbildungsstätte zu gründen.

Lothar von Seltmann, Jahrgang 1943, war bis zu seiner Pensionierung in der Lehrerausbildung und Schulleitung tätig und ist vielleicht manchem Leser bereits durch seine Bücher „Dora – die Tochter des Bischofs“, „Peter und Gustchen“ oder „Kummer und Glück – Johannas Leben auf der Kernmühle“ bekannt.

In der vorliegenden Erzählung „Fräulein Martha und die fünfte Himmelsrichtung“ verliebt sich eine junge Frau namens Anna in den jungen Emil und kommt auf diese Weise nach Preußisch Bahnau. Sie erlebt den Aufbau der Bahnauer Bruderschaft und wird durch viele glückliche Zufälle wie kostenloses Baumaterial und unerwartetete Geldspenden in ihrem Glauben an Gott bestärkt.

Als der Erste Weltkrieg in Preußisch Bahnau Einzug hält, muß auch Annas Emil seine schwangere Frau zurücklassen und in den Krieg ziehen. Wie so viele tapfere Männer kehrte er nie wieder heim.

Lothar von Seltmann berichtet auch von der Haushälterin des Pfarrers, dem Fräulein Martha. Diese muß die Flucht in den Westen im Zweiten Weltkrieg miterleben. Schweren Herzens wurde das Nötigste auf Wagen geladen und dann ging es über das Eis des Frischen Haffs nach Narmeln. Doch das Glück blieb Pfarrer Fischers Familie hold. Zur gleichen Zeit war in dem Örtchen Köngen die Pfarrstelle neu zu besetzen, und so hielt die Familie Fischer Einzug in dessen Pfarrhaus. Von dem Wunsch beseelt, die Bahnauer Bruderschaft anderernorts wieder aufleben zu lassen, stürzen sich Pfarrer Fischer und Fräulein Martha in die Arbeit.

Und trotz all der Schicksalsschläge fühlt Fräulein Martha sich nie von Gott verlassen, denn sie weiß: Der Segen kommt aus der fünften Himmelsrichtung.

Besonderen Wert hat Lothar von Seltmann in seiner Erzählung darauf gelegt, dem Leser den „Bahnauer Kurs“ und sein Hauptanliegen zu erläutern, das heißt vereinfacht, Gemeinschaft und Kirche miteinander zu verknüpfen.

Die Brüderschaft gibt es auch heute noch. „Bahnauer Brüder arbeiten nicht mehr nur in Europa, sondern auch in Asien, Afrika sowie Nord- und Südamerika. Die jährliche Bahnauer Konferenz in Unterweissach war, ist und bleibt der Ort der Begegnung und Zurüstung für die, die dabei sein können.“ A. NeyLothar von Seltmann: „Fräulein Martha und die fünfte Himmelsrichtung“, Brunnen Verlag, Gießen 2008, geb., 216 Seiten, 12,95 Euro


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