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28.02.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-09 vom 28. Februar 2009

Leserforum

Ich will doch nur um die Bombenopfer von Dresden trauern

Zu: Dresden-Gedenken

Wieder wird das Gedenken an die Opfer der mörderischen Bombenangriffe alliierter Bomberverbände kurz vor Kriegsschluß zu einem politischen Klamauk herabgewürdigt.

6000 „Neonazis“ wurden dazu in Dresden erwartet, von denen niemand weiß, was sie zu Neonazis macht und wie ihr Gedenken an die unschuldigen Opfer aussehen soll. Es wird, so entsteht der Eindruck, einfach nur gehetzt und verunglimpft.

Wer gegen das Gedenken der „Neonazis“ ist, soll es in einem „Geh denken“ auf Dresdens Straßen äußern. Wo bleibt die Erinnerung und das Gedenken an die vielen Erwachsenen und Kinder, die in der unglücklichen Stadt verbrannten und von Bomben zerrissen worden sind?

Ich frage mich, warum kann in Dresden nicht gedenken, wer das möchte? Warum kann sich die Polizei nicht darauf beschränken, diejenigen aus dem Verkehr zu ziehen, die statt zu trauern ihre Aggressionen gegen andere Mitbürger abladen wollen und nur auf Krawall aus sind?

Was in Dresden geschah, war Mord, da der Krieg längst entschieden war, besonders verbrecherisch, weil die Wellen der Angriffe auf die wehrlose Stadt so angelegt waren, daß auch die aus dem Umland herbeigeeilten Helfer zu Opfern wurden.

Walter Reinhardt, Fellbach

 

 

Aufdeckung interessiert nur wenige

Zu: „Bisher nur Mosaiksteinchen“ (Nr. 5)

Das Aufklärungsbedürfnis des offiziellen Polen scheint gering. Um so höher ist der Einsatz wohl vor allem junger Polen zu bewerten, die zur Aufdeckung dieses wahrscheinlichen Massenmordes beigetragen haben. Die deutsche Seite ist nicht ganz untätig, die CSU und der Volksbund reagieren, aber daß die Bundesregierung sich nachhaltig und aktiv um die Aufklärung dieses Verbrechens bemüht, läßt sich wohl leider nicht sagen. Die linken Parteien können wir wie immer vergessen, sie haben die deutschen Opfer des Zweiten Weltkrieges schon mehrfach verraten.

Rudolf Heidemann, Baden-Baden

 

 

Israels Existenz

Zu: „Benedikts Gratwanderung“ (Nr. 8)

Das ist doch eine innerkatholische Angelegenheit, die uns Nicht-Katholiken nicht interessiert und auch nichts angeht. Diese ganze Brühe, die unsere Medien immer wieder neu durchrühren, ist doch nichts als das Ergebnis der Äußerung eines englischen Kardinals der mir unbekannten Pius-Bruderschaft, der aus irgendwelchen Gründen den Holocaust abstreitet. Und was geht mich das an? Gibt es den Holocaust nun nicht mehr? Es gab ihn leider, er ist historische Tatsache. Und das ändert sich auch nicht, wenn er geleugnet wird. Was soll also dieses ganze Theater um Schnee von vorgestern? Hier wird hochgepuscht, was ohne jeden Wert für unsere Gegenwart ist. In der steht Israels Existenz auf dem Spiel. Darum sollten wir uns kümmern.

Ferdinand Gosling, Troisdorf

 

 

Kein Sieg!

Zu: „Alles Hirngespinste“ (Nr. 3)

In der Tat hat die deutsche Hochseeflotte der britischen Homefleet in der Skagerrak-Schlacht am 31. Mai / 1. Juni 1916 größere Verluste zugefügt, als sie selbst erlitten hat, relativ aber nicht. Ein Sieg war es trotzdem nicht. Seit der Schlacht hat die deutsche Flotte im ,,nassen Dreieck“ nicht mehr Anker auf gemacht. Sie war seitdem marginalisiert. Zur Entlastung der Westfront ist sie nicht eingesetzt worden, was sehr naheliegend gewesen wäre. Sie wurde vielmehr als Pluspunkt für Friedensverhandlungen in Reserve gehalten.

Dr. H.-W. Wittmeier, Rösrath

 

 

Israels Stärke ist sein Fundament

Zu: „Wahlkämpfer propagieren ein starkes Israel“ (Nr. 5)

Das ist nicht unsere Sache. Wenn wir aber schon darüber nachdenken wollen, dann ist doch das Verlangen nach einem starken Israel eine Selbstverständlichkeit. Wäre es nicht stark, hätte sich der Völkermord an den Juden längst fortgesetzt und die Araber hätten Hitler noch überboten. Die Stärke Israels ist sein Fundament.

Über die Stärke in der Politik läßt sich natürlich immer streiten. Ich habe den einseitigen Waffenstillstand Israels für einen Fehler gehalten, weil ich glaube, daß die Hamas vernichtet werden muß, wenn in dieser Region endlich Frieden einkehren soll. Die EU ist da anderer Meinung. Aber so ist eben Politik.

Konrad Bakeburg, Duisburg

 

 

Hoffentlich findet Obama Lösungen

Zu: „Schnell ernüchtert“ (Nr. 6)

Daß auch Obama nur mit Wasser kochen kann, ist ja nicht neu. Aber seine Ziele und Absichten werden doch deutlich, und auch sein Wille ist erkennbar, sich ihnen anzunähern. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, was wirklich in ihm steckt, wie er dazulernt und hoffentlich auch Lösungen findet, die seinen Träumen nahe kommen.

Wir können nicht abschätzen, was an ihm echt und was anerzogen und aufgesetzt ist, wir wissen auch nicht, welchen Einfluß diejenigen haben, die seinen Wahlkampf finanziert haben. Es gibt schon viele Fragezeichen. Aber es ist ihm doch zu wünschen, daß er nicht die vielen enttäuscht, die auf ihn gesetzt haben.

Gabriele Runge, Berlin

 

 

Vor 64 Jahren

Zu: „Der Kommandeur ist da, wo seine Männer sind“ (Nr. 6)

Sie haben mir eine Freude gemacht mit dem Artikel über Generalleutnant Mauss. Es freut mich, ihm hier erneut zu begegnen. Unsere erste Begegnung fand vor 64 Jahren auf der Frischen Nehrung statt.

Erika Selke-Albat, München

 

 

Die PAZ ist eine Zeitung mit Durchblick

Zu: PAZ

Endlich komme ich dazu, Ihnen und der Preußischen Allgemeinen Zeitung ein gutes, erfolgreiches neues Jahr zu wünschen! Die PAZ ist eine Zeitung mit Durchblick, die wohltuende und fundierte Beiträge liefert, die uns im uns umgebenden negativen Umfeld auch viel Positives beschert. Bleiben Sie unbedingt bei Ihrer differenzierten Sichtweise! Wir schätzen Ihre Zeitung sehr und lesen sie gern!

Inge Schmidt, Hamburg

 

 

... und das Spektakel begann

Zu: „Päpstliches PR-Desaster“ (Nr. 6)

Ohne Zweifel hätten die Zuarbeiter des Papstes sorgfältiger arbeiten können, was aber wohl nichts daran ändert, daß der Papst verlorene Schafe wieder in den Schoß der katholischen Kirche zurückholen wollte, wozu er Nähe braucht.

Dieser Vorgang hätte aber wohl kaum ein Mediengewitter produziert und den Zentralrat auf den Plan gerufen.

Als Unbeteiligter und Unberührter, den weder die ihm unbekannte Pius-Bruderschaft interessiert noch ihr britischer Kardinal Willamson (was habe ich mit Briten am Hut?), wird hier wieder der alte Pawlow aktiv. Fällt ein bestimmtes Stichwort, hier „Leugnung des Holocaust“, springen die Eingeübten in Position, und das Spektakel beginnt, das leider den Papst zu Unrecht einbezieht (man erinnere sich an Mannichl).

Für den nüchternen Verstand eines Demokraten nicht zu begreifen: Bei uns hat die freie Meinung nur eine Gastrolle. Wer da meinen sollte, den Holocaust hätte es nicht so gegeben und jüdische Mitmenschen wären nicht vergast worden, gehört ins Gefängnis. Wir haben das Phänomen zu beachten, daß wir einzig auf unserer Erde nur am Holocaust nicht zweifeln dürfen. Die jüdischen Opfer, denen wie allen anderen unser Schmerz und unsere Trauer gilt, sind von allen anderen unzähligen Opfern abgehoben, sind Opfer mit besonderem Status.

Und somit begann ein Spektakel, das selbst Frau Merkel auf den Plan rief, die allerdings lieber geschwiegen hätte. Es ist zum Selbstläufer geworden.

Rudolf Schiele, Hattingen

 

 

Neue Rechtschreibung ist sinnentstellend

Zu: Leserbrief „Aus Protest alle Zeitungen abbestellt“ (Nr. 3)

Recht hat der Leserbriefschreiber! Auch ich lese nur noch die PAZ und das „Deutsche Adelsblatt“ aufgrund der Rechtschreibweise. Bücher, in „Neudeutsch“ gedruckt, gleich welch interessanten Inhaltes sie auch seien, wandern ausnahmslos in den Papiermüll, sie sind des Aufhebens nicht wert, gehören nicht zu unserer Kultur! Es ist nicht nachvollziehbar, warum „es tut mir Leid“ groß geschrieben wird, aber „es tut mir weh“ klein. Aber: Es ist eben nicht egal, ob wir zusammenschreiben oder zusammen schreiben. Es wird nur sinn-entstellend.

„Trink Wasser für Hunde“ las ich kürzlich (der Aufforderung folgte ich nicht!) und auch „mit Piano Begleitung“ stelle ich mir beschwerlich vor. Das sind Irr-wüchse? Nein; denn so müßte ein intelligentes Kind das Wort „bisschen“ nun auch so vorlesen: bis-schen und das Wort „Messergebnisse“: Messer-gebnisse. Ist das wirklich „verständlichere“ Schreib- und Sprechweise?

Bitte, liebe, niveauvolle PAZ, gib dem „Neudeutschen“ keine Chance, die Leserschaft wird es danken. Resigniert nicht vor dem Zeitgeist des Aushöhlens unserer Kultursprache, das auf Verunsicherung von Lehrern und Schülern und weiterer Spaltung der Generationen abzielt!

Es reicht schon, daß die deutsche Höflichkeitsform der Anrede nicht mehr gewahrt wird, generell nur Vor- und Nachname dazu benutzt wird, „hallo“ als korrekt empfunden werden und Namen wie der meine einfach mit ue und das v groß geschrieben werden. Es reicht wirklich!

Astrid v. Günther, Reinhardshagen

 

 

Weißer Schimmel

Zu: „Israel bringt die Linke aus dem Konzept“ (Nr. 2)

Ich lese regelmäßig „Moment mal!“ In Ihrem oben genannten Artikel erwähnen Sie das Wort Düsenjet. Jet ist das englische Wort für Düse. Im übertragenen Sinne sprechen Sie also von einem weißen Schimmel.

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. e. h. Paul Walter Baier, Kaiserslautern

 

 

Wie ich als polnischer Journalist über das Massengrab in Marienburg recherchierte

Zu: „Bisher nur Mosaiksteinchen“ (Nr. 5)

Mit Interesse habe ich in der Preußischen Allgemeine Zeitung Ihren Artikel über das Massengrab in Marienburg gelesen, in dem auch ich zitiert werde. Die in Ihrem Artikel genannte Zahl von „Hundert Schädeln mit Einschußlöchern“ stammt wahrscheinlich aus der Zeitung „Die Welt“, in der ich wiederum von meinem Kollegen Gerhard Gnauck zitiert wurde, allerdings mit einem kleinen Zahlenfehler, der durch Kommunikationsprobleme vor Ort entstanden ist.

Als ich dort im Auftrag der Zeitschrift „SuperIllu“ die Geschichte in Marienburg recherchierte, konnte ich erfahren, daß etwa 20 unter den dort zuerst gefundenen 65 Menschenschädeln Einschußlöcher aufweisen. Bei den weiteren dort gefundenen 1800 Skeletten wiesen nur einige wenige solche Einschußlöcher auf. So ist davon auszugehen, daß etwas über ein Prozent aller dort bisher gefundenen Skelette solche Einschußlöcher aufweisen. Dies haben mir sowohl der dortige Staatsanwalt Piotr Wojciechowski als auch der Archäologe Zbigniew Sawicki vor Ort gesagt. Nicht alle Skelette waren allerdings komplett, und bei zahlreichen fehlten die Schädel oder andere Körperteile. So ist die Zahl derartiger Schädel mit Einschußlöchern nur annähernd feststellbar.

Auffallend ist meiner Meinung nach die Tatsache, daß es unter den 65 zuerst gefundenen Skeletten ganze 20 mit Einschußlöchern an den Schädeln gab, das heißt etwa 30 Prozent. In der Gesamtzahl der Skelette machen sie dagegen nur etwa ein Prozent aus. Die 65 Skelette lagen auch dicht beieinander. Dies legt den Schluß nahe, daß es sich bei diesen Toten um eine Gruppe von Menschen handeln könnte, die zur gleichen Zeit gestorben sind und begraben wurden. Womöglich waren es Menschen, die an der Begräbnisstelle oder in der Nähe getötet wurden (auch durch Kopfschüsse). Ob es sich möglicherweise um Menschen handelt, welche die überall in Marienburg und der Umgebung rum liegenden Leichen aufgesammelt, sie dann zu der Grube gebracht haben und dann womöglich selbst (aus Angst vor Seuchenübertragung – damals herrschte dort laut diversen Berichten eine Typhusepidemie) erschossen wurden, bleibt ungeklärt.

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auf einen Artikel zum gleichen Thema hinweisen, der in der Zeitschrift „SuperIllu“ erschienen ist. Darin beschreiben ich und mein Kollege, Gerald Praschl, das Schicksal einer deutschen Familie, die (zusammen mit vielen anderen Flüchtlingen) in der Nähe von Marienburg von den Sowjets abgefangen wurde. Die Hälfte der Familienmitglieder (darunter kleine Kinder) wurde von den sowjetischen Soldaten gleich ermordet. Das Interview mit Frau Kawka, die im Mittelpunkt des Artikels steht, sowie eine weitere Zeugenaussage haben wir bereits an die polnische Staatsanwaltschaft in Marienburg (Malbork) und an das Danziger Institut des Nationalen Gedenkens (IPN) geschickt.

Die Zeitung „SuperIllu“ wird die Entwicklung der Untersuchungen weiterhin beobachten und nach weiteren Zeugen der Geschehnisse suchen. Sollten sich auch bei Ihnen Zeugen melden, die etwas zur Aufklärung der Geschichte beitragen könnten, sollten sie auch Kontakt mit der polnischen Staatsanwaltschaft in Marienburg (Malbork) und dem Danziger IPN-Institut aufnehmen: IPN Gdansk, Naczelnik prok. Maciej Schulz, ul. Witomińska 19, 81-311 Gdynia, Polen, Telefon (0048-58) 660-67-32 oder -45, Mail: anita.sulkowska@ipn.gov.pl oder Prokuratura Rejonowa w Malborku, Prokurator Piotr Wojciechowski, pl. Slowianski 6, 82-200 Malbork, Polen, Tel.: 0048 55 272 24 94 – 125.

In der Hoffnung, Ihnen bei Ihren Aufklärungsbemühungen etwas geholfen zu haben.

Andrzej Stach, Journalist


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