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07.03.09 / Einfach mal »Danke« sagen / Das Ostheim in Bad Pyrmont ist mehr als nur ein Tagungsort

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-09 vom 07. März 2009

Einfach mal »Danke« sagen
Das Ostheim in Bad Pyrmont ist mehr als nur ein Tagungsort

Schon oft habe ich an Seminaren im Ostheim teilgenommen, ich war auch regelmäßig Gast bei den Tagungen der Schulgemeinschaften, die Ehemaligen meiner Schule (Goethe-Oberlyzeum) feierten dort das 75jährige Jubiläum der Schulgründung (1913), so wurden mir Heim und Bad Pyrmont lieb und vertraut.

Erstmals habe ich jetzt an der Weihnachtsfreizeit im Ostheim teilgenommen, die zwei Wochen dauerte und vom Ehepaar Winkler angeboten wird. Am 19. Dezember 2008 fanden sich etwa 30 Landsleute im Ostheim ein, von den Heim-Eltern freudig begrüßt, mit Zimmerschlüssel und Programm versorgt, und nun war Zeit zum Einräumen und zum Umschauen. Natürlich wurde das Programm genau gelesen, das lohnt sich, denn es war mit der Angabe des Tages, der Uhrzeit und der geplanten Unternehmung exakt auf den beiden Innenseiten eines Heft-Formates gedruckt worden. Dabei waren weder die jeweiligen Gottesdienste noch Veranstaltungen der Stadt oder die Seniorengymnastik (normale Kleidung) beziehungsweise das Morgensingen mit Klavierbegleitung vergessen worden. Herr Winkler erfreute uns mit Dia-Meditationen, für die er Motive und Texte zusammengestellt hatte.

Am weihnachtlichen Basteln konnte man teilnehmen, und Weihnachtsgeschichten aus Ostpreußen hatten Teilnehmer zum Vorlesen mitgebracht. Es blieb aber immer noch Zeit für eigene Vorhaben. Eine Fahrt nach Paderborn zur Besichtigung des dortigen Domes verschaffte uns bleibende Eindrücke. Frau Winkler begleitete uns. An einem anderen Tag führte sie uns zum Naturgeschenk „Dunsthöhle“ in Pyrmont. Da steigt Kohlendioxyd aus der Erde und tanzt als „Seifenblasen“ auf dem Wasser.

Was uns zu Essen geboten wurde überstieg alles, was ich erwartet hatte. Wenn’s auch am ersten Tag Königsberger Klopse gab, so wiederholten die sich in den zwei Wochen nicht. Das gilt auch für alle anderen Gerichte. Wie viele Tage hatte wohl das Ehepaar mit der Köchin über dem Speiseplan gebrütet, das fragte ich mich manchmal. Und immer waren beide Eheleute um unser Wohl besorgt, nie gab es ein hartes Wort, und Sonderwünsche, wie zum Beispiel eine Fußbank oder eine zweite Decke für das Bett, wurden sofort erfüllt.

So konnten wir uns geborgen, ja geradezu verwöhnt fühlen. Mir wurde der Abschied schwer, weil ich ja wußte, daß ich nun wieder allein sein und alles Tun mühsamer werden würde. Einmal habe ich Frau Winkler gefragt, ob ihr die Arbeit nicht zu viel werde. „Aber wir machen es doch gern!“ lautete die Antwort. Und das war täglich zu merken.

Warum ich Ihnen das alles schreibe? Es könnte sein, daß es Landsleute gibt, die von den Freizeit-Angeboten nichts wissen oder Hemmungen haben, einen Versuch zu wagen. Es gibt mehrere Angebote im Jahr.

Vielleicht fassen Landsleute Mut, sich auch einmal im Ostheim verwöhnen zu lassen.Christel Jäger, Braunschweig


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