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14.03.09 / Erstaunliche Milde / RZ-Killer Klein: Fünf Jahre für drei Morde

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-09 vom 14. März 2009

Erstaunliche Milde
RZ-Killer Klein: Fünf Jahre für drei Morde

Wie beliebt der grüne Ex-Außenminister Joschka Fischer bei deutschen Meinungsmachern nach wie vor ist, erfuhren wir dieser Tage. Ganz lapidar wurde vermeldet, daß dem früheren Terroristen Hans-Joachim Klein von den Revolutionären Zellen (RZ) die Reststrafe erlassen wurde. Die klägliche Rolle, die Fischer in dem Mordprozeß als Entlastungszeuge gespielt hatte, wurde ebenso „taktvoll“ übergangen wie seine Verstrickungen in Kleins Taten.

Der heute 61jährige Klein war in den 70er Jahren über die gewaltbereite Frankfurter linke Szene, die damals von Fischer und Daniel Cohn-Bendit dominiert wurde, zu den RZ gestoßen; 1975 beteiligte er sich an der OPEC-Geiselnahme in Wien. Später tauchte er mit Unterstützung Fischers und Cohn-Bendits in Frankreich unter und sagte sich angeblich vom Terrorismus los, freilich ohne die Verantwortung für seine Verbrechen zu übernehmen. Erst 1998 wurde er in der Normandie gefaßt und 2001 in Deutschland wegen dreifachen Mordes, Mordversuchs und Geiselnahme verurteilt – aber aufgrund der Kronzeugenregelung zu nur neun Jahren Haft. Bereits 2003 wurde die „Reststrafe“ zur Bewährung ausgesetzt und nunmehr völlig erlassen. In dem Prozeß gegen Klein hatte der sonste eloquente Fischer sich in Widersprüche verwickelt. Sein Auftritt als Entlastungszeuge trug, wie die „FAZ“ kommentierte, „Zeichen von Panik“.

Doch schadete dies der öffentlichen beziehungsweise veröffentlichten Reputation des damaligen Außenministers ebenso wenig wie ein zeitweise drohendes Verfahren wegen uneidlicher Falschaussage. Selbst die noch viel weiter gehenden, von Bettina Röhl, Tochter von Ulrike Meinhof und Klaus-Rainer Röhl, gründlich recherchierten und durchaus glaubwürdigen Enthüllungen über die linksextremistische Lebensphase des Joseph Martin „Joschka“ Fischer im Frankfurter Westend haben den merkwürdigen Glanz der Fischer-Karriere – vom Pflasterstein über den Turnschuh zum Nadelstreifen – bis heute nicht entzaubern können. Klein selbst erklärte über den Straferlaß: „Ich hänge das Papierchen in der Toilette auf.“       H.J.M.


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