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14.03.09 / Preußen als Herzensanliegen / Michael Prinz von Preußen über das deutsche Kaiserreich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-09 vom 14. März 2009

Preußen als Herzensanliegen
Michael Prinz von Preußen über das deutsche Kaiserreich

Michael Prinz von Preußen ist es mit dem vorliegenden, reich bebilderten Buch „Auf den Spuren der deutschen Monarchen – Tradition und Gegenwart – Kultur und Erbe“ gelungen, einen facettenreichen Eindruck vom kaiserlichen Deutschland zu vermitteln. Nach einer allgemeinen Einleitung, die sich allerdings gegen Ende in den Details der adeligen Heiratspolitik verliert, nimmt der Autor sich der Zusammensetzung des Kaiserreiches an.

1871 schloßen sich vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer und drei Freie Städte zum Deutschen Reich zusammen. Schon der Weg dorthin glich einer Revolution von oben, aber auch die Umsetzung selbst erforderte zahlreiche Vereinheitlichungen, die sich über Jahrzehnte hinzogen. „Nach der Reichsgründung waren auf den Gebieten Justiz, Verwaltung sowie Währung zunächst nationale Vereinheitlichungen realisiert worden, die wichtige Rahmenbedingungen für das spätere ,Wirtschaftswunder‘ lieferten. Das Deutsche Reich wandelte sich in der wilhelminischen Epoche zu einem ,modernen‘ Industriestaat und gehörte zu den Gewinnern einer ersten ,Globalisierungswelle‘. Es gab Fortschritte in der Sozialpolitik, wenngleich sich die Lage der Arbeiterschaft – auch angesichts der rasanten Bevölkerungsentwicklung – eher nach und nach besserte. Verkehr, Kommunikation, Bildung, Wissenschaft sowie Kunst und Kultur erlebten eine stürmische Entwicklung. Die Reichshauptstadt Berlin wurde zu einer europäischen Metropole mit ungeheurer Dynamik.“

Während der Autor sich in einzelnen Kapiteln der genannten Bereiche annimmt, streut er immer wieder Kapitel ein, in denen er die einzelnen Bundesstaaten vorstellt. Vorrang vor allen anderen hat natürlich Preußen, das 65 Prozent der gesamten Reichsfläche und 1910 60 Prozent der 65 Millionen Einwohner des Deutschen Reiches stellte.   

Als Urenkel des letzten Deutschen Kaisers muß Michael Prinz von Preußen davon ausgehen, daß alles, was er über Preußen schreibt, besonders streng beäugt wird. Und so fällt das Urteil über „Auf den Spuren der deutschen Monarchen“ auch anders aus, als es bei einem familiär „unbelasteten“ Autor ausfallen würde, denn es bleibt nicht aus, dem Prinzen mangelnde Objektivität zu unterstellen. Daß diese auch ihre guten Seiten hat, sei hier jedoch auch erwähnt, denn dem Autor ist Preußen ein Herzensanliegen, und dies wiederum gibt dem Buch seine ganz eigene Note.           Bel

Michael Prinz von Preußen (Hrsg.): „Auf den Spuren der deutschen Monarchen – Tradition und Gegenwart – Kultur und Erbe“, Signé Lingen, Köln 2008, geb., 175 Seiten, 19,95 Euro


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