19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
28.03.09 / Sieben Anlagen abschalten?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-09 vom 28. März 2009

Sieben Anlagen abschalten?

Wieder einmal ist die Wirtschaft der Politik einen Schritt voraus. Vor zehn Jahren, etwa gleichzeitig mit dem Amtsantritt der rot-grünen Bundesregierung, beschloß der damalige Siemens-Chef von Pierer den schrittweisen Abschied von der Kerntechnik; im Sommer 2000 zementierten Schröder und Trittin dann den Atomausstieg. Jetzt meldet der neue Siemens-Chef Löscher sich demonstrativ auf der nuklearen Bühne zurück, und man kann nur hoffen, daß die Politik binnen Jahresfrist folgt und den Ausstieg aus dem Ausstieg einleitet.

Das setzt einen Wahlsieg des bürgerlichen Lagers am 27. September voraus. Stellen Union und FDP die nächste Bundesregierung, sollten sie gemeinsam die Kraft haben, in der Energiepolitik behutsam zur Vernunft zurückzufinden.

Alle anderen Konstellationen – rot-rot-grün, rot-gelb-grün, schwarz-rot oder schwarz-gelb-grün, nichts scheint derzeit unmöglich – lassen Schlimmes befürchten. Ein stures Festhalten am Atomausstieg, nach dem Motto „Deutschland gegen den Rest der Welt“, würde bedeuten, daß während der nächsten Legislaturperiode sieben Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von fast 7500 Megawatt abgeschaltet werden, ohne adäquaten Ersatz durch neue fossile oder alternative Kraftwerke. Damit dann in Deutschland nicht die Lichter ausgehen, müßten entsprechende Strommengen im Ausland gekauft werden. Zum Großteil würde es sich dabei um Atomstrom handeln, allerdings meist nicht aus Reaktoren, die den strengen deutschen Sicherheitsnormen entsprechen. So schafft der sehr teure deutsche Ausstiegs-Alleingang sogar weniger Sicherheit – für uns selber und für unsere Nachbarn rundum.           H.J.M.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren