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28.03.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-09 vom 28. März 2009

Leserforum

Das Zentrum ist eine deutsche Angelegenheit

Zu: „Paria-Rolle für Deutschland“ (Nr. 11)

Erika Steinbach, Präsidentin des BdV, muß derzeit stellvertretend für alle Heimatvertriebenen ihren Kopf hinhalten, Prügel und maßlose Angriffe polnischer Chauvinisten über sich ergehen lassen. Wir Ostdeutsche aus Schlesien, Pommern und Ostpreußen erwarten von Frau Merkel als Bundeskanzlerin, daß sie sich endlich schützend vor ihre Parteifreundin Steinbach stellt. Sie muß ultimativ fordern, daß die polnische politische Klasse Hetze, Verleumdung und Treibjagd auf Frau Steinbach einstellt. Andernfalls wird ein sogenanntes europäisches Haus nicht gebaut werden können, und eine Aussöhnung beider Nationen rückt in weite Ferne. Hat noch nie ein Pole die Charta der Heimatvertriebenen gelesen?

Aber: Wir lassen uns durch nichts und niemanden das Trauern und Erinnern verbieten. Wir müssen uns auch nicht dafür entschuldigen, daß wir seit Jahrhunderten im heutigen Polen gewohnt haben.

Das „Zentrum gegen Vertreibungen“ ist in erster Linie eine deutsche Angelegenheit – es soll die Erinnerung an eine der größten Katastrophen in unserer Geschichte wachhalten. Deshalb ist es besonders erbärmlich und verwerflich, wenn einige deutsche Politiker den polnischen Hetzern zuarbeiten und ihren vertriebenen Landsleuten in den Rücken fallen.

Das wird in diesem Superwahljahr 2009 nicht ohne Auswirkungen bleiben. Polen muß lernen, sich auch zu den dunklen Seiten seiner Geschichte zu bekennen, zumal auch Millionen deutscher Heimatvertriebener mit ihrem Steueraufkommen an den Beitragszahlungen für Brüssel in Milliardenhöhe beteiligt sind. Von diesem Kuchen wird auch ein Teil der Gelder finanziert, die nun nach Warschau fließen. Es läßt sich eben nicht leugnen: Polen sind nicht nur Opfer, sondern auch Täter im Geiste des Panslawismus! 

Gerd Manfred Gabler, Lübbecke

 

 

Außerhalb des Rechts

Zu: „Nationalismus“ (Nr. 9)

Mich hat dieser „milde“ Artikel erstaunt, der in keiner Weise deutlich macht, was sich das tschechische Parlament an Unmenschlichem geleistet hat, als es die Annahme der EU-Verträge einschließlich Koppelung mit den Benesch-Dekreten beschloß.

Diese Dekrete verletzen Völker- und Menschenrecht und lassen übelste Mord- und Gewalttaten an Deutschen straffrei, wenn sie zwischen 1938 und Ende 1945 verbrochen worden sind.

Das tschechische Parlament hat sich mit seiner Beschlußfassung so außerhalb von Recht und Menschlichkeit gestellt, daß es in der EU geächtet werden sollte. Besonders die deutsche Regierung und der Bundestag wären verpflichtet gewesen, dieser tschechischen parlamentarischen Untat mit Schärfe zu begegnen und den Ausschluß Tschechiens aus der EU zu fordern.

Helma Vermandel, Limburg

 

 

Skandalös

Zu: „Pressionen gegen den BdV“ (Nr. 9)

Als geborener Insterburger möchte ich Ihnen sagen, daß ich den polnischen Widerstand gegen den Bau eines Vertriebenen-Denkmals für skandalös halte.

Die überbordende polnische Arroganz halte ich für nicht hinnehmbar, sie ist untragbar angesichts ihrer, von den Siegermächten verfügten Annektierung deutscher Provinzen.

Jetzt und gerade jetzt muß sich Kanzlerin Angela Merkel für oder gegen das Recht der Vertriebenen entscheiden, ein Monument von bleibendem Wert zu errichten, das die Welt, allen voran die Siegermächte und Polen, ewig daran erinnern soll, was im Osten Deutschlands geschehen ist!

Es soll vor allem eine Mahnung und unübersehbar sein, um nicht zu vergessen, was war, und somit ein „Fingerzeig“ an die Jugend.

Rudolf H. Doblin, Osterholz-Scharmbeck

 

 

Sie suchten Frieden

Zu: Flucht und Vertreibung

Ich bin Würzburger, mich interessiert das Schicksal der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge schon seit 1946. Berührungspunkte gab es auch. Als Zehnjähriger empfand ich dieses Schick-sal grauenhaft unmenschlich. Der Gedanke, ich dürfte nicht in meinem geliebten Frankenland leben … mir ist es erspart geblieben, meine Heimat zu verlassen. Ich danke Gott dafür! Als Heranwachsender erlebte ich immer stärker: Die Heimatvertriebenen taten nichts Unrechtes! Für mich erst später verständlich: Sie suchten den Frieden. Es ging um das tägliche Brot.

Helmut Eiring, Würzburg

 

 

Wir müssen uns wehren!

Zu: „Paria-Rolle für Deutschland“ (Nr. 11)

Na also, war ja vorauszusehen, unsere vielgeliebte Kanzlerin hat von dem Polen zwei Küßchen auf die Backe bekommen und dann war sie happy, wenn sie selber in Danzig behauptet hat, sie wäre eine halbe Polin. Von SPD und Grünen war ja nichts anders zu erwarten, die reinsten Internationalisten.

Frau Steinbach tut mir leid. Von den eigenen Leuten in die Pfanne gehauen zu werden, das tut weh. Es ist schon so, wie US-Präsident Reagan mal gesagt hat, den Deutschen ist ein Schuldgefühl eingeredet worden, damit man sie besser ausplündern kann. Wir sind immer noch ein besetztes Land, und wenn die anderen pfeifen, springen unsere Politiker, wie Pawlowsche Hunde, im Kreis.

Verdammt noch mal, zieht die Samthandschuhe aus und die Boxhandschuhe an, ihr wollt was von uns, also unterstützt uns, andernfalls rutscht uns den Buckel runter.

In der Politik ist es, wie im privaten: Merkt der andere, daß du dich wehrst, wird er vorsichtig und du kannst auf gleicher Augenhöhe mit ihm verhandeln, sonst verlierst du nicht nur die Jacke, sondern auch Hemd und Hose. Unsere sogenannte politische Führung sollte sich das zum Merkmal ihres Handelns machen: „Germany first“. Wenn das Volk explodiert, ist es zu spät.

Horst Polakowski, Gernsheim

 

 

Untaten dürfen nicht im Dunkeln bleiben

Zu: „Mantel des Schweigens gelüftet“ (Nr. 8)

Es ist schwer verständlich, daß über sechs Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg die Wahrheit es so schwer hat, in unser Wissen zu gelangen. Bei uns Deutschen hat sie es besonders schwer, weil die Verschweiger im eigenen Land sitzen, aber auch anderswo ist zu erleben, daß erst jetzt die Nebel sich von der oft schrecklichen Wirklichkeit lösen.

Was Italien geschafft hat, kann uns Mut machen. Irgendwann muß doch offen darüber gesprochen und geschrieben werden können, was Titos Partisanen, Tschechen und Polen deutschen Menschen angetan haben. Vertreibung und Bombenterror gehören in die nüchterne Betrachtung, und auch die Untaten der Sieger, besonders der Sowjets, dürfen nicht im Dunkeln bleiben (was dokumentiert das Siegesdenkmal des Sowjetsoldaten in Berlin-Treptow für einen Hohn gegenüber den unzähligen Vergewaltigungen dieser Sieger).

Warum sollen andere Völker nicht leisten, was bei uns längst Alltag ist. Kaum ein Tag vergeht, ohne daß wir irgendwo in den deutschen Medien an deutsche Untaten erinnert werden. Das macht keinen Spaß, auch wenn man frei von jeder Schuld ist. Nur ist es nicht endlich Zeit, der ganzen Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen?

Richard Weymann, Ratingen

 

 

Dem Krieg getrotzt

Zu: „Theaterlandschaft im Umbruch“ (Nr. 8)

Das Grenzlandtheater Tilsit blieb während des Zweiten Weltkriegs nicht geschlossen, sondern hat im Gegenteil bis zur allgemeinen Schließung der deutschen Theater eifrig gespielt. Ich habe in dieser Zeit 17 Opernvorstellungen dort gesehen und eher noch mehr Schauspiele und Operetten.

Prof. Dr. Hans-Joachim Newiger, Bielefeld

 

 

Offenbar kann Polen mit dem Begriff Versöhnung nichts anfangen

Zu: „Pressionen gegen den BdV“ (Nr. 9)

Offenbar will man in Polen die drei Begriffe, die die Themenstellung der Stiftung benennen, „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“, nicht verstehen. Schließlich hat man ja seit Jahren versucht, ein „Zentrum gegen Vertreibungen“ zu verhindern (die Einladung zur Mitwirkung wurde von Polen abgelehnt). Wenn es denn nun doch entsteht, wenn auch in mit Polen abgestimmter Form, so sollen doch die von Vertreibung (und Mord) Betroffenen außen vor bleiben. Das ist eine erneute Vertreibung der Vertriebenen und eine unverschämte Einmischung in Angelegenheiten eines anderen Staates.

Frau Steinbach als Präsidentin des BdV, aber vor allem als Initiatorin des Zentrums, steht meines Erachtens nicht nur ein Sitz im Stiftungsbeirat, sondern der Vorsitz zu. Ohne sie gäbe es diese Stiftung gar nicht.

Ausgerechnet Herr Bartoszew-ski, der vor einigen Jahren in seiner Rede anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels in Frankfurt mit erhobenem Zeigefinger mahnte, „wir müssen die Wahrheit suchen“, scheint sich vor der Wahrheit bei Mitwirkung des BdV zu fürchten. Die Suche nach Wahrheit schien ihm schon genug. Daß man sie finden und dann auch aussprechen müsse, habe ich schon damals in seiner Rede vermißt. Wahrheit und Aufrichtigkeit sind aber Voraussetzung für Versöhnung.

Und dann das Losdreschen auf Frau Steinbach von Politikern der Grünen, der SPD und der FDP. Wie charakterlos kann man sein!

Eins scheint im Bewußtsein unserer Gesellschaft noch nicht angekommen zu sein. Die deutschen Heimatvertriebenen haben in den letzten 60 Jahren mehr zur Versöhnung beigetragen als die ganze Politikerkaste.

Wolfgang Hoffmann, Buchholz

 

 

Eigene Sicht der Dinge haben dürfen

Zu: „Goebbels an jeder Tankstelle“ (Nr. 3)

Der geschätzte Herr Röhl macht es dem Leser schwierig, seine Meinung zu verstehen. Ich meine zu dieser Problematik: Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, sie darf nicht, wie leider bei uns, eingeschränkt sein. Wer Müll lesen will, muß ihn lesen dürfen. Und wenn jemand gegen Israel ist, dann ist das seine zu respektierende Meinung, auch wenn er Deutscher ist (Palästinenser dürfen das bei uns).

Warum soll ich Zeitungen oder Bücher aus der NS-Zeit nicht lesen dürfen? Ich war begeisterter Hitlerjunge, wurde freiwillig Soldat und habe nie für mich erkennbares Unrecht getan. Daß ich heute weiß, was ich damals nicht wußte, ändert nichts daran, daß ich im Dritten Reich mit meinem Leben zufrieden war. Daß es Millionen anderer Deutscher nicht anders ging, dessen bin ich mir sicher. Wenn ich heute die ganze deutsche Geschichte kenne und sie in Teilen schrecklich finde, ändert das nichts daran, daß das damalige Deutschland für mich einen sehr hohen Stellenwert besaß.

Ich finde es schlimm, daß die heutigen Deutschen so wenig über das Deutschland ihrer Eltern und Großeltern wissen. Das haben diejenigen zu verantworten, die sich anmaßen, den Deutschen aufzuzeigen, was sie zu denken haben. Mir kommt das reichlich faschistisch vor.

Bertram Kallus, Berlin

 

 

Die Großen tuns

Zu: „Signal unserer aktivsten Leser“ (Nr. 1)

Ihre Randnotiz in der Nr. 1 der PAZ bezüglich der Rechtschreibreform hat in mir Hoffnung erweckt, daß Sie künftig die gültige Orthographie anwenden werden. Meine Recherchen sagen deutlich aus, daß alle großen Verlage die neue Rechtschreibung anwenden. Ich wünsche mir sehr, daß Sie das auch tun werden.

L. Dumschat, Mühltal

 

 

Bizarres Selbstverständnis unseres Volkes

Zu: Wehrmachtssoldaten

Vor einiger Zeit las ich in der Preußischen Allgemeinen Zeitung einen Bericht über feindselige Äußerungen des Hessischen Rundfunks über Vertriebene. Ich habe ähnliche Erfahrungen mit dem Radio gemacht. In einer Sendung des Westdeutschen Rundfunks wurde nachdrücklich behauptet, die Wehrmacht sei kriminell. Wegen meines Bruders (seit 1944 in Rumänien vermißt) und auch wegen der Millionen schuldlos Gefallener der deutschen Wehrmacht habe ich Strafanzeige wegen Volksverhetzung erhoben, die jetzt, nach der Abweisung durch deutsche Gerichte, dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg vorliegt. Meine Argumente waren insbesondere: Nach dem Urteil des Internationalen Gerichtshofes in Nürnberg am 30. September 1946 ist die Wehrmacht als Kollektiv von keiner Seite als kriminelle Organisation angeklagt oder verurteilt worden. In der Faktizität also ein klarer Freispruch, den die Bundesrepublik zu achten hat, weil sie sich verpflichtet hat, internationales Recht zu achten (Art. 25 Grundgesetz). Wenn sie jedoch ehrverletzende Bemerkungen wie oben zuläßt, verstößt sie damit gegen internationales Recht und gegen ihr eigenes Grundgesetz.

Es besteht keine politische Unabhängigkeit bei deutschen Richtern, obwohl seit der Französischen Revolution (Montesquieu) die Gewaltenteilung (Legislative/Exekutive/Judikative) für Auswahl und Laufbahn von Richtern als unerläßlich für die Demokratie gilt, um die Freiheit des einzelnen gegen die Willkür des Staates zu schützen. Auch die Europäische Union zum Beispiel wünscht sich dieses für ihre neuen Mitgliedsländer. Urteile deutscher Richter wie in dem oben genannten Fall sind also nicht demokratisch legitimiert, daher inakzeptabel.

Diese in dem Fall neuen Argumente hängen eng mit dem Selbstverständnis unseres Volkes zusammen, deshalb dieser Leserbrief.

Gerold Hank, Königswinter

 

 

Schlechte Vorbilder

Zu: „Schwieriger Weg aus dem Ghetto“ (Nr. 9)

Wohl jeder Deutsche wird türkische Mitbürger kennen, die er als Seinesgleichen ansieht und mit denen er sich ein Zusammenwohnen vorstellen kann. Das Problem ist die Gruppe derjenigen Türken, die mit Islamisten, Scharia und einer gefürchteten Ausbreitung des Islam in Verbindung gebracht werden. Auch spielen das Auftreten von Türken und ihre mangelnde Integrationsbereitschaft eine Rolle. Wir wollen nicht verallgemeinern, aber wir sind Opfer von Umständen, die wir nicht ändern können. Hoffen wir auf die Zeit, die nicht nur Wunden heilt.

Monika Eckhardt, Bocholt


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