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28.03.09 / Die vorhandenen Rechte wahrnehmen / Die AGMO e.V. hilft Deutschen in den Oder-Neiße-Gebieten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-09 vom 28. März 2009

Die vorhandenen Rechte wahrnehmen
Die AGMO e.V. hilft Deutschen in den Oder-Neiße-Gebieten

Paul Kapitza ist stolz auf die neue Gedenkmauer. „Das ist das schönste Denkmal für die deutschen Friedhöfe“, zitierte die „Gosc Niedziekny“, die zweitgrößte Wochenzeitung in der Republik Polen, den Deutschen aus Oberschlesien, der seit dem Ende des Krieges in Breslau lebt. Dort steht nun auch auf dem ehemaligen Friedhof in Breslau-Gräbschen die von ihm im Jahr 2001 initiierte Erinnerungsstätte, die an die unzähligen Toten auf den aufgelassenen Friedhöfen in der schlesischen Hauptstadt gemahnt. Auf einem der 70 in die 70 Meter lange Granitmauer eingelassenen Grabsteine steht in Deutsch und Polnisch: „Zum Andenken an die früheren Einwohner unserer Stadt, die auf Friedhöfen beigesetzt wurden, die heute nicht mehr bestehen.“

Paul Kapitza ist zwar stolz auf die Mauer, doch die Art und Weise der Einweihung hat den Deutschen enttäuscht. Der sich sehr der „Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen“ (AGMO e.V.) verbunden Fühlende hätte es gern gesehen, wenn auch deutsche Vertreter und Würdenträger bei der feierlichen Veranstaltung geladen gewesen wären. Zwar hatte er den polnischen Organisatoren vorgeschlagen, eine Gästeliste zu erstellen, aber auf diesen Vorschlag wurde nicht eingegangen. Auch wurde der Termin für die Enthüllung des Denkmals derart kurzfristig angesetzt, daß auch nur wenige Angehörige des Deutschen Freundeskreises in Breslau anwesend sein konnten. Möge es trotzdem ein „Monumentum Memoriae Communis“, also ein Denkmal des gemeinsamen Gedenkens sein, wünscht das Mitteilungsblatt „AGMO-Intern“ der neuen Erinnerungsstätte.

Dieses abweisende Verhalten polnischer Organisatoren gegen-über Deutschen ist kein Einzelfall, wie die AGMO immer wieder erfährt. Seit 1980 setzt sich der Verein für die Deutschen in den Oder-Neiße-Gebieten ein. Auch nach der Vertreibung lebten hier noch über eine Million Deutsche, denen die polnischen Machthaber alle einer Volksgruppe zustehenden Menschenrechte vorenthielten. „Ihre deutschen Namen wurden polonisiert, sie durften ihre Muttersprache nicht mehr sprechen und ihre Kultur sowie die Gräber ihrer Vorfahren nicht mehr pflegen, sie wurden bei der Ausbildung und im Beruf benachteiligt, und man unterband fast jeglichen Kontakt zu den Familienangehörigen und Landsleuten im Westen. Politische Betätigung wurde mit drakonischen Strafen geahndet“, schildert AGMO-Chef Peter Oprzondek das Schicksal der Deutschen.

Zwar habe sich seit der politischen Wende in Ostmitteleuropa auch das Schicksal der Deutschen gebessert, doch es gäbe immer noch Handlungsbedarf. Die AGMO hilft ihnen in eigenen Verbänden ihr eigenes politisches, soziales, kulturelles und kirchliches Leben zu führen und ihre Rechte wahrzunehmen. Gerade im juristischen Bereich gilt es, die Menschen über ihre Rechte aufzuklären, denn es gibt zahlreiche polnische Gesetze und internationale Verträge, die die Diskriminierung der deutschen Minderheit untersagen, auch wenn der Alltag manchmal anders aussieht.       Bel


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