Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-09 vom 11. März 2009 Wochenlang hat SPD-Chef Franz Müntefering Bundeskanzlerin Merkel mehr als nur gepiesackt. Führungsschwäche, Egoismus, angeblich Chaos in der zweiten Reihe ihrer Partei – die Liste der Spitzen des eigentlich per Koalitionsvertrag Verbündeten ist lang. Auch SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier stand nicht zurück, auch wenn seine Polemik etwas indirekter daherkam. Die Attackierte ließ sich zu keinem Zeitpunkt provozieren, nur in einer Talkshow blitzte kurz das Messer durch. „Jeder hat seine Weise zurückzuschlagen“, ließ sie einen Halbsatz fallen, den sie nun in bemerkenswerter Weise wahr gemacht hat: Münteferings Konfliktkurs hat innerparteiliche Gegner bis in die Parteispitze auf den Plan gerufen (siehe Seite 5), und Steinmeier sah in der vergangenen Woche unendlich alt aus. Außenpolitik von Gipfel zu Gipfel, nur der Außenminister findet nicht statt. Am Sonntag komplettierte Merkel die Demütigung. Sie flog nach Afghanistan, was Steinmeier erst Stunden vorher erfuhr. Das sei offenbar aus Sicherheitsgründen geschehen, andere Motive wolle er „nicht unterstellen“, knurrte Steinmeier. Merkel hatte ihm eigentlich noch die Wahl gelassen, ob er lieber als Depp oder als Sicherheitsrisiko dastehen wolle. Er entschied sich für beides. |
Artikel ausdrucken | Probeabo bestellen | Registrieren |