Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-09 vom 18. April 2009 Meister der Bühne Durch seinen möglichst realistischen Darstellungsstil wollte der Schauspieler August Wilhelm Iffland die ungeschminkte Wahrheit auf die Bühne bringen. Ganz im Gegensatz zu dem deklamatorischen Stil, den man in der Klassikerstadt Weimar bevorzugte. Seinen größten Erfolg feierte der am 19. April 1759 in Hannover Geborene als Franz Moor in Schillers „Die Räuber“. Schiller selbst war begeistert von der Darstellung: „Iffland hat sich in den letzten Szenen als Meister gezeigt“, lobte er, monierte allerdings: „Wenn Herr Iffland seine Worte nicht so verschlänge, und sich nicht im declamiren so überstürzte! Teutschland wird in diesem jungen Mann noch seinen Meister finden.“ Ursprünglich sollte Iffland auf Wunsch der Eltern Theologie studieren. Er
entschied sich jedoch für das Theater und ging 1777 nach Gotha. Über Mannheim
und Weimar gelangte Iffland nach Berlin, wo er Direktor des Nationaltheaters am
Gendarmenmarkt wurde. Die Verdienste, welche er sich um die Verbesserung der
Berliner Bühne erwarb, verschafften ihm 1811 den Rang eines Direktors der
königlichen Schauspiele. Unter seiner Leitung entwickelte sich Berlin zu einer
der führenden Theaterstädte Deutschlands. Iffland, der auch selbst Theaterstücke
schrieb, starb am 22. September 1814 in Berlin. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem
Jerusalems- und Neue-Kirche-Friedhof II in Kreuzberg. Der Iffland-Ring, der
testamentarisch von dem Träger an den bedeutendsten deutschsprachigen
Schauspieler weitergegeben wird, erinnert noch heute an ihn. Os |
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