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18.04.09 / Aufrüttelndes über den Islam / Nüchtern-analytische Beiträge über den Koran und über Auswüchse bei seiner Auslegung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-09 vom 18. April 2009

Aufrüttelndes über den Islam
Nüchtern-analytische Beiträge über den Koran und über Auswüchse bei seiner Auslegung

Das gegenwärtige Vordringen des Islam in Europa stellt eine epochale Herausforderung dar. Denn wie es scheint, ist der Islam weder vereinbar mit der pluralistischen Demokratie noch dem gewaltenteilenden Rechtsstaat oder der Gleichberechtigung der Geschlechter. Ja, er stellt die mühsam erkämpfte Trennung von Staat und Religion in Frage und bedroht damit die Freiheit des Individuums, wie sie in Europa verstanden wird. Die deutschen Politiker und Medien haben sich der darin liegenden Herausforderung bisher kaum gestellt, sondern üben sich in Beschwichtigung. Fast könnte man meinen, daß die Verantwortlichen die Dinge bis zu dem Punkt hin treiben lassen wollen, von dem an man auf „Sachzwänge“ verweisen kann, wenn man der eingeschlagenen Entwicklung nicht mehr entgegentritt.

Wer sich nicht nur aus Mainstream-Medien informiert, weiß indessen, daß seit geraumer Zeit eine neue außerparlamentarische Opposition im Aufbau begriffen ist, die sich eben der Themen annimmt, die von der politisch korrekten Informationsversorgung konstant ausgeblendet werden. In zahlreichen Diskussionsforen stellt die Islamisierung derzeit das Thema Nr. 1 dar. Ähnliches zeichnet sich im Bereich der Printmedien ab. Während die zugkräftigsten Titel noch immer im Dienste der Vergangenheitsbewältigung stehen oder den Klimawandel beschwören, haben kleinere Verlage längst ein Problem entdeckt, das die Freiheit ungleich stärker bedroht als rechtslastige Nostalgien und linkslastige Klimaszenarien, nämlich die Ausbreitung des Islams in Europa.

In diese Literaturgattung reiht sich auch der hier angezeigte, von Armin Geus und Stefan Etzel herausgegebene Sammelband „Gegen die feige Neutralität − Beiträge zur Islamkritik“ ein. Wie der Titel zum Ausdruck bringt, macht das Buch nachdrücklich gegen die verbreitete Auffassung Front, daß der demokratische Rechtsstaat mit jeder Religion vereinbar sei, wenn man nur friedlich sei und die Gesetze beachte. Leitmotiv aller Beiträge ist vielmehr die These, daß der Islam nicht nur eine Glaubens-, sondern eine das gesamte Tun und Lassen umfassende Verhaltensordnung darstelle, die den demokratischen Rechtsstaat auf Leben und Tod herausfordern wird.

Bei all dem weisen die Beiträge freilich einen sehr unterschiedlichen Charakter auf. Das ist bei Verfassern so verschiedener Provenienz wie dem Staatsrechtler Doehring – die Überschrift seines einleitenden Aufsatzes bildet zugleich den Haupttitel des Buches –, dem Theologen Mynarek, dem Islamwissenschaftler Nagel, dem Ethnologen Bargatzka, dem Philosophen Rohrmoser, dem Schriftsteller Rosendorfer oder dem Publizisten Giordano – um nur einige zu nennen – auch nicht anders zu erwarten. Durchgehend gleich ist nur der aufrüttelnde Charakter der allenthalben eingestreuten Zitate, teils aus dem Koran, teils aus dem Munde muslimischer Funktionäre und Politiker. Das beginnt bei einer Bemerkung des Direktors des Islamarchivs Deutschland: „Für mich steht fest, Allah schickt die Arbeiter ins Abendland, um den Islam zum Sieg zu führen“, reicht über die Kölner Rede des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan an seine in Deutschland lebenden Landsleute (Zitat: „Niemand kann von Ihnen erwarten, daß Sie sich einer Assimilation unterwerfen. Denn Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“) und endet bei der Feststellung des Direktors des Essener Instituts für Türkeistudien: „Die Leute werden Abschied nehmen müssen von der Illusion, Deutschland gehöre den Deutschen.“

Einer der Autoren faßt das Ergebnis der bisherigen Entwick-lung so zusammen: „Die Integration ist gescheitert, aber nicht weil der deutsche Staat zu wenig Bemühung und Leistung aufgebracht hat, sondern weil der Islam es jedem gläubigen Muslim verbietet, sich den Gesetzen und Bedingungen der Ungläubigen unterzuordnen.“ Von all dem scheinbar unberührt verkündet der deutsche Innenminister, daß der Islam „längst ein Teil unseres Landes“ sei, und die deutsche Bundeskanzlerin erklärt öffentlich, sie sei nicht nur die Bundeskanzlerin für die Deutschstämmigen, sondern auch für die Andersstämmigen, Deutschland sei ein gemeinsames Land.

Manche der Autoren äußern angesichts solcher Stellungnahmen frei heraus, das eigentliche Problem sei gar nicht der Islam; das Problem seien vielmehr die deutschen Politiker und der Zustand der öffentlichen Diskussion unseres Landes. Ein Jurist wird sich fragen, ob nicht auch die „Wirklichkeitsabstinenz“ der Rechtswissenschaft hierzu einen Beitrag geliefert hat. Ein Blick in den hier angezeigten Sammelband könnte die Antwort erleichtern.      Johann Braun

Armin Geus und Stefan Etzel (Hrsg.): „Gegen die feige Neutralität – Beiträge zur Islamkritik“, Basilisken-Presse, Marburg an der Lahn 2008, geb., 275 Seiten, 24 Euro


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