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25.04.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-09 vom 25. April 2009

Leserforum

Das ist wie Talibankämpfer auf dem Nippestisch

Betr.: Prospekt für Kampfpanzer

So sehr ich auch die PAZ schätze, die Reklame für Bücher mit Panzergeschichten und jetzt die Beilage, die einen Nachbau eines Kampfpanzers für das Regal anbieten, halte ich für sehr daneben.

Wir sind uns sicher einig, daß es für uns alle in Europa gut war, daß seit Ende des Zweiten Weltkrieges hier kein Waffengang mehr stattfand. Wir alle wissen, wie schlimm es „der kämpfenden Truppe“ auf beiden Seiten der Front erging. Da kann man doch nicht diese Mordinstrumente sich verherrlichend in die Wohnung stellen wie ein Andenken an eine schöne Zeit? Würde einer von uns sich einen Talibankämpfer mit Sprenggürtel auf den Nippestisch stellen?

Sie sollten Ihre Zeitung nicht für derlei Dinge hergeben. Sie geben denen Argumente in die Hand, die die Vertriebenen als „ewig Gestrige“ bezeichnen.

Karl-Heinz Claaßen, Wülfershausen

 

 

So widerwärtig kann Politik sein

Zu: „Zwei Besuche in 24 Stunden“ und „Ein netter Besuch“ (Nr. 13) 

Für mich hat sich Frau Merkel erbärmlich verhalten, als sie die BdV-Vorsitzende Steinbach zwang, auf ihren vorgesehen Platz zu verzichten beziehungsweise ihn freizulassen (1. Nominierung auf die lange Bank, 2. Volle Unterstützung von Steinbach, 3. Steinbachs Verzicht). So widerwärtig kann Politik sein.

Wann je hätte Frau Merkel gegenüber Polen deutsche Interessen vertreten?

Wo bleibt eine Dokumentation über die Vertreibungsverbrechen von Polen an Deutschen? Wo bleibt die Dokumentierung des Leidensweges der Deutschen zwischen 1919 und 1939 in Polen? Wo bleibt die klare Feststellung, daß Vertreibungen Menschheitsverbrechen sind, die nichts entschuldigen?

Fehlanzeige! Auch meine Fehlanzeige zu Merkel!

Käthe Hippe, Siegen

 

 

Das 10. Gebot

Zu: „Eines Rechtsstaates unwürdig“ (Nr. 12)

Ob Herr Platzeck schon gehört hat, daß man nicht seines Nächsten Hab und Gut begehren soll? Das 10. Gebot? Ich hatte eigentlich Sympathien für Herrn Platzeck, aber das ist jetzt schlagartig vorbei. Was ich da in der Preußischen Allgemeinen Zeitung lesen mußte, spottet jeder Beschreibung.

Was ist da alles in Deutschland möglich, man kommt aus dem Staunen nicht heraus.

Nicht nur einmal wurde Vertriebenen alles weggenommen, nein, jetzt noch mal im Lande Brandenburg. Es ist unglaublich. Ich hoffe, daß sich da Betroffene irgendwann gegen wehren.

Daß sich die CDU auch daran beteiligt hat, ist beschämend. Aber bei der nächsten Wahl haben wir ja die Macht.

Wie man sich in ein paar Jahren vom Sympathieträger zum Negativmuster entwickeln kann – eine tolle Leistung.

Christel Rau, Bosau

 

 

Und die Kirchen?

Zu: „Süßer Vogel Islam“ (Nr. 13)

Der süße Vogel würde schnell entfliegen, wenn seine Sympathisantinnen einmal an einer Steinigung einer Geschlechtsgenossin teilnehmen „dürften“. Aber was machen eigentlich die christlichen Kirchen? Sehen sie Däumchen drehend zu, wenn der Islam immer weiter Raum gewinnt? Hätten sie nicht die moralische Pflicht, unser Land dem Christentum zu erhalten? Was soll eine Toleranz, die in der Selbstvernichtung endet? Wir müssen dem Islam widerstehen, zeigen, welche schrecklichen Seiten dieser süße Vogel hat und aufweisen, daß unser Glaube auch echte Heimat sein kann.

Franziska Herr, Aalen

 

 

Herzog betrieb als Richter sträflicherweise Politik

Zu: „Kein Konservativer“ (Nr. 14)

Mit seinem umstrittenen Urteil zum Fortbestand der kommunistischen Bodenreform nach der Wiedervereinigung haben Roman Herzog und die deutsche Justiz die traditionelle deutsche Abhängigkeit und Verflechtung von Exekutive und Judikative bestätigt, wodurch in manchen Fällen (auch schon mal rechtsbeugend?) die verfassungsmäßige Gewaltenteilung wirkungslos wird. Die ohne genaue Klärungsversuche hinsichtlich des Wahrheitsgehaltes durch das Bundesverfassungsgericht anerkannte Interpretationsauslegung zu der falschen Behauptung Helmut Kohls, daß Gorbatschow den Bestand der Bodenreform als unabdingbar für die Wiedervereinigung gefordert haben würde, war ziemlich offensichtlich ein politischer „Taschenspielertrick“.

Die Übernahme solcher politischen Manöver in die Rechtsprechung ist nicht auszuschließen wegen des möglichen und daher oft geübten Wechsels von hohen und höchsten Repräsentanten zwischen Exekutive und Judikative. Dafür gibt der politische Lebenslauf Roman Herzogs ein gutes Beispiel. Solche Wechsel haben einerseits den Vorteil, daß die Rechtsprechung eine gewisse Lebenswirklichkeit behält und nicht im „Paragraphenstaub reiner Juristerei“ eintrocknet, andererseits aber den großen Nachteil, daß durch eine echte oder scheinbare vorauseilende Unterwerfung ganz bestimmte politische Ziele durchgesetzt werden können. Dann ist es aber um die Gewaltenteilung schlecht bestellt.

Mit dem Bodenreformurteil hat Roman Herzog als oberster deutscher Richter seinen Auftrag der Rechtswahrung seinem Wunsch als früherer Minister nach weiterer Politikgestaltung geopfert. Wenn sie solches wollen, so wurde den Richtern unlängst von einem Realpolitiker (Wolfgang Schäuble) ins Stammbuch geschrieben, sollten sie sich um einen Sitz im Parlament bemühen.

Dazu fällt mir ein, daß auch hier ein Zitat von Winston Churchill − „Wenn Wahrheit und Loyalität in Widerstreit geraten, hat die Loyalität keine Chance“ − vergleichbar gelten sollte: Wenn Wahrung des Rechts und Wunsch nach Gestaltung von Politik in Widerstreit geraten, dürfte der Wunsch keine Chance haben.

Helmut Freiherr von Binzer, Hamburg

 

 

Verjüngte Leserschaft informieren

Zu: „Kein Konservativer“ (Nr. 14)

In Ihrer Ausgabe befassen Sie sich mit Bundespräsident a.D. Roman Herzog. Dabei erwähnen Sie, daß der von ihm geführte Senat des Bundesverfassungsgerichtes die Verfassungsbeschwerde der Enteigneten der ehemaligen DDR abgelehnt hat, ohne auf die Vorgeschichte und den Hintergrund dieses „bis heute umstrittenen Urteils“ einzugehen.

Das Ostpreußenblatt hat am

4. November 2000 ein Interview seiner Mitarbeiter Peter Fischer und Hans B. v. Sothen mit dem Hamburger Kaufmann und ehemaligen CDU-Mitglied Heiko Peters gebracht, das unter der Überschrift „… die Öffentlichkeit empört sich nicht“ wichtige Einzelheiten benennt. Auch in der Preußischen Allgemeinen vom 21. Juni 2003 befaßt sich Peters mit „Kohls Betrug an den Bürgern“.

So würde es der PAZ im 21. Jahrhundert gut anstehen, ihre inzwischen verjüngte und damit vielleicht ahnungslose Leserschaft auf einen Wissensstand zu bringen, der den Grund für die Umstrittenheit des damaligen Urteils und die Handlungsweise der damaligen politischen Klasse darlegt.

Hans-H. Plock, Bad Krozingen

 

 

Schöne Kunst

Zu: „Cadiner Rot oder Kornblumenmuster“ (Nr. 11)

Als ich diese PAZ las, war ich begeistert, mal etwas über die Lasdehner Töpferei zu finden. Noch überraschter war ich, als ich hier meinen Namen entdeckte.

Es freut mich, daß es doch auch andere Wirkstätten gibt, die diese Tradition fortsetzen, und ich danke Ihnen, daß Sie mit Ihrem Beitrag das Interesse an dieser schönen Kunst wachhalten.

Sigrid Petersen, Brande-Hörnerkirchen

 

 

Beide Weltkriege bewußt miterlebt

Betr.: Prospekt für Kampfpanzer

Ich bin Jahrgang 1910, lebte bis 1953 in der DDR/Ost-Zone. Dort hörten wir nichts von Verwandten und Heimat. Meine Kinder hatten keine Ahnung von Ostpreußen, bis sie schon erwachsen dort Urlaub machen konnten, was sie nun am liebsten jedes Jahr täten. Ich selbst war noch nicht wieder dort. Unser schönes Dorf (Groß Engelau) ist – bis auf den Kirchturm – nach Kriegsende zum Truppenübungsplatz geworden. Ich könnte vom Kirchturm die Schritte zu unserem Garten abzählen. Das Heimweh wuchs, aber meine Kräfte sind geschwunden.

Nach vielen Jahren bei der Tochter in Übersee tauchte nach meiner Rückkehr nach Deutschland auch für mich die Landsmannschaft wieder auf, und zwar über die Preußische Allgemeine Zeitung. Ich abonnierte sie und lese sie so oft ich kann. Habe dadurch Verbindung mit Verwandten und Bekannten gefunden, auch über Erfahrungen veränderter Lebensweisen hier und in der ganzen Welt gelesen.

Ich habe Ablauf und Ende beider Weltkriege bewußt erlebt und mir entschlüpft manche Kritik. Gelegentlich vermisse ich selbst bei Ihnen, der Preußischen Allgemeinen Zeitung, die Beziehung zu preußischen Tugenden. Wir, unsere Kinder und auch unsere Enkelkinder hatten und haben es schwer, unser / ihr Leben aufzubauen, aber es wird nur darüber gestritten. Wir sind doch alle mal jung gewesen und konnten sagen „was kostet die Welt, ich will sie kaufen?“ Wir standen aber auch ab jungen Jahren im festen Arbeitsprozeß, der weder unserer Gesundheit noch unserem Charakter geschadet hat. Heute möchte jeder Chef sein, hat aber keine Ahnung, was das bedeutet. Sind diese Gespräche im Fernsehen nicht unendlich schlafraubend und traurig?

Warum brauchen wir in diesem globalen Zusammenhang − in einer überspannten konfliktgeladenen Atmosphäre − Panzer? Gleich ob Wehrmachtspanzer oder T 34, gefechtsbereite Panzer oder Plastikmodelle, wozu?

Elisabeth Schemmerling, Welz

 

 

Mehr Klarheit von den Kanzeln

Zu: „Es gibt keine Auferstehung von den Toten?“ (Nr. 15)

Danke, liebe PAZ, für die wunderbare Osterandacht von Martin Schenk – solche Klarheit wünschte man sich von allen Kanzeln. 

Danke auch für den Artikel „Sie wurden Waffenbrüder ihrer Vertreiber“ von Hans Dzieran. Man muß leider feststellen, daß auch manche Ostpreußen in der DDR sich nicht nur vom politischen System benutzen ließen, sondern aktiv mitgemacht haben. Sicher sind viele solcher Karrieren aus der bitteren Kriegs- und Nachkriegserfahrung zu erklären, aber nicht zu rechtfertigen. Wenn sich die Betroffenen nach dem Zusammenbruch der DDR zurück-halten, so mag dies noch angehen. Durch den im Einigungsvertrag festgeschriebenen Rentenproporz erhalten sie jedoch Ruhestandsbezüge, als ob sie im Westen „gearbeitet“ hätten, während dieses Rentenrecht für die SED-Opfer wie ein Strafrecht ist: Es sanktioniert die niedrigen Einkommensverhältnisse infolge des Widerstandes in der DDR. Die Krönung der Prinzipienlosigkeit ist, wenn sich ehemalige DDR-Systemträger sogar in den Vorständen von BdV und Landsmannschaften der mitteldeutschen Länder breitmachen, weil sie nach der Wende plötzlich ihre ostdeutsche Herkunft wiederentdeckten.

Friedhelm Schülke, Anklam

 

 

Gegen alle Feinde

Zu: „Der Randale überdrüssig“ (Nr. 13)

Das vermag ich nicht so recht zu glauben. Der aufmerksame Zeitungsleser kann nur den Eindruck gewinnen, daß der wahre Feind rechts steht. Was gibt es da alles für Organisationen, die sich den Kampf gegen Rechts auf ihre Fahnen geschrieben haben und selbst tiefrot und demokratiefeindlich eingestellt sind, aber vom Staat und den Ländern finanziert werden. Ich möchte erkennen können, daß  alle Organisationen bekämpft werden, die unserer Demokratie feindlich gegenüberstehen und Gewalt gegen Mitbürger ausüben.

Ferdinand Altrichter, Berlin

 

 

Beleidigendes Mißtrauen gegenüber den Schlesiern

Zu: „Schlesien – Heimat und Zukunft“ (Nr. 11)

Ein Aufruf zum Deutschlandtreffen der Schlesier 2009 ähnlich dem in der Preußischen Allgemeinen fand sich auch in den „Schlesischen Nachrichten“. Dort stieß ich auf folgende Warnung: „Besonderer Hinweis: Das nicht durch die Organisationsleitung autorisierte Auslegen, Verteilen oder das Sichtbarmachen von Druckerzeugnissen oder Film- und Tonträgern aller Art ist verboten. Bei Zuwiderhandlungen wird Hausverbot erteilt.“

Dieser fettgedruckte Passus am Schluß des Programms des Deutschlandtreffens richtet sich an alle Verlage und Institutionen, die möglicherweise vorhaben, auf einem Stand in Hannover vertreten zu sein.

Der Anlaß: Beim Treffen 2007 hat der niedersächsische Verfassungsschutz die Bücherstände kontrolliert und veranlaßt, daß einige ausgelegte Bücher unter dem Tisch verschwinden mußten. Weiterhin durfte der vorgesehene Sprecher der Schlesischen Jugend nicht auftreten, und Ministerpräsident Christian Wulff befand es für nötig, die Schlesier vor „rechtsextremen“ Strömungen zu warnen, anstatt sich für die üblen Vorkommnisse an der Marktkirche zu entschuldigen.

Diese unwürdigen Dinge haben mich veranlaßt, zweimal bei dem Herrn Ministerpräsidenten zu protestieren. Ich wies dabei auf den Eid hin, den ich als Offizier der Bundeswehr einmal geleistet habe, „das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, und daß ich diese „Freiheit“, hier die grundsätzlich garantierte Presse- und Informationsfreiheit, in Hannover erheblich eingeschränkt gesehen hätte. Auch empfände ich seine Warnungen uns heimatvertriebenen Staatsbürgern gegenüber als völlig unberechtigtes, ja beleidigendes Mißtrauen. Leider erhielt ich nur ausweichende Antworten. Da diese Vorkommnisse heutzutage keine Einzelfälle sind, bitte ich Sie, bei den auch in diesem Jahr wieder zu befürchtenden Schnüffeleien energisch zu protestieren, und gegebenenfalls bei der Landsmannschaft Schlesien dafür einzutreten, daß das Treffen 2011 wieder in Nürnberg stattfindet, wo derartiges meines Wissens nicht vorkam.

Sigismund Freiherr v. Zedlitz, Berlin


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