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02.05.09 / Tiefer Schnitt / Westpreußen-Museum auf der Kippe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-09 vom 02. Mai 2009

Tiefer Schnitt
Westpreußen-Museum auf der Kippe

Der Kulturausschuß des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat den seit 1983 bestehenden Vertrag mit dem Westpreußischen Landesmuseum in Münster gekündigt. Ab 2010 sollen es nur noch 50000 Euro statt wie zuvor 92000 Euro sein. CDU und SPD meinen, daß die neue Fördersumme im Vergleich zu anderen Museen ein „großzügiges Entgegenkommen“ sei, handle es sich beim Westpreußischen Landesmuseum doch um ein „Spezialmuseum“. Zwar sei es durchaus von historischer und hoher emotionaler Bedeutung für eine bestimmte Zielgruppe, habe jedoch „keine herausragende Bedeutung für Westfalen“.

„Wir machen gute Arbeit, für Münster und für Westfalen. Es wäre ein großer Verlust, wenn wir die Brücken, die wir nach Polen gebaut haben, wieder abreißen müßten“, klagt Museumsleiter Lothar Hyss.

Doch genau diese Arbeit ist in Gefahr, wenn der LWL, der seit 1960 Pate der Landsmannschaft Westpreußen ist und das 1975 gegründete Museum seit Anbeginn unterstützt, seine Fördermittel derart drastisch kürzt. Wenn der LWL seine Zuwendungen reduziert, halbiert der Bund seine Zahlungen auf 220000 Euro. Damit steht als erstes die seit langem abgesegnete Erweiterung des Museums vor dem Aus, denn die Mittel dafür werden nur freigegeben, wenn die Betriebskosten für die nächsten 20 Jahre gesichert sind. Das sind sie jetzt aber nicht mehr, und der geplante tiefe Schnitt ist umso merkwürdiger, als der LWL noch vor kurzem für die Erweiterung war. Jetzt jedoch bedroht er mit seiner neuesten Entscheidung die Existenz des Museums, das stets für seine Mittlerfunktion zwischen Westfalen und Vertriebenen, Deutschen und Polen gelobt wurde.

Ob den meisten Mitarbeitern nun gekündigt werden muß und das Museum bald verschwunden ist, wie der Sprecher der Stiftung Westpreußen Christoph Nehring es befürchtet, ist jedoch noch nicht sicher. Die Stadt Münster springt ab sofort jährlich mit 10000 Euro ein. Das Land Nordrhein-Westfalen, das bereits das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen zu 100 Prozent finanziert, zahlt einmalig 11000 Euro. Am 8. Mai entscheidet der Landschaftsausschuß, ob er die Kündigung des LWL aufrechterhalten wird.        Bel


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