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09.05.09 / Russisches Geld / Opel: Warum Schröder für Magna kämpft

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-09 vom 09. Mai 2009

Russisches Geld
Opel: Warum Schröder für Magna kämpft

Persönliche Neigungen von Entscheidungsträgern spielen in der Politik wie in der Wirtschaft eine mitunter entscheidende Rolle. So gesehen hat sich Fiat-Chef Sergio Marchionne  in Berlin keinen Gefallen getan: Den deutschen Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ließ er nach einem Gespräch mit der schlechten Nachricht in die Medien gehen, das Opel-Werk in Kaiserslautern sei wohl nicht zu retten.

Marchionne selbst jedoch dementierte dies kurz darauf und verhieß, daß alle vier Standorte erhalten blieben, wenn auch nicht alle Arbeitsplätze. Das wird ihm der CSU-Politiker nicht vergessen.

Fiat gehe es nur um Staatsgelder, heißt es. Die vehemente Front, die Gewerkschaften und SPD gegen Fiat machen, hat indes ebenfalls zu unfreundlichen Spekulationen geführt: Ex-Kanzler Gerhard Schröder mache Druck im Sinne des kanadisch-österreichischen Fiat-Konkurrenten beim Bieterkampf, Magna. Hinter Magna stünden russische Finanziers. Schröder wird als notorischer Putin-Freund und Rußland-Lobbyist bezeichnet, dem es letztlich ebenso wenig um Opel gehe wie dem Fiat-Boß Marchionne, der, so seine Gegner, bloß die deutschen Staatsbürgschaften einheimsen wolle, um seinen mit über sechs Miliarden Euro verschuldeten Konzern zu retten.

Der Italiener verspricht hingegen, es ernst zu meinen mit Opels Zukunft, wo er weiter im großen Stil produzieren wolle. Er kann auf ein eigenes Zitat verweisen. Vor wenigen Monaten prophezeite Marchionne, daß es bald weltweit nur noch sechs Autohersteller im Massensegment geben werde. Wer dazugehören wolle, müsse mindesten 5,5 bis sechs Millionen Kraftwagen pro Jahr produzieren. Fiat bringt es derzeit nur auf 2,2 Millionen. Erst zusammen mit Chrysler und Opel würde der Konzern die von seinem Chef selbst aufgestellte  Schwelle überschreiten.

Kritiker sind jedoch skeptisch: Drei vom Untergang bedrohte Autobauer zu fusionieren, könnte in einen globalen Sanierungsfall münden.                               H.H.


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