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09.05.09 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-09 vom 09. Mai 2009

Leserforum

Berlin kann auf Botschaften einwirken

Zu: „Diplomaten als Vekehrsrowdies“ (Nr. 17)

Warum unternimmt die Bundesregierung nichts, um diesen Gangstern das Handwerk zu legen? Abgesehen davon, daß man eine gesetzliche Regelung auch aufkündigen könnte, gibt es auch noch andere Möglichkeiten, um auf Botschaften einzuwirken, deren Mitglieder sich nicht als Gäste zu benehmen vermögen. Die New Yorker Kürzung der Entwicklungshilfe wäre nur ein Weg unter anderen. Auch ließen sich Botschaften herabstufen oder einzelne ihrer Mitglieder ausweisen. Auch müßte der Bundespräsident keinen Botschafter zum Neujahrs-empfang zulassen, dessen Botschaftsangehörige ihr Gastrecht mißbrauchen. Der Botschaftsangehörige vertritt sein Land und hat für es Ehre einzulegen. Tut er das nicht, ist er fehl am Platze.

Gisela Klopein, Berlin

 

 

Aufrechnung über Moral

Zu: „Nein zur Aufrechnung“ (Nr. 16)

Kulturstaatsminister Neumann ließ als vorgeschlagenes Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ mitteilen, daß in der Dokumentation als Ursache von Flucht und Vertreibung Hitlers Expansionspolitik dargestellt werden soll. Das Prinzip der Aufrechnung darf für Neumann jede Moral erschlagen. Er wäre zu fragen, ob es für Mord und Gewalt je eine Entschuldigung geben kann. Was würde Neumann sagen, wenn man feststellen würde, daß die polnische Politik zwischen 1919 und 1939 gegenüber der deutschen Minderheit zu den Kriegsgründen zu zählen ist.

Nichts rechtfertigt Mord und Vergewaltigung. Wie kann dieser moralferne Mann Kulturstaatsminister in unserem Land sein?            

Marion Froschauer, Fellbach

 

 

Enthemmte Radler

Zu: „Endlich: Berlin kontrolliert Radler“ (Nr. 16)

So doll ist das nun wirklich nicht und zeigt auch keine Wirkung. Die Propagierung des Radfahrens und die Schaffung vieler Fahrradwege hat nur dazu geführt, daß ein Teil der Fahrradnutzer sich über alle Verkehrsregeln hinwegsetzt und die anderen Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringt. Besonders die Autofahrer wissen oft nicht, aus welchen Richtungen die enthemmten Radfahrer kommen. Kommt es zu Unfällen mit ihnen, sind die Autofahrer in der Regel die Dummen.

Wenn man die Unsitten der Fahrradfahrer in den Griff bekommen und nicht wie vor der Vermüllung des Tiergartens kapitulieren will, muß sich Grundlegendes ändern – im Verhalten der Polizei und der Justiz. Nicht der Schwächere ist im Recht, sondern der, der sich an Recht und Ordnung hält.          

Guntram Weissenberg, Berlin

 

 

Schöpferisch

Zu: Clement wird Berater

Die Geschichte lehrt uns, immer wenn es zu einer Zusammenarbeit zwischen Rußland und Deutschland kam, kam ein gedeihliches Verhältnis zustande und das führte in der Geschichte der beiden Völker zu schöpferischen Phasen. Große Probleme wurden zusammen mehrmals gut gelöst. Die jetzigen Probleme, die wir haben, könnten auch so zu einer Lösung kommen. Aber leider können wir mit einer „Kanzlerin der Amerikaner“ dahin nicht kommen.         

Ernst Reiner Langenfeld, Wuppertal

 

 

Das Morden auf dem Balkan

Zu: „Titos dunkles Vermächtnis“ (Nr. 12)

Der Jesuitenpater Wendelin Gruber hat in seinem Buch „In den Fängen des roten Drachen – zehn Jahre unter der Herrschaft Titos“ als direkt Betroffener über die Untaten der Tito-Partisanen berichtet und auch kartographisch dargestellt, wo überall Massengräber von Gefangenen der Mörderbanden Titos zwischen 1943 und 1953 aufzufinden sind.

Es waren nicht nur die Donau-schwaben, nicht nur die bei der deutschen Kapitulation in ihre Hände geratenen deutschen Soldaten, es waren auch Kroaten und Slowenen, die in den Massengräbern dieser Partisanenarmee ihr furchtbares Ende gefunden haben. Hinzu kommen noch die Kosaken, die von den britischen Siegern in einem üblen Täuschungsmanöver an Titos Garden und somit dem Tod ausgeliefert worden sind. Wenn deutsche Historiker sich des Mordens auf dem Balkan und vor allem des Schicksals der Donauschwaben annehmen würden, wäre das eine historisch sinnvolle Aufgabe, weit angebrachter, als die Opfer Dresdens kleinzurechnen.

Wolf Grigoleit, Fellbach

 

 

Hat Edgar Allen Poe abgeschrieben?

Zu: „Abgründiger Amerikaner“ (Nr. 13)

Wenige Tage, bevor ich Ansgar Langes Besprechung des Hörbuches „Der Fall des Hauses Ascher“ zu Gesicht bekam, hatte ich mich zufällig mit diesem Werk von Edgar Allan Poe beschäftigt. In diesem geht es ja um ein degeneriertes Adelsgeschlecht, einen blutigen Konflikt und schließlich den Einsturz des Familiensitzes.

Bei dieser Gelegenheit fand ich in der elektronischen „Wikipedia“, daß gut 20 Jahre vor Poes Veröffentlichung eine Geschichte erschienen ist, von der es heißt, daß der als Junge in Schottland und England zur Schule gegangene Amerikaner sie „mit Sicherheit“ gekannt habe. Diese frühere Erzählung mit sehr ähnlichen Komponenten (bis hin zum gleichen Vornamen der Hauptperson!) erschien 1817 in Deutschland unter dem Titel „Das Majorat“.

Geschrieben hat sie ein Jurist, Schriftsteller, Komponist, Kapellmeister und Karikaturist aus Königsberg, der auch von dessen heutigen Einwohnern hoch geschätzt wird, nämlich E.T.A. Hoffmann.

Helge Jan Schmodde, Bad Soden

 

 

Obama gegen die Interessen der EU

Zu: „Erpresser Türkei“ (Nr. 15)

Die USA wollen die Türkei als militärischen Pfeiler in der islamischen Welt behalten, da zählen die Interessen der Europäer, wenn sie denn überhaupt laut werden, gar nichts. Da wird die unverschämte Erpressung der Türken hingenommen, ihren Forderungen entsprochen. Und Obama, dieser tolle Heilsbringer, fordert uns auf, die Türkei endlich in die EU aufzunehmen. Das zeigt auch diesen Liebling von Massen und Medien als einen Politiker, der rücksichtslos die amerikanischen Interessen vertritt, und nur die.

Wir wollen die Türkei nicht in der EU. Ihre Aufnahme würde die EU vor unlösbare Probleme stellen und ihren Charakter total verändern. Auch wäre sie finanziell unser Ruin und würde zu einer noch schnelleren Ausbreitung des Islam in Europa führen, was überhaupt nicht in unserem Interesse liegt.

Die Völker Europas sollten den Politikern auf die Finger schlagen, die sich im Hinterteil der USA besonders wohl zu fühlen scheinen und die Aufnahme der Türkei in die EU beflissen fördern.

Kurt Wonnerow, Ludwigsburg

 

 

Hände weg vom Grundgesetz

Zu: „Das Grundgesetz umbauen“ (Nr. 14)

Der Bundesvorsitzende der „Türkischen Gemeinde“, Herr Kenan Kolat (SPD), hielt einen Festvortrag. Er macht Vorschläge zum Grundgesetz. Artikel 3 sollte um ein Diskriminierungsverbot ergänzt werden. (Das kennen wir doch.) Artikel 4, 6, 7 müßten zudem geändert oder anders interpretiert werden. Ausländerwahlrecht endlich, auch für Nicht-EU-Ausländer.

Wann empfahl ein deutscher Politiker der türkischen Regierung eine Änderung der türkischen Verfassung? Wie hätten türkische Politiker darauf reagiert? Auch wenn Herr Kolat in der SPD ist, Hände weg vom Grundgesetz. Das Grundgesetz ist deutsch, soll kein muslimisches Grundgesetz werden.

Dr. M. Wriede, Hamburg

 

 

Kaum Vorbilder für junge Menschen

Zu: „Lehren aus dem Amok“ (Nr. 12)

Das junge Winnender Milchgesicht ist zu bedauern. Der Junge ist selbst Opfer geworden, wie die 16, die er mitgenommen hat. Er war weder Mörder noch Verbrecher. Depression oder Komplexe, er wollte sein Leben beenden und nahm 16 Menschen mit. Wollte er auch einmal eine große Tat vollbringen, für die ihm nur die Tötung der Menschen einfallen konnte? Frau Schwarzer weiß, warum.

Die Verursacher sitzen anderswo, dort, wo unsere „Gesellschaftspolitik“ „gemacht“ beziehungsweise zugelassen wird. Äußere Merkmale: Umerziehung, Liberalisierung, Verbrechens- und Sex-Unterhaltung im Überangebot frei Haus, Mord wird Alltag, dazu Geringschätzung aller ethischen, christlich-abendländisch-preußischem Werte, aber auch Züchtung von Minderwertigkeitsgefühlen (nicht -komplexen) bei Jugendlichen, die nicht dem Zeitgeist-Heldentyp entsprechen. Vorbilder für junge Menschen, wie wir sie uns wünschen? Wir haben Fußball- und Popstars, sonst noch etwas?

Und der „Staat“ schaut weiterhin ratlos zu, diskutiert eifrig und wird wieder zur Tagesordnung übergehen. Heerscharen von Psychiatern spekulieren um den Kern herum, und die nächste Tragödie kommt todsicher. Auffallen sollte, daß nur noch die USA solche Amokläufe erleben. Zufall? Kaum! Nachdenken ist wieder allemal angezeigt.

Hier gehört die Frage hin: Was wäre geschehen, wenn ein Polizist, ob mit oder ohne Befehl, den Burschen selbst getötet hätte?

Günter Hagner, München

 

 

8. Mai 2009: Bald Dokumentationszentrum über die Vertreibung?

Zu: „Nein zur Aufrechnung“ (Nr. 16)

Der Zweite Weltkrieg, der bis zu 60 Millionen Menschenleben gefordert hat, wurde am 8. Mai 1945 endlich beendet. Die Politiker sind es uns nun schuldig, ein Dokumentationszentrum über Flucht und Vertreibung in Berlin zu errichten. Das sind sie uns schon längst schuldig, den Alten, Kindern, Enkelkindern und nachfolgenden Generationen.

Wie man feststellen kann, muß den Kindern und Jugendlichen in den Schulen über den Zweiten Weltkrieg mehr vermittelt werden, es besteht Nachholbedarf. Wenn man mit den Jungen darüber dis-kutiert, wissen sie so gut wie nichts von den Greueltaten, Flucht und Vertreibung des letzten Weltkrieges.

Hier nun mein Beitrag: 1934 wurde ich direkt in Königsberg/Preußen geboren und habe hier die schlimmsten Nächte meines Lebens miterlebt: die Bombennächte auf Königsberg vom 26. zum 27. August 1944 – laut Medien mit etwa 200 Bombern – und vom 29. zum 30. August 1944 – laut Medien mit über 600 Bombern. Es war die Flammenhölle, die alten Fachwerkhäuser brannten wie Zunder. Der Höllenlärm, ein Bersten und ohrenbetäubendes Knallen durch unsere Flak, und die Angst ging fast an die Grenze des Unerträglichen. Scheinwerferstrahlen und sogenannte Leuchttannenbäume standen am Himmel, die Nacht war taghell, ein grausiges Schauspiel, das ich durch den Bunkertürschlitz sehen konnte.

Der Krieg war zu dem Zeitpunkt schon entschieden, und trotzdem bombardierten die Alliierten die deutschen Städte, obwohl fast keine Gegenwehr vorhanden war. Ungeheuerlich viele Menschen, Frauen mit ihren Kindern, Flüchtlinge von überall fanden hier den Flammentod.

Königsberg war eine Festungsstadt, und wir fühlten uns dort sicher, bis die Rote Armee ein Dorf ganz in der Nähe von Königsberg, es hieß Metgethen, eingenommen hat. Hier soll den Zivilisten die Hölle auf Erden bereitet worden sein.

Den deutschen kämpfenden Truppen haben wir es zu verdanken, daß wir am 25. Februar 1945 auf dem Wasserwege mit der deutschen Kriegsmarine nach vier Wochen am 22. März 1945 in Kopenhagen ankamen, über Pillau, Danzig-Neufahrwasser, Güterzug nach Oxhöft bei Gdingen (damals Gotenhafen), Kopenhagen. Stets drohte der Beschuß durch Tiefflieger.  Wir hatten das Glück, mit dem Rot-Kreuz-Schiff „Monte Rosa“ unversehrt nach Kopenhagen zu kommen, obwohl es vorher vor Hela auf eine Seemine gelaufen war.

Unsere Flucht endete sozusagen am 22. März 1945 in Kopenhagen. Unsere Internierung begann am 5. Mai 1945 im Barackenlager in Grove in Jütland/Dänemark und währte bis zum 1. Dezember 1947. Anschließend kamen wir ins Flüchtlingslager nach Lübeck. Die Flucht war nun endgültig beendet.

Daß ich den Zweiten Weltkrieg überlebt habe, ist wie ein Wunder. Einen weiteren Krieg könnte ich nicht mehr ertragen.

Die meisten zurzeit regierenden Politiker haben noch nie einen Krieg am eigenen Leib zu spüren bekommen, sie sollten sich schämen über das Dokumentationszentrum über Flucht und Vertreibung in Berlin zu streiten. Für mich ist eine Gedenkstätte nach 64 Jahren eine Selbstverständlichkeit, wir müssen sie der Nachwelt zur Mahnung schaffen. Die Entscheidung über die Ausgestaltung des Zentrums in Berlin sollte noch vor der Bundestagswahl verabschiedet werden. Vor Frau Erika Steinbach ziehe ich meinen Hut.

Arno Zillian, Lübeck

 

 

Humanismus sieht anders aus

Zu: „Entwürdigender Warnhinweis im Vorspann“ (Nr. 15)

Als Humanist verstehe ich nicht, warum der Zentralrat der Juden es geradezu bekämpft, daß neben dem deutschen Völkermord an den Juden auch andere Völkermorde zusätzlich daneben gestellt werden. Hier wird dann immer gleich die Totschlagkeule „Relativierung“ geschwungen. Warum eigentlich?

Die Erwähnung von anderen Völkermorden, wie die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki oder die Bombardierungs-Orgien ziviler deutscher Städte voller Frauen und Kinder oder die Ermordung von über zwei Millionen deutschen Heimatvertriebenen (meist Frauen, Kinder und Greise) machen doch die NS-Verbrechen an den Juden nicht kleiner, sondern verstärken in ihrer Summe doch nur unsere Abscheu und Warnung vor Menschen, die zu solchen Verbrechen fähig sind.

Die Nazis klassifizierten den Wert von Menschen dumm und menschenverachtend nach Rassen oder Völkern. Warum wollen wir jetzt all die Ermordeten klassifizieren? Es wäre doch geradezu menschenverachtend, wenn wir den Völkermord der Alliierten an japanischen oder deutschen Menschen als verschweigenswert und geringer einstuften als den Völkermord der Nazis an den Juden, nur weil es unterschiedliche Mengen von Ermordeten gibt. Ich meine, bezüglich Massenmorden an Menschen darf es einfach keine Rangordnung in der Bewertung und Ablehnung geben. Meine Auffassung von Humanismus verbietet dies jedenfalls.

Ich glaube, eine ehrliche Aussöhnung zwischen Völkern kann es nur geben, wenn wir nicht nur unsere Lebenden, sondern auch unsere Toten gegenseitig achten, so wie dies mit Frankreich so wunderbar gelungen ist.

Dieter Schmekies, Bad Vilbel


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