Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-09 vom 16. Mai 2009
Schicksal Er ist der Sohn eines Ostpreußen, den es auf der Suche nach Arbeit ins Ruhrgebiet verschlagen hat. Dort wurde Erich Urbschat dann auch geboren. In „Unsere Ohnmacht – unser Schicksal?“ hat dieser nun seine Lebenserinnerungen aufgeschrieben. Urbschat berichtet über seine Zeit als Soldat, aber auch einige Höhe- beziehungsweise Tiefpunkte aus seinem Leben von der Nachkriegszeit bis heute. Dabei vergißt er manchmal, daß der Leser nicht über alles informiert ist, und so werden Dinge vorausgesetzt beziehungsweise Informationen weggelassen, die nötig gewesen wären, um die Ereignisse nachempfinden zu können. Zwischen so manchem Belanglosen finden sich jedoch auch Lebensweisheiten eines fast 90jährigen: „Die Angst war die Triebfeder meiner Überlegungen … So hat uns der liebe Gott die Angst als Regulativ gegeben. Und Mut ist, die Angst zu überwinden, ohne dabei leichtsinnig zu werden. Habe ich auch deswegen überlebt?“ Auch über seine Not schreibt er, als er in Bedrängnis geriet, in seiner Funktion als Offizier das Erschießungskommando eines ihm bekannten, desertierten Oberstleutnants zu leiten. „Es gibt Neunmalkluge, die Richter spielen wollen. Möge ihnen das Schicksal die Beteiligung in einer solchen Situation ersparen, denn sie wissen nicht, was sie dann tun!“ Und auch während seiner Zeit in der Kriegsgefangenschaft mußte er mehrfach bittere Entscheidungen treffen. Doch die schwersten Schicksalsschläge ereilten ihn erst in den letzten Jahren: 2003 starb seine Tochter, 2006 seine Frau. „Vom Konzert des Lebens hat niemand ein Programm“, beendet Urbschat seine Erinnerungen. Bel Erich Urbschat: „Unsere Ohnmacht – Unser Schicksal?“, Sol, Königslutter, broschiert, 145 Seiten, 12,50 Euro |
Artikel ausdrucken | Probeabo bestellen | Registrieren |