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16.05.09 / Mißerfolg eines Erfolgreichen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-09 vom 16. Mai 2009

Mißerfolg eines Erfolgreichen

Bereits 1994 war er „Manager des Jahres“, und noch letztes Jahr wurde er von den Chefredakteuren der Wirtschaftspresse zum „European Manager of The Year“ gewählt. Wendelin Wiedekings Aufstieg im und mit dem Porsche-Konzern ist schon beachtlich. Nach einem mit Promotion abgeschlossenen Maschinenbaustudium war der 1952 in Ahlen geborene Westfale bei Porsche erst als Vorstandsreferent und ab 1991 dann als Vorstand für Produktion und Materialwirtschaft tätig. Nach Arno Bohms erzwungenem Abgang wurde er 1992 dessen Nachfolger als erster Mann im Vorstand, erst „nur“ als dessen Sprecher, ab 1993 dann als Vorstandsvorsitzender.

Wiedeking brachte den Sportwagenhersteller aus der Verlustzone und steigerte den Unternehmenswert von 300 Millionen auf rund 25 Milliarden Euro. Diese Unternehmenswertsteigerung spiegelt die Gewinnmarge des Unternehmens wieder. Da Wiedekings Gehalt gewinnabhängig ist, stieg es in der Spitze auf rund 60 Millionen Euro im Jahr, womit der Porsche-Vorstandsvorsitzende zu den bestbezahlten Managern der Welt gehört.

Der große Erfolg der Edelkarosserieschmiede verleitete den Vorstandsvorsitzenden und den Aufsichtsratsvorsitzenden des Davids unter den Autobauern zu dem Versuch, den Goliath Volkswagen zu schlucken. Die Finanzkrise, welche die Nachfrage nach Luxus(autos) spürbar sinken ließ, das Volkswagengesetz und schließlich der Widerstand des als extrem geltungsbedürftig geltenden Porscheenkels an der Spitze des VW-Aufsichtsrates, Ferdinand Piëch, scheinen jedoch die geplante Übernahme zu verhindern. Inwieweit sich dieser Fehlschlag auf die Karriere des erfolgverwöhnten Wendelin Wiedeking auswirkt, wird die Zukunft zeigen.      M. R.


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