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30.05.09 / Die Völker der Welt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-09 vom 30. Mai 2009

Die Völker der Welt
von Harald Fourier

Berlin und seine Türken. Mit den  Zuwanderern aus keinem anderem Land gibt es so große Probleme. Es liegt wohl an kulturellen Unterschieden, die sich trotz aller Multikulti-Seligkeit nicht wegreden lassen. Da die Türkischstämmigen in Berlin mit etwa 200000 Personen die größte Gruppe von         Zugewanderten darstellen, müssen sie sich kaum mehr integrieren. Und wenn es nach Kenan Kolat geht, dann sollen sie das auch nicht.

Nicht nur die sogenannten G8-Ausländer  finden sich besser ein. Auch Asiaten haben sich in kürzerer Zeit weit besser integriert. Ihre Kinder haben oft bessere Noten als viele deutsche Schüler. Und selbst Afrikaner stehen nach einer Generation schon besser da als die Zuwanderer aus Kleinasien und dem        Nahen Osten.
Ein Freund von mir arbeitet in einem Ladengeschäft, in dem jeden Morgen Karlie vorbeikommt. Das ist ein kleiner schwarzer Junge von fünf, sechs Jahren, der dem               Ladenbesitzer einen Besuch abstattet, bevor er in den Kindergarten geht. Karlie spricht  eine afrikanische Sprache und Französisch fließend. Und Deutsch kann er natürlich auch, weil seine Mutter konsequent mit ihm Deutsch spricht. Damit tut sie ihm den Gefallen, den viele türkische Eltern ihren Kindern verweigern, oft weil sie nicht wie Karlies Eltern sofort und gründlich Deutsch gelernt haben.

So viele Sprachen zu beherrschen ist natürlich schon mal ein riesiger Vorteil. Davon können andere einheimische Kinder und eben auch die von Zuwanderern nur  träumen. Wenn Karlie zur Schule kommt, wird ihm nicht bloß seiner wacher Verstand, sondern gerade sein fließendes Deutsch von Anfang an das Lernen erleichtern.

Edzard Reuter, der Sohn von Ernst Reuter, hat auch nach einem Jahr bereits Türkisch gekonnt, als die Familie - vor den Nazis flüchtend – in die Türkei gegangen war. Ernst Reuter, der spätere Berliner Bürgermeister, hielt schon nach einem Jahr im Land           Vorlesungen an türkischen Universitäten, auf Türkisch natürlich. Neben ihm haben so noch viele andere deutsche Wissenschaftler dem neugegründeten türkischen Staat wichtige Impulse gegeben.

Natürlich wäre es unfair, türkische Gastarbeiterfamilien mit Hochschulprofessoren gleichzusetzen. Nicht jeder kann Vorlesungen an Universitäten halten. Es ist aber ein        Treppenwitz der Geschichte, daß vor allem junge Türken hierzulande sich der Moderne          verweigern und alles ablehnen, was ihnen von den Deutschen auf dem Silbertablett         geliefert wird: Schulen, Universitäten,          Spitzenausbildungen. Und das, nachdem deutsche Exilanten erheblichen Anteil am Aufbau der modernen Türkei hatten, wo ihr Rat mit offenem Geist aufgenommen wurde.


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