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30.05.09 / Fröhliches Spektakel / »Karneval der Kulturen« erwartet wieder eine Million Menschen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-09 vom 30. Mai 2009

Fröhliches Spektakel
»Karneval der Kulturen« erwartet wieder eine Million Menschen

Mit dem großen Umzug am Pfingstsonntag erreicht der Berliner Karneval der Kulturen seinen Höhepunkt. Insgesamt über eine Million Besucher erwarten die Veranstalter bei den beiden Hauptbestandteilen des „Events“, dem dreitägigen Straßenfest in Kreuzberg und dem Umzug. Angefangen hatte das Treffen, bei dem das alltägliche und nicht ganz konfliktfreie Nebeneinander der unzähligen Zuwanderergruppen in Berlin überwunden und bewußt die positive Seite der „Immigration ohne Integration“ gefeiert werden soll, im Jahre 1996. Damals trafen sich zu Himmelfahrt rund 2200 Teilnehmer, die etwa 50000 Zuschauer anlockten. Der „KdK“ war damit noch vergleichsweise winzig gegenüber der „Love Parade“, die damals alljährlich Millionen Techno-Freunde mobilisierte. Inzwischen ist die Love Parade klinisch tot, doch der Karneval der Kulturen boomt umso üppiger. Im Jahre 2000 lockten die 4200 Teilnehmer beim Umzug und rund 700 Künstler beim Straßenfest erstmals eine Million Zuschauer an, drei Jahre später wurde bei bestem Wetter mit über 1,5 Millionen der bisherige Teilnehmerrekord errreicht.

Berliner Zeitungen schreiben schon seit längerem, daß der KdK inzwischen die eigentliche Love Parade sei, während deren verbliebene Anhänger kritisieren, daß der „Karneval“ im Unterschied zur LP mit hohen Summen subventioniert wird. Fest steht, daß der KdK im Unterschied zur Love Parade oder gar dem Christopher Street Day nie Akzeptanzprobleme hatte. Wer wollte auch etwas dagegen haben, wenn sich die Kulturen der Welt farbenfroh und fröhlich dem Publikum präsentieren?

Und doch bleiben bei skeptischen Betrachtern Bedenken. Ist der Karneval der Kulturen nicht Teil einer gesellschaftspolitischen Grundrichtung, in der Integrationsprobleme verniedlicht, verdrängt oder gar ästhetisiert werden, statt sie zu benennen und Lösungen zu suchen? Die verdrängten Probleme waren sogar beim „KdK“ selbst schon zu beobachten: Im Jahre 2004 attackierten etwa 30 Antisemiten türkischer und arabischer Herkunft von ihrem Umzugswagen aus deutsche „Antifaschisten“.
Daß der Umzug am Nachmittag des Pfingstfests stattfindet, erscheint hingegen durchaus passend: Schließlich ist Pfingsten auch das Fest der geistgewirkten Überwindung der babylonischen Sprachenverwirrung und damit  Tag der Völkerverständigung.             K.B.


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