© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-09 vom 06. Juni 2009

Gottes gelungene Nachbesserung
»Masuren − Orte der Stille«: Bildband mit Anekdoten über den beschaulichen Landstrich

Als der Herrgott am Abend des sechsten Schöpfungstages wohlgefällig auf das vollendete Werk herabschaute, störte ihn doch noch ein ganz kleiner Zipfel auf dem jungfräulichen Erdenrund. Wasser hatte er noch reichlich übrig behalten. So leerte er ein paar randvolle Bottiche über den nicht so recht gelungenen Landstrich. Tausende von lieblichen Seen, Teichen und Tümpeln erfreuten da fortan sein Auge. So entstand Masuren als prächtig gelungene Nachbesserung.“ Diese entzückenden Zeilen schreibt Helfried Weyer in seinem Vorwort zu dem von ihm und seiner Frau Renate gestalteten Bildband „Orte der Stille – Masuren“. Die darin ausgewählten Bilder sind einmalig – ob Motiv, Farbgestaltung oder Druckqualität, der Band weiß zu begeistern. Auch wenn einige Motive nichts Außergewöhnliches zeigen, manchmal ist es nur ein See, eine Wiese oder ein Storch, so ist die von ihnen ausgehende Atmosphäre doch bewegend. Einigen der Fotos sind Texte von ostpreußischen Autoren beigefügt – mal ist es Arno Surminski, mal Siegfried Lenz, mal Ernst Wiechert. Die Bild-Text-Kombination stimmt nachdenklich und traurig, sind diese schönen Landstriche doch kein deutsches Gemeingut mehr.           Bel

Helfried und Renate Weyer: „Orte der Stille – Masuren“, dtv, Münster, 98 Seiten, 19,80 Euro