© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-09 vom 06. Juni 2009
Wie’s wirklich läuft
Er wird, wie wir wissen, manierlich
vom einfachen Volke bestellt,
man nennt ihn jedoch respektierlich
den mächtigsten Mann dieser Welt!
Der Neue begann seine Tage
von Stolz und von Hoffnung geschwellt,
wenngleich in der heutigen Lage
sich Bange zur Freude gesellt.
Er wollte nicht Bilder vertuschen
von Opfern, in Schmerzen entstellt −
jetzt muß zum Vertuschen er kuschen,
der mächtigste Mann dieser Welt.
Auch wollt’ er Guantánamo schließen
− so sprach er von Einsicht erhellt −
nur gibt’s für ihn nichts zu begießen,
weil andern die Absicht mißfällt.
Erst recht Militär-Tribunale −
sie bleiben, und damit zerschellt
der Vorsatz, der fundamentale,
des mächtigsten Mannes der Welt.
Sein Plan für nahöstliche Staaten
hat ebenfalls Leute verprellt −
nun wird ihm, wie leicht zu erraten,
schon wieder die Laune vergällt.
Und wenn auch zu gerne verschwiegen,
wird klar, wie sich’s wirklich verhält,
denn manchem Begehr unterliegen
selbst mächtigste Männer der Welt!
Pannonicus
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