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13.06.09 / Kongo will Weiße / Zehn Millionen Hektar Land gratis

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-09 vom 13. Juni 2009

Kongo will Weiße
Zehn Millionen Hektar Land gratis

In Südafrika gehören 15 Jahre nach der Machtübernahme durch den ANC immer noch 80 Prozent der Agrarflächen ihren bisherigen, weißen Eigentümern. Sowohl Mandela als auch sein Nachfolger Mbeki schreckte wohl das Beispiel Simbabwe vor großen Enteignungen ab. Dort hatte der Diktator Mugabe das konfiszierte Land an „Kriegsveteranen“ verteilt. Seitdem es dort kaum noch erfahrene Farmer gibt, ist das Land arm geworden und muß Lebensmittel importieren.

Die Regierung der Republik Kongo, besser bekannt als Kongo-Brazzaville, will zehn Millionen Hektar Land an weiße Farmer aus Südafrika verpachten – 100000 Quadratkilometer, fast ein Drittel des Staatsgebiets. „Kongo bietet Pachtverträge auf 99 Jahre, umsonst“, sagt Theo de Jager vom südafrikanischen Farmerverband. „Die ersten fünf Jahre sind steuerfrei, die Importe von Saatgut, Dünger und Maschinen auch. Gewinne können wieder ausgeführt werden.“ Grund für dieses Werben um Zuwanderer, das ein bißchen an die deutsche Ostsiedlung des Mittelalters erinnert: Kongo möchte von Nahrungsmittelimporten unabhängig werden.

Präsident Sassou-Nguesso, der das Land 1979 bis 1992 als Militärdiktator regierte und seit 1997 wieder an der Macht ist, will der Landbevölkerung Arbeit geben. Kongo-Brazzaville importiert jährlich Lebensmittel für rund 150 Millionen Euro. Bezahlt wird das durch Erdöl und Holzexporte. In den siebziger Jahren hat Kongo seine Plantagen und Farmen verstaatlicht und ruiniert. So machte das Land schon damals ähnliche Erfahrungen wie später Simbabwe und hat offenbar daraus gelernt.

Südafrikas Präsident Zuma wäre gut beraten, wenn er es nicht auf einen Wettlauf um die Gunst der Farmer und Bauern ankommen ließe. Die Machthaber im Kongo werden genügend Interessenten unter den früheren rhodesischen Landwirten finden, um ihre Plantagen wieder bewirtschaften zu können. So könnte das kongolesische Beispiel ein „Pilotprojekt“ für ein künftiges Zusammenleben auf dem von Chaos gebeutelten Kontinent sein.       Hans Lody


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