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20.06.09 / Opel an der Wolga / Magna plant fünf Autowerke in Rußland

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-09 vom 20. Juni 2009

Opel an der Wolga
Magna plant fünf Autowerke in Rußland

Im Werk des Autobauers GAZ in Nischnij Nowgorod an der Wolga könnte bald der Opel Astra vom Band laufen, wenn die staatlich kontrollierte Treuhandgesellschaft, die derzeit 65 Prozent an Opel hält, und der insolvente Mutterkonzern General Motors (35 Prozent) der Übernahme durch das Konsortium, bestehend aus dem Auto-Zulieferer Magna und der russischen Sberbank, zustimmen. Magna will nach der Übernahme die Opel-Produktion teilweise aus Deutschland abziehen. 11500 der 55000 Arbeitsplätze in Europa würden abgebaut. Aus Deutschland soll die Motoren- und Getriebeproduktion mit insgesamt 3600 Beschäftigten nach Österreich und Westungarn verlagert werden.

Magnas Plan sieht vor, gemeinsam mit GAZ als industriellem Partner und dem bisherigen Opel-Mutterkonzern GM in Rußland fünf Werke mit einer Kapazität von 700000 Fahrzeugen pro Jahr einzurichten. Sberbank-Chef German Gref zeigte sich begeistert. Rußland werde eine „technisch hochentwickelte Produktion“ zu einem „beispiellos niedrigen Preis“ übernehmen. Mit dem Einstieg bei Opel sichert die Sberbank das Fortbestehen des hochverschuldeten Autoherstellers GAZ. Sberbank behält sich vor, ihre 35 Prozent Opel-Anteile später an GAZ zu übertragen. Nicht zum ersten Mal stützt GAZ sich auf Opel-Technologie. 1946 hatte Rußland sämtliche Konstruktionspläne und ganze Fertigungsanlagen des Opel Kadett  nach Osten verbracht. Als Moskwitsch überlebte das erste Modell des Kadett bis in die 50er Jahre. Russische Analysten der Sberbank sehen eine erfolgreiche Investition voraus. Vom Wachstum in Rußland würde auch Opel in Deutschland profitieren. Ab 2011 soll der Konzern wieder Gewinne abwerfen.

Einziges Hindernis einer baldigen Übernahme durch Magna könnten die hohen Pensionslasten des Unternehmens sein. Opel hat 20000 aktive Mitarbeiter mit Pensionsansprüchen, 40000 sind bereits Pensionäre. Magna möchte diese Verpflichtungen gerne schon  im Vorfeld der Verhandlungen loswerden. Manuela Rosenthal-Kappi


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