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20.06.09 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-09 vom 20. Juni 2009

MELDUNGEN

Referendum über Schloß

Königsberg – Georgij Boos, Gouverneur des Königsberger Gebiets, hat die Woche mit einem Paukenschlag begonnen. Letzten Montagvormittag ordnete er nach einer Planungssitzung mit der Regionalregierung an, ein „gesamtstädtisches Referendum zur Frage der Wiederherstellung des Königsschlosses“ zu veranstalten. Und er gab auch gleich die Spielregeln dafür aus: „Wenn die Einwohner Ja sagen, gehen die Planungsarbeiten zur Widerherstellung des Schlosses weiter. Sagen sie Nein, verschwindet die Frage von der Tagesordnung.“ Boos ist von einem Ja-Votum überzeugt und riet dem Königsberger Wirtschaftsminister schon einmal, Premier Putin um Geld für den Schloßneubau  anzugehen.     W.O.

 

Hunde fallen Menschen an

Tilsit – Zu einem öffentlichen Ärgernis sind herrenlos herumstreunende Hundemeuten gworden. Durch ihr aggressives Verhalten bedeuten sie eine Gefahr für Gesundheit und Leben der Bewohner der Memelstadt. Zahlreiche Hundebisse mußten bereits wegen des Verdachts auf Tollwut behandelt werden. Auf dem städtischen Friedhof wurde ein Mann von mehreren Hunden angefallen und so schwer verletzt, daß er bei der Einlieferung ins Krankenhaus verstarb. Nun werden energische Forderungen laut, die Tiere einzufangen und zu erschießen.       H. Dz.

 

Oldtimer am Hohen Tor

Tilsit – Mit großer Anteilnahme wurden die Teilnehmer einer grenzüberschreitenden Autorallye begrüßt, die auf ihrer Etappe nach Litauen eine Rast am Tilsiter Hohen Tor einlegten. Die Oldtimer der Marken Horch, Mercedes und Cadillac sorgten für riesiges Aufsehen. Man nutzte die Gelegenheit, die außergewöhnlichen Fahrzeuge zu besichtigen und sich mit ihnen fotografieren zu lassen.            H. Dz.

 

Grundstück für Uni-Außenstelle

Lyck – Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung der Errichtung einer Außenstelle der Ermländisch-Masurischen Universität auf dem Gebiet der Landgemeinde Lyck ist getan. Der Gemeinderat hat in einer außerordentlichen Sitzung seine Zustimmung gegeben, der Hochschule für eine Außenstelle unentgeltlich Grund und Boden zur Verfügung zu stellen, und der Hochschulsenat hat dieses Angebot angenommen. Es geht um 33 Hektar Land in der Gemarkung Seliggen. Bürgermeister Antoni Polkowski rechnet nun mit einem Beginn der Bauarbeiten in zwei bis drei Jahren. PAZ

 

»Kant in seiner Zeit«

Königsberg – In der ehemaligen Stadthalle am Königsberger Schloßteich ist bis zum 1. Oktober eine deutsch-russische Gemeinschaftsausstellung des Museums Stadt Königsberg in Duisburg und des russischen Museums für Geschichte und Kunst über Immanuel „Kant in seiner Zeit“ zu sehen. Hierzu hat das Museum Stadt Königsberg große Teile seiner sehr umfang­reichen Kantsammlung zur Verfügung gestellt. Zur Ausstellung wurde auch ein gemeinsamer, zweisprachiger Katalog herausgegeben. Dabei enthält der eine, vom Leiter des Museums in Duisburg Lorenz Grimoni zusammengestellte Teil Beiträge über Kants Leben und die Kantsammlung im Museum Stadt Königsberg, während der andere, vom Direktor des Museums in Königsberg Sergej Jakimow zusammengestellte Part „Kant und Russland“ thematisiert.  PAZ

 

»Turzona« geplant

Königsberg – Wie der Direktor der Föderalen Agentur für Wirtschaftliche Sonderzonen, Andrej Alpatow, mitteilt, ist für das kommende Jahr der Bau eines großen Tourismuskomplexes („Turzona“) auf der Kurischen Nehrung geplant. Im laufenden Jahr sollen die Planungen hierfür abgeschlossen und Fragen der Finanzierung geklärt werden; im kommenden würden die Baumaßnahmen beginnen. Insgesamt seien Investitionen von etwa sechs Milliarden Rubel – das wären etwa 140 Millionen Euro – aus dem Föderations- und dem Regionalhaushalt für das Projekt notwendig. Hierbei sollen mehrere Hotels mit zusammen 1300 Betten nebst der zugehörigen Infrastruktur – Bäder, Restaurants, Badestrände und Wanderwege – sowie eine großzügige Straßenanbindung erstellt werden. Angesichts der an sowjetische Zeiten erinnernden Rücksichtslosigkeit aller bisherigen Projektplanungen gegenüber der gerade auf der Nehrung sensiblen Natur fordern Umweltschützer inzwischen die Ablösung des für die Konzeption verantwortlichen Chefarchitekten. Der Direktor des Nationalparks Kurische Nehrung, Evgenij Snegirjow, äußerte gegenüber der Presse, daß keine der angedachten Maßnahmen mit dem Park abgesprochen sei und es erhebliche ökologische Mängel gäbe. So seien etwa eine Vielzahl großer Glasfronten bei den Gebäuden geplant, die die Vögel der Nehrung gefährden würden. Alpatow meint hingegen, man hätte die ökologischen Erfordernisse durchaus berücksichtigt. Das Projekt werde den niedrigen Lebensstandard auf der Kurischen Nehrung deutlich verbessern. In den drei betroffenen Dörfern lebten etwa 1500 Menschen „praktisch ohne gute Kanalisation, sauberes Wasser, elektrische und Fernwärmeversorgung – und ohne gute Autostraßen“. Der Tourismus sei das richtige Mittel, den Menschen auf der Nehrung zu helfen.          T.W.


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