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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-09 vom 27. Juni 2009
Windige Vögel Rumänien sendet 33 Parlamentarier ins neu gewählte Europäische Parlament, elf davon gehören dem Wahlbündnis PSD (Sozialdemokraten) und PC (Konservative) an, zehn den demokratischen Liberalen, fünf den Nationalliberalen, je drei der Groß-Rumänischen Partei und ein Mandat entfällt auf die Unabhängige Elena Basescu. Sie gehört zu einem Trio von Paradiesvögeln, die den rumänischen EU-Parlamentariern Glanz verleihen. Die 29jährige Elena Basescu ist die Tochter von Präsident Basescu und wird ob ihrer nächtlichen Eskapaden gern „Paris Hilton der Karpaten“ genannt. Von Politik hat sie insoweit eine Ahnung, als sie die Jugendorganisation der Partei ihres Vaters „führte“. Was Corneliu Vadim Tudor im EP zu suchen hat, wird wohl ebenfalls ein Geheimnis der Rumänen bleiben. Als einer der feurigsten Anhänger Ceausescus, antidemokratisch, antisemitisch und extremistisch, verherrlichte er den Diktator und kritisierte die EU. 2004 wurde er Philo-Semit. Den Vogel allerdings schießt der Unternehmer George Becali ab. Er gehört ebenfalls der Groß-Rumänischen Partei an und ist mit einem Vermögen von etwa drei Milliarden Dollar aus zum Teil dubiosen Immobiliengeschäften der wohl reichste Europarlamentarier. Ihm gehört der Fußballclub Steaua Bukarest. Da die Diebe, die unlängst seinen Luxus-Wagen gestohlen hatten, von der Polizei nicht gestellt werden konnten, nahm er sie auf eigene Faust fest. Er kam wegen Freiheitsberaubung in U-Haft, und Ende vergangener Woche war es noch immer fraglich, ob ihm das Gericht erlauben werde, nach Brüssel zu reisen, um sein Mandat anzutreten. Der Sohn eines Schafhirten gegenüber der Presse: „Lassen die mich nicht ziehen, steig ich in mein (Privat-)Flugzeug. Dann können mich die rumänischen Behörden von dort holen.“ Obwohl Becali ein Hauch von Verruchtheit und Korruption umweht, wird er von den Rumänen als Volksheld gefeiert. Freilich hat er seinen Reichtum oft auch für wohltätige Zwecke verwendet, Kirchen gebaut und Klöster errichtet. Angesichts jener rumänischer EU-Parlamentarier ist es bedenklich, daß die demokratischen Liberalen erreichen wollen, eine der ihren, die Juristin Monica Macovei, zur Justiz-Kommissarin zu ernennen. Ernst Kulcsar |
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