20.04.2024

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27.06.09 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-09 vom 27. Juni 2009

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Strafe: Blendung durch Säure

Teheran – Weil sie ihn abwies, hat ein junger Iraner seiner Angebeteten Säure ins Gesicht geschüttet, so daß sie entstellt wurde und erblindete. Ein iranisches Scharia-Gericht urteilte nun, daß zur Strafe auch dem Mann solange Säure in die Augen zu schütten sei, bis er blind werde. Die Richter stützten sich dabei nach eigenen Worten auf die „Auge um Auge“-Regel des Koran.H.H.

 

Berlin soll Preis erhalten

 

Madrid/Brüssel – Eine Gruppe von Europa-Abgeordneten plädiert dafür, der Stadt Berlin am 10. September den diesjährigen Prinz-von-Asturien-Preis zu verleihen. Der Preis wird vom spanischen Thronfolger für herausragende Leistungen vergeben. Berlin solle ihn aus Anlaß des 20. Jahrestages des Mauerfalls und der friedlichen Revolution erhalten, schlagen unter anderem der Deutsche Martin Schulz (SPD) sowie die Spanier Enrique Barón (Sozialisten) und Íñigo Méndez de Vigo (Konservative) vor.    H.H.

 

Ein Leben gegen die Unfreiheit

Dies sind die Bilder, die haften bleiben: 1968 stellte sich der Philosoph, Soziologe und FDP-Politiker Ralf Dahrendorf unter freiem Himmel und den Augen Tausender Zuhörer der Diskussion mit dem Anführer der Studentenrevolte Rudi Dutschke. In sein letztes großes Werk unter dem Titel „Versuchungen der Unfreiheit“ dürfte diese Erfahrung eingeflossen sein. In der 2006 erschienenen Arbeit beleuchtet Dahrendorf das Phänomen, warum gerade so viele Intellektuelle im 20. Jahrhundert dem Totalitarismus aufsaßen. Die freiheitlichen Denker spielten in jenem Jahrhundert laut Dahrendorfs Analyse nur eine Minderheitenrolle.

Sein eigenes Engagement für die Freiheit ist ihm in die Wiege gelegt. Vater Gustav war SPD-Reichstagsabgeordneter, wurde 1933 nach kurzer Haft arbeitslos und arbeitete im sozialdemokratischen Untergrund. Der 1929 in Hamburg geborene Sohn Ralf war schon mit 14 Jahren Mitverfasser von NS-feindlichen Flugblättern. Als der Vater 1944 verhaftet wurde, flog auch der Sohn auf und wurde bis Kriegsende interniert. Gleich nach dem Krieg geriet Gustav Dahrendorf, damals in Berlin lebend, mit den Kommunisten aneinander, weil er sich gegen die Zwangsvereinigung von KPD und SPD wehrte, und siedelte zurück nach Hamburg.

Ralf Dahrendorf machte hier zunächst eine akademische Karriere, war später nur kurze Zeit 1969/70 für die FDP im Bundestag. Seit 1984 leitete er die renommierte London School of Economics, nahm 1988 die britische Staatsbürgerschaft an. Schon 1982 wurde er zum „Sir“, 1993 zum „Lord“ geadelt und saß seitdem im britischen Oberhaus. Dahrendorf starb am 17. Juni, nur  knapp sieben Wochen nach seinem 80. Geburtstag. H.H.


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