19.04.2024

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18.07.09 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-09 vom 18 Juli 2009

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Montenegro will eigene Sprache

Podgorica – Montenegro möchte sich eine eigene Amtssprache geben, berichtet der Wiener „Standard“. Als erstes soll eine eigenständige montenegrinische Rechtschreibung eingeführt werden, die drei ausländische Experten entwickelt haben: ein Serbe, eine Ukrainerin und ein Kroate. Bei einer Volkszählung im Jahre 2003 hatten indes 63 Prozent des Volkes von 620000 Einwohnern Serbisch als Muttersprache angegeben, nur 22 Prozent nannten Montenegrinisch.H.H.

 

Polen: Streit um »Hitler-Eiche«

Warschau – Im südostpolnischen Jassel (polnisch Jaslo) ist ein Streit um eine „Hitler-Eiche“ entbrannt. Bürgermeisterin Maria Kurowska will den Baum, den Hitler dem Ort 1942 geschenkt hatte, fällen und demonstrativ verbrennen lassen, um an seiner Stelle einen Kreisverkehr zu errichten. Dagegen regt sich nun heftiger Bürgerprotest. Hitler sei schuldig, die Eiche aber könne nichts dafür und solle bleiben. H.H.

 

Lebenswerk gekrönt

Mit großer Mehrheit hat das Europäische Parlament den früheren polnischen Ministerpräsidenten Jerzy Buzek zum neuen Präsidenten gewählt. Der 69jährige wurde von den Christdemokraten nominiert und erhielt gleich im ersten Wahlgang 555 der 644 abgegebenen Stimmen. Vor seiner Wahl hatte er das mangelnde Vertrauen der Bürger in die Europäische Union, „die schwierigste Krise, die wir überwinden müssen“ genannt. Nach einer Absprache mit den Sozialdemokraten soll angeblich in zweieinhalb Jahren ein Sozialist das Spitzenamt übernehmen. Aufgrund dieser Absprache bekam Buzek auch viel Unterstützung von der politischen Linken, was sein gutes Wahlergebnis erklärt.

Buzek wurde 1940 bei Teschen geboren und studierte von 1957 bis 1963 an der Schlesischen Technischen Universität in Gleiwitz. Der diplomierte Chemie-Ingenieur hatte sich 1980/81 und dann wieder 1989 an führender Stelle für die Gewerkschaft Solidarität engagiert, 1981 war er Vorsitzender des ersten Solidarnosc-Kongresses. Nach der Wende von 1989/90 ging er für die gemäßigt konservative „Wahlaktion Solidarität“ in die Politik und war von 1997 bis 2001 polnischer Ministerpräsident. Hauptziel seiner Regierung war die rasche Hinführung Polens an die EU. Die dazu notwendigen unpopulären Reformen führten wesentlich zur Wahlniederlage seiner Partei im Jahre 2001; den Erfolg des EU-Beitritts heimste sein postkommunistischer Nachfolger Lezek Miller ein. Durch besondere Polemik gegen die Vertriebenen ist Buzek nicht aufgefallen, daß er den BdV einmal eine „extreme Gruppe“ nannte, bewegt sich in Polen im Bereich des Normalen. Im Jahre 2004 zog Buzek, der der evangelischen Minderheit in Polen angehört, erstmals ins Europäische Parlament ein.    K.B.


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