© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-09 vom 18 Juli 2009

ZITATE

Seit 14 Jahren arbeiten die Europäer am Wiederaufbau von Bosnien-Herzegowina, seit zehn Jahren an dem des Kosovo. Der Autor Gerhard Spörl ergründet im „Spiegel“ (13. Juli) die Gründe, warum es nicht recht vorangeht in den Balkanländern:

„Wie in Bosnien-Herzegowina herrscht auch im Kosovo eine gefräßige, verantwortungslose Elite, die nur zu oft die Grenze zum organisierten Verbrechen überschreitet, wie jeder zu hören bekommt, der sich dort erkundigt. Es ist ja nicht so, daß diese beiden Länder nichts aus eigener Kraft tun könnten, sie wollen es nur nicht, solange sie nicht müssen.“

Kommentator Thomas Schmid warnt in der „Welt am Sonntag“ (12. Juli) angesichts der „Rentengarantie“ die Politik davor, das Volk zu unterschätzen:

„Wie kann eine Regierung ernsthaft glauben, sie könne die Unkürzbarkeit der Renten beschließen? ... Dumm ist der Beschluß aber auch aus einem anderen Grund ... Es wäre ein großer Fehler, die Republik, in der die Älteren die Mehrheit stellen, für eine starre, unbewegliche und dem Neuen gegenüber abwehrbereite Veranstaltung zu halten. Es muß keinen Krieg der Generationen geben – denn auch diejenigen, die nicht mehr im produktiven Zentrum der Gesellschaft stehen, sind zu der Einsicht fähig und wohl auch bereit, daß es gut wäre, den Jungen bessere Chancen zu verschaffen.“