29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
25.07.09 / Gedenkstein für Bischof Kaller / Weit über 5000 Menschen nahmen an der Enthüllung und dem anschließenden Volksfest teil

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-09 vom 25. Juli 2009

Gedenkstein für Bischof Kaller
Weit über 5000 Menschen nahmen an der Enthüllung und dem anschließenden Volksfest teil

Die Kreisgemeinschaft Allenstein-Land e. V. hat einen Gedenkstein für Bischof Maximilian Kaller gestiftet. Er wurde am 4. Juli am Bischofsweg in Balden (Baldy), unweit von Wuttrienen, enthüllt.

Der rund dreieinhalb Tonnen schwere Stein trägt neben dem persönlichen Bischofswappen die Inschrift: Maximilian Kaller, 1930–1947. Seitlich auf dem Stein steht mit der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land der Stifter. Neben dem Stein informiert eine zweisprachige Tafel über Kallers Lebenswerk. Die feierliche Enthüllung im Beisein von hochrangigen Politikern vollzogen der Kreisvertreter Herbert Monkowski sowie der Visitator Ermland Lothar Schlegel, der auch die Steinweihe gemeinsam mit dem Primas Polens, Kardinal Jozef Glemp, und dem Erzbischof (senior) Edmund Piszcz durchführte. Ein aus diesem Anlass von der Kreisgemeinschaft herausgegebenes Faltblatt informierte in Deutsch wie Polnisch die Teilnehmer des Festaktes über Bischof Kaller wie auch über die Kreisgemeinschaft Allenstein-Land

Die Feier begann mit einem festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche. In seiner Predigt stellte Primas Glemp die Schönheit der ermländischen Landschaft in den Mittelpunkt, was der Chor der AGDM bei der Steinweihe mit dem Choral: „Land der dunklen Wälder“ treffend und feierlich unterstrich. Der Festgottesdienst wurde vom Visitator Ermland sowie einem ungarischen Prälaten und weiteren kirchlichen Würdenträgern mitgestaltet und begleitet.

Auch für den aus Ungarn stammenden Bischof Batory wurde ein Gedenkstein eingeweiht. Aus diesem Anlass unternahmen 50 Ungarn, darunter eine Folkloremusikgruppe, eine Pilgerreise nach Wuttrienen. Sie legten, betend und singend von der Kirche bis zur Lindenallee, die ganze Strecke zu Fuß zurück.

Der Fürstbischof András Batory, von einem Schauspieler in zeitgenössischer Tracht dargestellt, wurde wie auch die Bischöfe und der Visitator in Kutschen zum Festplatz gebracht. Sie wurden begleitet von Reitern und hoher politischer Prominenz.

Wie im Ermland seit jeher Tradition, schloss sich diesem kirchlichen Akt ein Volksfest, eine wahre Kirmes an. Auf den anliegenden Wiesen waren nicht nur Zelte von gut 80 Anbietern und Ausstellern zu finden, sondern eine riesige Bühne, auf der Musik und Tanz, aber auch Humor und Literatur ihren Platz fanden. Petra Reski, die Autorin von „Ein Land, so weit“, der Geschichte ihrer wiedergefundenen Heimat in Reußen, im Kirchspiel Groß Bertung, war eigens aus ihrer Wahlheimat Italien angereist, um ihr ins Polnische übersetzte Buch einem breiten Publikum vorzustellen. Ritterspiele sowie ein Feuerwerk waren weitere gerne angenommene Programmpunkte, die die weit über 5000 Besucher erfreuten.

Die sogenannte Bischofsallee, das „Tor zum Ermland“, befindet sich zwei Kilometer hinter Wuttrienen (an der Landstraße Richtung Balden, in der heutigen Gemeinde Groß Purden). In der uralten Lindenallee werden seit 2007 Gedenksteine mit dem Bischofsnamen und deren persönlichen Wappen, wie auch dem Namen des Stifters (Spenders) anstelle der bisher hier stehenden 51 Holztafeln mit den Namen aller ermländischen Bischöfe aufgestellt.

Auf den vor einigen Jahren aufgestellten Tafeln, immer neben einer alten Linde, fand man die Aufschrift: Maksymilian Kaller, 1930–1945. Dieses konnte nun korrigiert werden: Maximilian Kaller, 1930–1947.  H.M.

Foto: Weihegebet am Gedenkstein: André Schmeier, Lothar Schlegel und Herbert Monkowski (von links)


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren