29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
25.07.09 / 20000 feierten Bruno von Querfurt / Vor 1000 Jahren wurde der Märtyrer am Frischen Haff getötet – Festgottesdienst auf dem Tafelberg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-09 vom 25. Juli 2009

20000 feierten Bruno von Querfurt
Vor 1000 Jahren wurde der Märtyrer – Festgottesdienst auf dem Tafelberg

Vor 1000 Jahren, am 9. März 1009, wurde Bruno (Brun) von Querfurt getötet. Das Jahr 2009 steht ganz im Gedenken dieses Ereignisses. Stadt und Kreis Lötzen haben weder Kosten noch Mühen gescheut, Wege zu ebnen, zu pflastern, Parkplätze zu schaffen und mit gespendeten Natursteinen den Kreuzweg Christi nachzugestalten bis zum Tafelberg, auf dem das 1910 von den Lötzenern errichtete Gedenkkreuz steht.

Dort versammelten sich am 21. Juni dieses Jahres mehr als 20000 Menschen zu einem Festgottesdienst. Vor Christen aus aller Welt, polnischen und litauischen Bischöfen, Vertretern der Kirchen aus Deutschland, Weißrussland und Dänemark, Repräsentanten der Evangelisch-Augsburgischen Kirche und Angehörigen der Russisch-Orthodoxen Kirche zelebrierte der päpstliche Legat, der Primas Polens Kardinal Jozef Glemp, die Messe. Eine Ansprache des Papstes Benedikt XVI. wurde eingespielt.

Die Bürgermeisterin der Stadt Lötzen, Jolanta Piotrovska, und der Bischof der Lycker Diözese, Jerzy Mazur, hatten Vertreter vieler Hilfsorganisationen und Vertreter aus den Ländern, durch die die Missionsreisen des Bruno von Querfurt führten, eingeladen. Alle würdigten den die Völker verbindenden christlichen Glauben in einem freien Europa, dessen Grenzen immer offener werden. Denn das war auch das Ziel des adligen Sachsen Bruno von Querfurt, der um 974 im westlich von Merseburg gelegenen Querfurt geboren wurde. Seine Eltern bestimmten ihn für die geistliche Laufbahn und schick­ten ihn auf die Magdeburger Kathedralschule. Ziel der Ausbildung war, Missionsarbeit außerhalb der Grenzen des Kaiserreichs leisten zu können. In Magdeburg traf er Persönlichkeiten wie Kaiser Otto III. und Bischof Adalbert von Prag. Otto III. fand in Bruno einen Freund, der wie er in Europa eine universelle Monarchie errichten wollte, deren Bindeglied das Christentum sein sollte.

Adalbert von Prag war in dieser Mission durch Polen zu den Prußen gezogen und 997 am Frischen Haff ermordet worden. Historiker vermuten, dass Bruno von Querfurt nun seine Aufgabe übernahm. Es gelang ihm, Fürst Nethimar zum Christentum zu bekehren; doch die Brüder des Fürsten leisteten Widerstand und ließen auch Bruno und seine Gefährten ermorden.   Helga Fago

Foto: Auf dem Weg zum Kreuz: Unter den Teilnehmern waren viele Geistliche


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren