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25.07.09 / Reges Echo auf PAZ-Beitrag über Wolfskinder / Rastenburgerin trägt großzügig zur Spendensammlung von Wolfgang v. Stetten bei – Auch andere Ostpreußen helfen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-09 vom 25. Juli 2009

Reges Echo auf PAZ-Beitrag über Wolfskinder
Rastenburgerin trägt großzügig zur Spendensammlung von Wolfgang v. Stetten bei – Auch andere Ostpreußen helfen

Der Beitrag über die Aktion „100 Litas für die Wolfskinder“ in  Ausgabe 24 dieser Zeitung hat große Hilfsbereitschaft geweckt. Die Spender ermöglichen es dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten v. Stetten, den bei Kriegs-ende als Kinder nach Litauen verschlagenen und dort noch lebenden Ostpreußen zu helfen.

Die Wolfskinder in Litauen können sich freuen. Unerwartet erhielten sie aus Künzelsau einen persönlichen Brief von Wolfgang Freiherrn v. Stetten, dessen Jahresbesuch bei ihnen im April in Schaulen sie noch in guter Erinnerung hatten. Der frühere Vorsitzende der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe und heutige Honorarkonsul von Litauen kündigte ihnen allen darin eine Sonderzahlung auf ihr Konto in Höhe von 100 Euro an. Hocherfreut konnte er ihnen mitteilen, dass eine Leserin der PAZ aus Fulda eine Spende von 10 000 Euro geleistet hat.

Angeregt durch den PAZ-Beitrag über v. Stettens Spendenaktion in Folge 24 vom 13. Juni hatte die 85jährige Rastenburgerin diese großzügige Summe für die knapp 100 Wolfskinder zur Verfügung gestellt. „Ich habe das von Herzen getan“, sagt die liebenswerte Ostpreußin. 1945 mit ihrer Mutter über See gerettet, war sie selber knapp dem Schicksal entgangen. Ihr Schiff „Brunhild“ war von Minen gerammt worden. Nicht alle hatten überlebt.

Diese Spende aus Fulda kam aber nicht allein auf das Wolfskinder-Konto. Einen weiteren Betrag in Höhe von 5000 Euro überwies jetzt eine ebenfalls 85jährige Leserin. Die gebürtige Memelländerin lebt heute in Nordrhein-Westfalen. Es ist nicht die erste Spende, die sie leistet. Dennoch bedauert sie, dass sie nicht schon viel früher daran dachte zu helfen.

Weitere kleine und größere Spenden von hilfsbereiten Landsleuten sind geflossen, die das Spendenkonto aufpolstern. Besondere Freude bereiteten auch wieder Einzelpersonen und eine Familie aus Bayern, die anlässlich eines Geburtstags oder anderer Anlässe spenden ließen. Auch eine Patenschaft wurde angedacht.

Die Spendenfreudigkeit der PAZ-Leser ist insgesamt unerwartet groß. Wolfgang v. Stetten ist dankbar für die Hilfsbereitschaft, denn die Wolfskinder können das Geld in der derzeitigen wirtschaftlich schlechten Situation in Litauen besonders gut gebrauchen. So äußerte ein 76jähriges Wolfskind aus dem Kreis Gerdauen glücklich: „Jetzt kann ich mir und meiner arbeitslosen, kranken Tochter endlich Medikamente kaufen, die helfen.“

Von Stetten hat den Wolfskindern auch die gute Nachricht übermittelt, den monatlichen Betrag für alle von ihnen nun von 35 auf 50 Euro aufzustocken. Er dankt allen Spendern, dass sie das möglich gemacht haben, und bittet, auch dabei zu bleiben, um die Unterstützung dauerhaft zu sichern. „Wir helfen hier an der richtigen Stelle Menschen, die um ihre Kindheit, ihre Jugend und teilweise um ihr Leben betrogen wurden“, sagt der ehemalige Vorsitzende der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe.            Anita Motzkus


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