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01.08.09 / »Zivilgesellschaft« unerwünscht / CDU-Politikerin wollte an Demo »gegen Nazis« teilnehmen und wurde Opfer linker Übergriffe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-09 vom 01. August 2009

»Zivilgesellschaft« unerwünscht
CDU-Politikerin wollte an Demo »gegen Nazis« teilnehmen und wurde Opfer linker Übergriffe

Als bürgerliche Politikerin wollte die CDU-Bundestagskandidatin Vera Lengsfeld zusammen mit der Antifa in Berlin gegen Neonazis demonstrieren. Die Linken griffen sie und einen Begleiter sofort gewaltsam an.

„Wir blieben nicht lange unbehelligt. Auf ein kurzes Kommando stürzten ein paar schwarze Aktivisten auf uns zu und entrissen uns unsere Schilder, die sofort kurz und klein geschlagen wurden. Dabei bekam M. neben mir einige Knuffe ab. Wir fingen an zu rufen: Keine Gewalt, keine Gewalt!“

So beschreibt Vera Lengsfeld, wie sie eine „Anti-Nazi-Demo“ im Berliner Stadtteil Friedrichshain erlebt hat. Weil ihr einige Personen zu Hilfe kamen, blieben weitere Tätlichkeiten der Polit hooligans von der Antifa aus. Die einstige DDR-Bürgerrechtlerin wurde jedoch bespuckt und als Rassistin beschimpft.

Die Hauptstadt-Presse hat diesen Angriff auf die CDU-Politikerin erstaunlicherweise ignoriert. Keine Zeitung hat auch nur eine einzige Zeile darüber berichtet, obwohl alle davon unterrichtet worden seien, wie die Ex-Bundestagsabgeordnete Lengsfeld berichtet. Lengsfelds politisches Engagement gegen Totalitarismus reicht weit zurück in ihren wechselvollen Werdegang. Für ihre Versuche, das DDR-System „von innen“ zu verändern, wurde sie aus der SED ausgeschlossen. Danach ging die heute 57-Jährige ins Lager der Bürgerrechtler über. Im Januar 1988 zettelte sie die legendäre Teilnahme von SED-Kritikern an der jährlichen Karl-und-Rosa-Gedenkdemo der Kommunisten an, wo der Luxemburg-Satz „Freiheit ist die Freiheit des Andersdenkenden“ auf einem Plakat hochgehalten wurde. Lengsfeld wurde nach ihrer Festnahme in den Westen abgeschoben. Sie kehrte mit der Revolution zurück in die DDR und wurde Bundestagsabgeordnete – erst für die Ost-Grünen, später für die CDU. Sie selbst bezeichnet sich gegenüber dieser Zeitung als „Libertäre“ (Radikalliberale).

Im Internet veröffentlicht Lengsfeld ein sogenanntes „Doppeltagebuch 1989/2009“, wo sie Erlebnisse und Ereignisse aus der DDR mit der Gegenwart verknüpft. Manche der Übereinstimmungen, die sie dort ausmacht, klingen erschreckend.

Die Rolle der hauptamtlichen Stasi-Spitzel, die 1988 gewaltsam gegen die SED-kritischen Demonstranten vorgegangen seien, hätten inzwischen schwarzvermummte „Antifaschisten“ übernommen, die den aktiven „Kampf gegen rechts“ führten, so die Politikerin.

Die Vorgeschichte: Vor drei Wochen ereignete sich in Berlin-Friedrichshain ein blutiger Zusammenstoß. Zehn Linke haben vier Rechte überfallen, von denen einer verletzt wurde. Später ließen die Rechten ihre Wut an einem der Linken aus, der ihnen zufälligerweise allein über den Weg lief, er wurde übel misshandelt.

In der Folge gab es gewalttätige Ausschreitungen linksextremer Gruppen. Den Höhepunkt bildete eine Demonstration mehrerer tausend Personen, an der auch Vera Lengsfeld teilnehmen wollte. Sie schreibt: „Im Vorfeld war im Internet von der Antifa beklagt worden, dass die Zivilgesellschaft ihren Demonstrationen fernbleiben würde.“ Also sei auch sie zu der Demo gegangen − mit ihren Plakaten und dem Spruch „keine Gewalt“ aus der DDR-Zeit. „Nur gegen Nazi-Gewalt zu sein, das ist mir zu wenig“, sagt sie. Lengsfeld wollte allen zeigen, dass jede Form von Gewalt falsch ist, sagt sie. Aber damit ist sie an die Falschen geraten.

Sie und ihre Wegbegleiter wurden nicht nur von Teilnehmern, sondern auch von den Veranstaltern der Demo angegriffen und beleidigt. Und das, obwohl einer ihrer Freunde selbst 1993 Opfer eines „Nazi-Überfalls“ gewesen ist. „Nun wurde er von der Antifa angerempelt, beschimpft und bespuckt, weil er unerwünscht war“, berichtet Vera Lengsfeld.

Der ganze Vorgang machte im Internet die Runde. Inzwischen haben Tausende Berliner von dieser Geschichte erfahren. In Internetforen wird lebhaft darüber diskutiert, was Lengsfeld mit ihrer Demo-Teilnahme eigentlich habe erreichen wollen und wie das Verhalten der Antifa zu bewerten sei. Von rechts bis links ist alles an Kommentaren dabei. Besonders gehässig sind die Aussagen aus dem Antifa-Umfeld. So beschimpft ein Linker namens „Egal“ die Politikerin als eine Art Nazikollaborateurin, die „kräftig mitzündelt“. Er schreibt: „Armes Opfer Lengsfeld? Mitnichten: Das war eine geplante Provokation, die sie nun versucht öffentlichkeitswirksam auszuschlachten. Wer sich so verhält wie sie und noch dazu den Faschisten eine Steilvorlage gibt, ist entweder strohdumm oder es ist politisches Kalkül.“

Ein anderer Diskutant namens „Antifa Alerta“ meint zynisch, die „liebe Vera“ habe „Brandanschläge mitzuverantworten“, da sich Teile der Berliner CDU gegen einen voluminösen Moscheeneubau im Osten Berlins ausgesprochen hatten. Deswegen gelte, sie habe „auf solch einer Demo nix, aber auch gar nix zu suchen“. Lengsfeld weist die Vorwürfe zurück. „Ich kann nicht verstehen, was daran eine Provokation sein soll. Man darf sich nicht auf deren Logik einlassen.“           H.F.

Foto: Der verurteilte RAF-Unterstützer und Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele marschiert noch heute offen bei den Linksextremisten mit: Ströbele in diesem Frühjahr auf einer Antifa-Demo in Berlin-Friedrichshain


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