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01.08.09 / Jetzt auch U-Bahn / Berlins Nahverkehrs-Chaos weitet sich aus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-09 vom 01. August 2009

Jetzt auch U-Bahn
Berlins Nahverkehrs-Chaos weitet sich aus

Der öffentliche Nahverkehr der deutschen Hauptstadt gerät zunehmend aus den Fugen. Waren es zunächst nur die Taktverlängerung von Strecken der S-Bahn und der Einsatz von vier statt acht Waggons pro Zug, so hat die Deutsche Bahn mittlerweile den S-Bahn-Verkehr in der Innenstadt weitgehend eingestellt. Hervorgerufen wurde dieses Chaos durch nicht eingehaltene Wartungstermine der Züge – vermutlich, um Geld zu sparen.

Nun droht auch bei der Berliner U-Bahn die Reduzierung des Fahrdienstes. Die stadteigene Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) überlegt, ob sie langfristig ganze U-Bahn-Strecken einstellen kann. Die Linien U3 (Nollendorfplatz–Krumme Lanke) und U4 (Nollendorfplatz–Innsbrucker Platz) sollen möglicherweise stillgelegt werden, letztlich weil der klamme Senat kein Geld für neue Wagen hat. Zunächst sollen – wie bei der S-Bahn – die Züge statt alle fünf nur noch alle zehn Minuten fahren, auch während der Hauptverkehrszeit.

Nach Angaben von BVG-Chef Andreas Sturmowski benötigt der Verkehrsbetrieb 2015/16 insgesamt 86 neue Wagen für die Linien U1 bis U4, auf denen schmalere Fahrzeuge als im übrigen Netz fahren. Die ältesten Vehikel auf diesen Linien seien rund 40 Jahre alt, weitere Reparaturen lohnten sich daher nicht mehr. Die Anschaffung von 86 neuen Wagen würde einen dreistelligen Millionenbetrag erfordern.

Bei der Einstellung ganzer Strecken durch die BVG wäre ein Einstieg privater Anbieter möglich, die sicherlich hoch zufrieden wären, eine Lizenz zum U-Bahn-Betrieb zu erhalten.               H.L.


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