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01.08.09 / »Halblang machen« / Scholz will Altersteilzeitregelung verlängern

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-09 vom 01. August 2009

»Halblang machen«
Scholz will Altersteilzeitregelung verlängern

Am Schreibtisch in der Bundesbank kann man es vielleicht bis 69 aushalten, auf der Baustelle ist die Vorstellung grotesk“, beschimpfte Klaus Wiesehügel von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) die Bundesbanker. Diese hatten in ihrem Monatsbericht die Anhebung des Rentenalters auf 69 für das Jahr 2060 angedacht. Und auch andere droschen auf die Bundesbank ein, die scheinbar zurückruderte. Nur unter bestimmten Annahmen sei rechnerisch eine Anhebung des Rentenalters auf 69 Jahre bis zum Jahr 2060 notwendig, hieß es aus Frankfurt am Main. Meinte aber letztendlich doch, dass wenn alles so bleibt, wie es ist und der Rentenbeitrag nicht erhöht werden soll, den Renteneinstieg mit 69.

„Einige scheinen großen Spaß daran zu haben, mit schlimmen Prognosen die Bürger zu verunsichern“, kommentierte Arbeitsminister Scholz alle Unkenrufer zum Thema Rente und Arbeitsmarkt. Im selben Atemzug versprach er, die Verlängerung der Altersteilzeitregelung um fünf Jahre noch vor der Bundestagswahl in die Wege zu leiten. „Altersteilzeit ist ein Angebot für Menschen, die lange gearbeitet haben und vor der Rente einmal halblang machen möchten“, pries er das Angebot. Angesichts der Tatsache, dass trotz 19,9 Prozent Rentenbeitrag der sozialversicherten Arbeitnehmer der Staat schon jetzt 80 Milliarden Euro in die Rentenversicherung zuschießen muss, ist es ein teurer Luxus, völlig arbeitsfähigen Personen Altersteilzeit zu versprechen, „damit sie vor der Rente einmal halblang machen“ können. Auch dieses Wahlgeschenk zahlen wieder die folgenden Generationen, die eigentlich schon mit den Staatsschulden und der demographischen Entwicklung genügend Lasten erben.

„Wir wissen, dass die Rente mit 67 nicht ausreichen wird. Wahrscheinlich wird auch ein Rentenalter von 69 im Jahr 2060 noch nicht ausreichen“, mahnte mitten im Wahlkampf der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung (MIT), Josef Schlarmann.

Zu der Tatsache, dass es immer mehr Alte und weniger Junge gibt, gehört auch der Fakt, dass die Alten älter werden. Wer 2060 eine Lebenserwartung von über 90 Jahren haben wird, kann nicht schon mit 65 Jahren in Rente gehen.       Bel


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