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01.08.09 / Ein bißchen wie eine Großfamilie / Zum 25. Mal trafen sich Ost- und Westpreußen zu ihrem Ferientreffen in Kärnten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-09 vom 01. August 2009

Ein bißchen wie eine Großfamilie
Zum 25. Mal trafen sich Ost- und Westpreußen zu ihrem Ferientreffen in Kärnten

Am 25. Ferientreffen der Ost- und Westpreußen in Seeboden am Millstätter See nahmen 25. Landsleute teil. Bewundernswert: Zu ihnen gehörten sechs Frauen und ein Mann, die das 80. Lebensjahr bereits vollendeten – zwei davon sind 86 – und dennoch haben sie die weite Reise nicht scheuten.

Erfreulich: Zu den 19, die schon mehrfach bei diesem Treffen im gastlichen Seeboden dabei waren, gesellten sich sechs Landsleute, die zum ersten Mal kamen. Darunter war das Ehepaar Irmgard und Erwin Müller aus Königsberg, jetzt im Kreis Harburg lebend. Es wurde durch die redaktionelle Einladung in der PAZ im März angesprochen. Beide sagten übereinstimmend: „Wir sind von der Gastfreundschaft und dem Zusammenhalt der Teilnehmer erfreut und wollen im nächsten Jahr wieder hinfahren. Schade, dass wir über diese Begegnungen früher nichts gelesen haben.“

Von den bisherigen 25 Treffen hat Herta Duwensee aus Königsberg, jetzt in Hessen, nicht eins ausgelassen. Dafür wurde sie bei der offiziellen Gästeehrung der Marktgemeinde Seeboden durch den Tourismusobmann Ino Bodner mit einer Urkunde ausgezeichnet.

Gertrud Möwe, die seit 25 Jahren die Treffen organisiert, galt am Abschlussabend der Dank der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch dafür, dass wieder Ausflugsziele angesteuert wurden, die niemandem bisher bekannt waren: die Ölmühle Lorenz in der Steiermark sowie das einmalige Granatium in Radenthein.

Mit regem Interesse hörten die Ost- und Westpreußen sowie die beiden Pommern dem Inhaber der Mühle, Wolfgang Lorenz, zu. Er verstand es, die Besucher in die unbekannte Kunst des Ölpressens aus Kürbiskernen einzuweihen. Gern probierten sie auch die bereitgestellten, verschieden zubereiteten Kerne.

Im wahrsten Sinne des Wortes einmalig ist das Granatium in Kärnten. Der Granat ist ein Edelstein, der seinen Namen von Albertus Magnus erhielt. In Sagen und Märchen ist der Granat als Karfunkelstein bekannt, wird aber auch „Blutstropfen Christi“ genannt. Bis 1909 wurde der Granat in Radenthein abgebaut und in den berühmten Schleifereien Böhmens zu hochgeschätztem Schmuck verarbeitet. Das Granatium ist kein Museum im herkömmlichen Sinn. Es ist der Mittelpunkt einer außergewöhnlichen Erlebniswelt der Granate. Dazu gehören ein begehbarer Stollen sowie das einzige Granatzimmer der Welt mit Tausenden durchscheinenden roten Kärntner Edelsteinen.

Unvergessen bleiben wird auch die Fahrt über die Hochalmstraße durch den Nationalpark Nockberge. Bei wunderschönem Sommerwetter konnte man von dem höchsten Punkt, der Eisentalhöhe mit ihren 2042 Metern, die Schönheit der Berge und Täler genießen.

Besonderer Dank aller gebührt dem neuen Bürgermeister der Marktgemeinde Seeboden, Wolfgang Klinar, er ist erst seit 1. April im Amt. Obwohl sein Kalender mit Terminen gespickt ist, nahm er sich Zeit, bei dieser „ostpreußischen Großfamilie“ zu sein. So begrüßte und verabschiedete er seine Gäste nicht nur, sondern begleitete sie mehrmals.

Am Sonntag nach dem Beginn des Treffens nahm der Bürgermeister mit seiner Chefsekretärin Greti Birner am traditionellen Gottesdienst in der Evangelischen Kirche zu Unterhaus teil. Anschließend begleitete er seine Gäste zur Fallerhütte an den „Stürzenden Wassern“ im Maltatal.

Am Gedenkstein „Für alle Heimatvertriebenen“, der vor zehn Jahren im Seebodener Klingerpark errichtet wurde, sprach Wolfgang Klinar zu Herzen gehende Worte bei der Totenehrung, die Horst Zander leitete. Dieser wurde vom Bürgermeister für seinen Einsatz für die unvergessene Deutsche Heimat im Osten mit dem ersten Exemplar der neu geschaffenen „Seeboden Nadel“ besonders geehrt.          Jürgen Damaschke

Foto: Manche haben bisher kein Treffen versäumt, aber auch neue Gesichter waren dabei.


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