© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-09 vom 15. August 2009

»Übermenschliche Leistung«

In den Räumlichkeiten der Hanns-Seidel-Stiftung gedachte man am 5. August der „mental übermenschlichen Leistung“ der Heimatvertriebenen, wie BdV-Präsidentin Erika Steinbach die Charta der Heimatvertriebenen nannte.

Vor genau 50 Jahren erklärten die Landsmannschaften der heimatvertriebenen Ostdeutschen, auf Rache und Vergeltung für die Vertreibung aus ihrer Heimat zu verzichten. Bereits der bayrische Ministerpräsident Franz Josef Strauß, so erinnerte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe Harmut Koschyk, habe sich für einen Friedensnobelpreis für die Vertriebenenverbände stark gemacht. Doch zu lange sei die Wahrnehmung der Landsmannschaften in der öffentlichen Debatte negativ geprägt gewesen. „Die CSU war immer an der Seite der Vertriebenen, die Sudetendeutschen sind zum vierten Stamm Bayerns geworden und haben das Gesicht unseres Landes maßgeblich geprägt“, betonte der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe Peter Ramsauer. Er erklärte, dass seine Partei es als das „selbstverständliche Recht“ des BdV betrachte, seinen Vertreter im Stiftungsrat „Flucht, Vertreibung und Versöhnung“ selbst auszuwählen. Anschuldigungen, nach denen die CSU diese Position nur wegen der Bundestagswahlen vertreten würde, wies Ramsauer entschieden zurück.

„Ein Volk ohne Erinnerung ist wie eine Pflanze ohne Wurzeln“, meinte Erika Steinbach und übergab das Wort kurz danach an Helga Hirsch, die mit ihren Publikationen dafür eintritt, die Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg im öffentlichen Gedächtnis wach zu halten. Der Historiker Andreas Kossert, Mitarbeiter des Deutschen Historischen Instituts Warschau, bedauerte zwar, dass das Thema Flucht und Vertreibung noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei, doch noch seien Zeitzeugen da, die man befragen könne. Bel