© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-09 vom 15. August 2009

MELDUNGEN

Putsch gegen Lafontaine?

Berlin − Oskar Lafontaine, der sich derzeit eigentlich voll auf den Wahlkampf im Saarland konzentrieren müsste, spürt momentan Gegenwind aus seiner eigenen Partei „Die Linke“. Der Plan, dass die Partei ab 2010 keine Doppelspitze mehr hat und Lafontaine alleiniger Parteichef wird, stößt auf Widerstand in den eigenen Reihen. Es heißt, die Realos aus den neuen Bundesländern spielen mit dem Gedanken, Lafontaine zumindest den Bundesfraktionsvorsitzenden Gregor Gysi als Co-Chef an die Seite zu geben oder ihn ganz durch Gysi und eine weibliche Co-Chefin zu ersetzen. Für die Frau an der Spitze wird unter anderem Petra Pau gehandelt. Dass hierfür eine bereits beschlossene Regelung wieder geändert werden müsste, scheint parteiintern nur wenige zu stören.          Bel

Sozialsysteme tragen Mitschuld

Bielefeld − Bevölkerungsexperte Herwig Birg gibt den deutschen Sozialversicherungen eine Mitschuld an der niedrigen Geburtenrate im Land. Der 70-Jährige provoziert mit der These, dass Rente, Krankenkasse oder Pflegeversicherung, die jedem die gleiche Leistung garantieren, ob er nun Kinder hat oder nicht, eine falsche Illusion von Stabilität schafften. Menschen würden sich darin bestätigt fühlen, dass es auch ohne Kinder gehe. Mütter hingegen, die sich voll und ganz auf die Erziehung gar mehrerer Kinder konzentrierten, bekämen eine schlechte Rente. Der Wissenschaftler schlägt vor, dass Unternehmen bei glei-cher Qualifikation Eltern bevorzugen sollten. Natürlich sei das nicht per Gesetz anzuordnen, das gehe nur freiwillig. „Aber allein, dass die Menschen darüber reden und sich aufregen würden, könnte den lange fälligen Bewusstseinswandel bewirken.“             Bel