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15.08.09 / Geheimnisvoller Regenmacher / Verwunschene Geschichte um einen Mann, der anders ist als andere

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-09 vom 15. August 2009

Geheimnisvoller Regenmacher
Verwunschene Geschichte um einen Mann, der anders ist als andere

In „Der letzte Regen“ erzählt Antonia Michaelis die Geschichte des Jungen Arend. Arends Vater Georg ist blind, seine Mutter Betti eine wunderschöne Malerin. Beide sind begehrte Künstler und ihre Liebe scheint keinen Platz für Arend zu lassen. Arend selbst ist ein ganz normaler Junge, abgesehen von der Tatsache, dass er je nach Laune den Regen herbeirufen kann. Seit seinem vierten Lebensjahr besitzt Arend diese Gabe und bewahrt dieses Geheimnis seitdem für sich, ebenso wie den Umstand, dass ihm in brenzligen Situationen auf kleine, mit blauer Tinte geschriebene Nachrichten zukommen.

Und so geschieht es auch eines morgens wieder, als der mittlerweile 34-jährige Arend mit seinem Mitbewohner, einem Huhn, in einen neuen Tag startet. „Arend sah zu, wie der Zucker sich in der Kaffeepfütze auflöste und dachte sich zurück in die Normalität ...  Und dann holte er die Milch aus dem Kühlschrank und sah den Zettel und mit einem Schlag war die ... Normalität wie weggewischt. Jemand hatte das Datum unterstrichen. Mit blauer Tinte. Arend legte den Finger darauf: Die Tinte war noch feucht ... 20. August 2006.“

Phantasie und Realität verschmelzen in Michaelis Roman zu einer verwunschenen Geschichte. Die Zettel, ein seltsamer Inder, ein blauer, hölzerner Spielzeugvogel und eine blasse rothaarige Frau namens Neele führen Arend letztendliche wenige Tage vor dem 20. August nach Damaskus.          A. Ney

Antonia Michaelis: „Der letzte Regen“, Wißner Verlag, Augsburg 2009, geb., 607 Seiten, 24,80 Euro


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